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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia de Lillo
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frischen Schlafanzug und neue Bettwäsche«, gibt sie eiskalt zurück.
    »Mama, mir läuft die Nase. Putzt du sie mir?«, fragt er bittend. Der große Hobbit, der schon genauso zwangsneurotisch ist wie seine Mutter, schläft mit fünf Päckchen Taschentüchern unterm Kissen. Selbst Maria (Montessori) hätte verlangt, dass er im stolzen Alter von drei Jahren mit seiner Triefnase allein klarkommt.
    »Ich will von dir und deiner Rotznase kein Wort mehr hören. Lass dir die Nase von Lino dem Bären oder von Femmina putzen.« (Ja, er hat die einzige Puppe, die er besitzt und mit ins Bett nimmt, »Femmina« - »Weib« - genannt.)
    »Mama, der Schlafanzug ist mir zu warm, kann ich nackt schlafen?«
    »Nein.«
    »Mama ... Mammmaaaa ...«
    »Schrei doch nicht so, du weckst den Kleinen auf.«
    »Mama. Ich will, dass du bei mir bist. Mir geht's nicht gut.«
    So. Ausgetrickst.
    Er kann eine akute Bauchfellentzündung vortäuschen und sie schafft es, nicht mit der Wimper zu zucken. Er kann fünf Minuten die Luft anhalten und ihr gelingt es, darauf zu pfeifen. Er kann einen hysterischen Anfall inszenieren und sie bringt es fertig, ihn zu ignorieren.
    Aber wenn er sagt »Mir geht's nicht gut«, ist sie machtlos.
    »Na, dann komm mal her, mein Schatz, wir kuscheln ein bisschen. Und wenn du willst, darfst du bei mir im großen Bett schlafen, dann wird alles wieder gut«, sagt Elasti-die-Glucke. Und schon wird sie wieder zur Sklavin der Hobbits - wie immer.
     
Dienstag, 9. Januar
    Das ganz normale Chaos eines Nachmittags
     
    Kollegin C telefoniert mit ihrem Zukünftigen und probiert gleichzeitig bronzefarbene Schuhe mit acht Zentimeter Absatz an, die sie an ihrem Hochzeitstag tragen wird.
    Kollege A sucht im Internet nach Wohnungstausch-Angeboten. Er träumt davon, sein Dreißig-Quadratmeter-Apartment in Sesto San Giovanni gegen ein Dreihundert-Quadratmeter-Loft in Manhattan zu tauschen.
    Kollegin M streichelt ihren Bauch und beklagt sich, weil »er so spannt und schon fast platzt«. Das darin befindliche Kind wird Ernesto heißen, nach Che Guevara.
    Kollegin R bestellt auf www.victoriassecret.com Dessous, die einem Pornostar alle Ehre machen würden.
    Kollegin F liest das Horoskop von Branko und behauptet, allein des unfehlbaren Astrologen Branko wegen lohne sich der Kauf des »Messaggero«.
    Kollege D hat erklärt, er gehe schnell einen Kaffee trinken, und ward seit gut anderthalb Stunden nicht mehr gesehen.
    Kollegin S und Kollege N zerreißen sich das Maul über den abwesenden D. Kollegin B verfolgt die Vorabendserie Cento Vetrine.
    Kollegin L findet es unerträglich, dass sich die Journalisten, wenn keine Autoritätsperson zugegen ist, einen lauen Lenz machen, und macht ihrem Ärger grummelnd vor ausgeschaltetem Bildschirm Luft.
     
    Es ist vier Uhr nachmittags, die Chefs sind bei einer Sitzung, und in Elasti-Mamas Redaktion herrscht Anarchie.
     
Mittwoch, 10. Januar
    Zeichen der Zeit
     
    23.00 Uhr. Elasti-Mama und Mister Wonder begeben sich zur Ruhe und finden im Bett, in folgender Reihenfolge:
    - einen Froschmann-Comic,
    - den Zwerg »Chef« von den sieben Zwergen in Lebensgröße,
    - eine Giraffe aus Kaugummi,
    - ein zerrupftes Stoffhuhn,
    - einen Spielzeugbohrer, der die gleichen Geräusche von sich gibt wie ein echter,
    - einen Plüschmaulwurf mit Kacke am Kopf (gottlob ebenfalls aus Plüsch), und
    - eine Schicht Waffelkrümel mit Haselnussgeschmack.
     
    Und dann wundert man sich noch, warum man keinen Sex mehr hat, seit die Kinder auf der Welt sind.
     
Donnerstag, 11. Januar
    Wer bitte ist Paola?
     
    Mister Wonder muss für seine lange Abwesenheit büßen.
    Er badet die Hobbits, er deckt den Tisch, räumt ab und spült das Geschirr, er wechselt dem kleinen Hobbit die verschissenen Windeln, er steht nachts auf, wenn die Zwerge rufen. Zumindest bis zu seiner nächsten, unmittelbar bevorstehenden Abreise.
    An diesem Morgen ruft Elasti-Mama ihn vom Büro aus an. Er ist zu Hause. Und arbeitet, wie er sagt. Nach einem kurzen, belanglosen Gespräch verabschieden sie sich.
    »Also schön, du holst also die Hobbits ab. Bis später«, sagt Elasti-Mama am Ende. »Ist gut. Ciao, Paola«, sagt er.
    »Ciao, Mister Wonder«, entgegnet sie. Klick.
    Irgendetwas ist seltsam, aber sie kommt nicht darauf.
    Was hat er am Ende gesagt? Ciao wer? Er hat gesagt: »Ciao, Paola.«
     
    Ciao, Paola??? Ich heiße aber nicht Paola!
    Er ist zehn Tage zu einer Tagung der Superhelden in Chicago, kommt zurück und sagt zu mir: »›Ciao,

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