Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
Vom Netzwerk:
herum verantwortlich zu fühlen.«
    Brik gab keine Antwort.
    »Gut. Jetzt verstehen wir uns.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Brik. »Aber ich bin auch nicht darauf vorbereitet, jetzt mit Ihnen darüber zu streiten.«
    »Aha«, sagte Korie bestimmt. »Genug um den heißen Brei geredet. Jetzt will ich den wirklichen Grund hören.«
    »Welchen wirklichen Grund?« fragte Brik leise.
    »Sie wissen genau, was ich meine. Was haben Sie sich dort draußen zu beweisen versucht?«
    »Es war kein Versuch«, entgegnete Brik. »Ich habe es bewiesen.«
    »Und was haben Sie bewiesen?«
    »Aufgeben ist keine Alternative.«
    Ihre Blicke trafen sich. Für einen Moment starrten sich die beiden Männer kalt in die Augen.
    Brik erkannte, daß… ja, vielleicht hat Korie endlich verstanden…
    »Genau das meine ich immer, wenn ich von verdammten Narren rede«, mischte sich Molly Williger in die Unterhaltung ein. »Zu viel Testosteron.«
    Korie nutzte ihre Bemerkung als Gelegenheit, seine Augen abzuwenden. Er nickte zustimmend. »Sie haben recht, Doktor. Aber ich wünschte trotzdem, ich hätte ein Dutzend mehr von diesen verdammten Narren an Bord. Wir brauchen alle verdammten Narren, die wir kriegen können. Wie lange dauert es, bis dieser hier wieder auf den Beinen ist?«
    »Wenn er darauf besteht, dann kann er jederzeit gehen. Ich will ihn nicht in meiner Abteilung haben. Aber ich bin nicht sicher, wieviel Schaden seine Lungen erlitten haben. Wahrscheinlich kann er sich alleine regenerieren. Ich möchte ihn trotzdem ein paar Tage unter Beobachtung halten. Wenn es nötig sein sollte, kann ich eine Transformationsreihe bei ihm durchführen.«
    »Können Sie damit warten, bis das Schiff wieder einsatzbereit ist?«
    Sie zuckte die Schultern. »Von mir aus kann ich warten, bis die Hölle einfriert. Ich arbeite nicht gerne mit Morthanern. Nehmen Sie’s nicht persönlich, Mister Brik«, sagte sie zu dem Sicherheitsoffizier. »Aber es gibt mir immer das Gefühl, als wäre ich eine Tierärztin.«
    »Das Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit«, erwiderte Brik mit unbewegter Miene.
    »Er wird seine Tabletten nicht schlucken wollen«, sagte Korie im Gehen. »Sie werden ihn wahrscheinlich mit Dosenfutter ernähren müssen.«

 
Armstrong
     
     
    Nachdem Gatineau die Kombüse auf Hochglanz geputzt hatte, schickte Cookie ihn nach vorn in den Betriebsraum, ein winziges Abteil direkt unterhalb der Kommandobrücke, wo gerade vier Leute Platz fanden. »Fragen Sie nach Brian Armstrong, mein Junge. Er hat jetzt den Möbiusschlüssel. Er kam vorbei und nahm ihn mit, während Sie noch mit K.P. beschäftigt waren.«
    Also marschierte Gatineau den Kiel hinab nach vorn. Er fühlte sich seltsam frisch und erholt. Es lag nicht nur an seinem vollen Magen, sondern auch an dem Gefühl, etwas zustande gebracht zu haben, als er die Kombüse geschrubbt hatte, bis alles funkelte. Er fand Vergnügen daran, Dinge zu reinigen. Es gefiel ihm, wenn das Raumschiff immer blitzblank war und die Einrichtung schimmerte wie neu. Es gab ihm ein Gefühl von Stolz.
    Mit schiefem Lächeln erkannte er, daß er bereits den ganzen Tag damit verbracht hatte, Dinge zu reinigen. Er hatte bei dem elektronischen Harnisch geholfen, auf der Farm bei der Kläranlage, auf dem Frachtdeck mit den Vorräten. Er war überall an Bord gewesen. Andererseits ärgerte es ihn mächtig, so weit herumgekommen zu sein, ohne auch nur eine Spur dieses verdammten Möbiusschlüssels zu finden.
    Er erreichte den Betriebsraum und kletterte die fünf Stufen hinunter. Drinnen arbeiteten zwei Männer, ein kleiner dunkler und ein großer blonder. Beide waren mit elektronischen Apparaten beschäftigt. »Wer von Ihnen ist Armstrong?« fragte Gatineau.
    »Ich«, antwortete der Blonde, ein richtiger Muskelprotz mit einem Grinsen im Gesicht. »Und wer sind Sie?«
    »Gatineau. Ich brauche den Möbiusschlüssel«, sagte der Grünschnabel forsch und streckte die Hand aus. »Sofort. Der Leitende Ingenieur will ihn haben.«
    »Ach ja, der Möbiusschlüssel. Richtig. Mister Green…?« Armstrong wandte sich an den kleineren Mann. »… wo haben Sie ihn hingelegt?«
    »Ich hab’ ihn Hodel gegeben. Er macht eine Mikrojustierung an den Klystron-Spulen. Ich geh’ ihn sofort holen.« Green begann, durch ein großes Loch im Boden zu klettern. Dann hielt er inne und erklärte: »Sagen Sie dem Leitenden, daß uns die Verspätung schrecklich leid tut. Aber wir mußten die gesamte Kommunikationsanlage zerlegen und jedes einzelne

Weitere Kostenlose Bücher