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Innere Werte

Innere Werte

Titel: Innere Werte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hamann
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möglich sein. Zwei Mausklicks weiter und sie fand, was sie suchte: die Telefonbuch-Rückwärtssuche. Aufgeregt tippte sie die Zahlen ein und musste wenige Sekunden später lesen: Zu der von Ihnen eingegebenen Rufnummer konnte leider kein Teilnehmer gefunden werden.
    »Mist!«, fluchte sie laut.
    Auch der umgekehrte Weg brachte kein befriedigendes Ergebnis. Nach der Eingabe von A.   Schulte zeigte der Bildschirm zwar vier verschiedene Nummern, aber nicht die, die Peter notiert hatte. Verärgert drückte sie auf den Ausschaltknopf, ohne den Computer herunterzufahren. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als diese Nummer in regelmäßigen Abständen immer wieder zu wählen.
    Während sie wartete, fragte sie sich, wie gut sie Peter wirklich kannte. Gab es da etwas in seinem Leben, wovon sie keine Ahnung hatte? Sie wollte das nicht glauben und verwarf den Gedanken sofort wieder. Wenn er ihr etwas verschwiegen hatte, konnte das nur ein kleines Geheimnis sein. Eins von der Sorte, die jeder so hatte. Sie versuchte sich einzureden, dass Peter alles aufklären würde, wenn er erst wieder da war. Doch ihr Gefühl sagte ihr, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung war.

5
     
    Als Martin am späten Nachmittag endlich wieder ins Präsidium kam, lief ihm sein Chef auf dem Flur über den Weg.
    »Na, Sandor?« Egon Milster baute sich vor Martin auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Forschend blickte er ihm ins Gesicht. »Gibt’s schon irgendwelche relevanten Erkenntnisse?«
    »Nein, bis jetzt nicht. Alle Befragungen und Untersuchungen laufen noch. Wir wissen noch gar nichts.«
    »Schon was von Stieber gehört?«
    »Auch nicht.«
    »Hoffentlich können wir die Leiche überhaupt identifizieren.« Zweifel lag in Milsters Stimme. »Ich weiß nicht, wie man in einem solchen Matschhaufen irgendetwas Brauchbares finden soll.« Unwillig krauste er die Stirn, die dem Vierundfünfzigjährigen mittlerweile bis zum Hinterkopf reichte.
    »Na, ein paar Teile waren ja noch erkennbar. Stieber kriegt das schon hin. Er hat bisher immer was gefunden.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr«, seufzte der rundliche Mann. »Sobald Sie auch nur das kleinste bisschen von irgendetwas haben, geben Sie mir Bescheid. Ich weiß sonst nicht, was ich der Presse sagen soll.«
    »Na, das ist doch nicht weiter schwierig.«
    »Das sagen Sie, in Ihrem jugendlichen Leichtsinn. Sie wissen genau, dass ich es hasse, wenn es nichts zu sagen gibt. Dann haben wir doch sofort wieder Vorwürfe am Bein.«
    »Sie kennen ja meine Meinung dazu. Sie müssen die Öffentlichkeitsarbeit nicht wichtiger nehmen als sie ist.«
    »Sie gehört nun mal dazu und ist wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.« Milster bedachte Martin mit einem vorwurfsvollen, ihm wohlbekannten Blick.
    »Meist dient sie doch nur dazu, die Neugierde der Bevölkerung zu befriedigen oder die Angst der Bürger zu schüren. Finden Sie das wichtig?«
    »Wir brauchen das nicht wieder zu diskutieren. Wir wissen ja beide, dass unsere Meinungen da völlig auseinander gehen.«
    »Genau!«, bestätigte Martin und war froh, dass Milster das Thema nicht vertiefte.
    Die Männer verabschiedeten sich vorerst und gingen in ihre Büros. Kaum hatte Martin die Tür geöffnet, als das Telefon auf seinem Schreibtisch anfing zu läuten. Ein Blick auf die Nummer verriet ihm, wer der Anrufer war.
    »Hallo, Dr. Stieber«, begrüßte er den Rechtsmediziner. »Gerade war die Rede von Ihnen.«
    »Sie fragen sich sicher: Was braucht der Leichenfledderer so lange?«
    »Ach was!« Martin setzte sich hinter seinen Schreibtisch und lehnte sich entspannt zurück. »Ich weiß ja, dass keiner besser und schneller ist als Sie.«
    »Danke für die Blumen! Aber nun zum Thema. Ich habe da eine interessante Information für Sie.«
    »Ich liebe diesen Satz. Das ist jedesmal wie ein Geschenk.«
    »Ja, und diesmal ist es eins für Weihnachten und Ostern zusammen. Also, der Tote lässt sich ganz leicht identifizieren.«
    »Tatsächlich?« Damit hatte Martin nicht gerechnet. Gespannt richtete er sich auf.
    »Der Mann hatte ein künstliches Hüftgelenk.«
    Als Stieber nicht weitersprach, fragte Martin: »Und, steht da sein Name drauf?«
    »Nicht ganz, aber so gut wie. Hüftprothesen werden mit Laserstrahlen vom Hersteller beschriftet. Und zwar mit einer Artikelnummer, einer Chargennummer und dem Logo des Herstellers. All das zusammen erlaubt eine lückenlose Rückverfolgung der Prothesenbiografie.«
    »Wie genau funktioniert das?«
    »Kennt man den

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