Inhuman Fynomenon (Roman)
Daten, die mein Rechner ausgespuckt hat. Asisa wird dann mit einer Babyatrappe hier in das Institut kommen, ich werde sie über einen Sender lotsen.
Jonas und ich bringen Fyn in meiner Tasche zum Fitnesszimmer im unteren Stock der Geburtsstation, wir werden uns in diesem Sportraum mit Asisa treffen und Fyn gegen die Puppe eintauschen. Das wird nicht auffallen weil ich morgens immer im Fitnessraum trainiere und deswegen öfter mit meiner Sporttasche ankomme. Der Raum ist eigentlich für die Rückbildungsgymnastik gedacht, aber ich benutze ihn schon seit Jahren.
Ki Do eignet sich hervorragend um meinen Kreislauf in Gang zu bringen. Doch das tut nichts zur Sache! Jedenfalls ist da früh morgens nichts los und wenn schon: Die Schwestern dort kennen mich und Asisa..., also eine Mutter mit Kind ist da wenig auffällig. Ich gehe mit der Tasche zurück und du Jonas, wirst gemeinsam mit Asisa das Gebäude verlassen.
Wenn ihr aus der Gynäkologie raus seid, wird euch niemand mehr aufhalten.“
„Das klingt doch viel zu einfach“, sorgt sich Jonas.
Darauf hin sieht ihn Rupert eindringlich an.
„Es gibt nur dieses eine Ziel: Die Rettung der Menschen! Dafür brauche ich euch unbedingt und ich weiß, dass alles funktionieren wird. Ich habe nichts,... absolut nichts dem Zufall überlassen!“
Was bleibt ihnen anderes übrig? Fyn übt eine enorme Faszination auf sie aus.
„Sagt Asisa Bescheid“, fordert sie Freeman auf. „In den nächsten drei Wochen haben wir Gelegenheit alles genau zu planen.“
VON DREIDEL ÜBER ZWICKMÜHLE, RICHTUNG SCHACHMATT
Jonas sitzt auf dem Sofa, als Asisa von einem späten Termin aus der Stadt kommt. Im Wohnzimmer spendet allein das große Aquarium, welches in der Zwischenwand hinter dem Sofa eingebaut ist, schummrige Gemütlichkeit.
„Hey Jonas, wo sind denn die anderen beiden?“, möchte Asisa wissen.
„Keylan misshandelt sein Laufband und Mayco steht auf der Terrasse: bricht den Weltrekord im Kettenrauchen.“
Asisa erkennt erst als sie näher kommt, wie erledigt Jonas aussieht und setzt sich behutsam neben ihn:
„Hey, was war denn los bei Freeman?“
„Asi, du wirst es nicht glauben...“
„Erzähl'.“
„Noch drei Wochen, dann bekommen wir ein Baby!“
„Ein Dreg-Baby? Super, ist mal was anderes, wir hatten doch bisher nur Kinder ab fünf Jahren...“
„Nein, Asisa. Es ist ein gezüchteter Säugling, das Kind worauf die Welt sehnsüchtig wartet. Der allererste Hybrid-Prototyp! “
„Was?!“
Jonas berichtet ihr so ruhig er kann. Als Asisa erfährt, was ihnen bevorsteht, reagiert sie geschockt und euphorisch zugleich. Doch ausnahmslos alle, werden seit diesem Tag von einem mulmigen Gefühl begleitet.
Bei ihren regulären Besuchen im Institut sehen sie Fyn nicht mehr, um Aufsehen zu vermeiden, sie hören ausschließlich gespannt den Berichten des Professors zu. Außerdem haben sie eine Menge vorzubereiten!
Asisa hat eine lebensechte Übungspuppe besorgt und kann es kaum erwarten, den Kleinen in ihren Armen zu halten. Freunden berichten sie, dass sie bald wieder ein Mutantenkind zur Pflege haben, das in der nächsten Zeit ihre volle Aufmerksamkeit beanspruchen wird.
Ist ja nichts Besonderes für ein Incorporation-Team, außerdem haben sich die verbliebenen Bekannten sowieso immer sehr dezent zurückgehalten, wenn sich ein „Freak“ oder ein „Muti“ im Haus der Vier aufgehalten hat.
Beschäftigt ist auch Professor Freeman. Er funktioniert wie eine Maschine, wenn er Fyn quälen muss um ihm die Mutagene zu verabreichen. Täte er das nicht, wäre Fyn aber keinesfalls lebensfähig. Er ist auf sie angewiesen um seinen hochgezüchteten Organismus zu stabilisieren.
Oft sitzt Rupert da, nach einem langen Tag, mit einem kleinen Cocktail um abzuschalten. In seinem Sessel versunken spricht er dann zu seinem Geschöpf, in das er all seine Hoffnungen setzt:
„Du schaffst das. Du musst es einfach packen!“
Der 09.02.2095 ist der Tag an dem Fyn „geboren“ werden soll, die Tage davor sind alle Vier völlig konfus: Der sonst so ausgeglichene Jonas, verlegt ständig wichtige Dokumente, Asisa vergräbt sich im eingerichteten Kinderzimmer zwischen Kuscheltieren und Stramplern.
Sie hat ein Dauergrinsen im Gesicht und ihre verkrampften Backen verleiten Keylan dazu, ihr Gesicht mit einer Abrissbirne zu vergleichen. Mayco stellt sich oft nachdenklich auf die Terrasse, blickt von ihrem Garten auf den kleinen See, der das
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