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Insel des Todes

Insel des Todes

Titel: Insel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einer Sekunde unbeweglich, auf seinem Gesicht einen Ausdruck völliger
Verständnislosigkeit, während dunkles rotes Blut aus seiner Brust strömte. Dann
sank er nach rückwärts und glitt lautlos über den Felsrand ins Wasser.
    Leila stieß einen wilden Schrei
aus und rannte zum Wasser. Angstvoll und angestrengt starrte sie hinunter.
    Ambroses Doppelkinn schwabbelte
erregt, während seine Augen vor Schreck und Entsetzen weit aufgerissen waren.
    »Felix?« Seine Stimme zitterte
so, daß er kaum sprechen konnte. »Warum hast du das getan ?«
    Der Revolver lag ruhig und
sicher in Parkers Hand. Er schien auf mich gerichtet zu sein.
    »Ich denke doch, das dürfte
klar sein«, versetzte Felix kalt. »Leila ist nicht tot, folglich kann Romney
sie in jener Nacht auch nicht ermordet in ihrer Kabine gefunden haben. Weitere
Folge: Romney muß gemeinsam mit ihr eine Verschwörung ausgeheckt haben .«
    »Aber als wir sahen, daß Leila
lebte«, stammelte Betty verwirrt, »gab es für uns doch keine Probleme mehr. Die
Vernehmung beim Coroner wäre automatisch ins Wasser gefallen .« Sie wandte langsam den Kopf und starrte Parker an. »Es war sinnlos, Romney zu
töten — es war wahnsinnig !«
    »Erinnerst du dich, was ich gestern abend sagte ?« fragte er
leise mit eindringlicher Stimme. »Werden wir niemals davon loskommen? Wird uns
immer ein Danny Boyd verfolgen, wohin wir auch gehen ?«
    »Klar«, brummte Champlin. »Ich
kann mich noch ganz genau daran erinnern. Meine Gedanken bewegten sich nämlich
zum gleichen Zeitpunkt in der gleichen Richtung !«
    »Denkt doch einmal nach, ihr beiden,
du, Betty, und du auch, Ambrose«, fuhr Felix fort. »Mit Damon Gilbert hat es
angefangen, oder nicht? Für uns alle! Er hat uns gedemütigt, uns gezwungen, uns
zu prostituieren, er hat uns alle vergewaltigt, kaltblütig und rücksichtslos.
Und wollt ihr wissen, warum? Weil wir niemals genug Rückgrat hatten, um uns
gegen ihn aufzulehnen .«
    »Felix«, schrie Ambrose
kreischend. »Hast du — «
    »Ihn getötet ?« schloß Felix kalt. »Natürlich habe ich ihn getötet. Es war mir ein Vergnügen, Damon
Gilberts Kopf unter Wasser zu halten, bis die Wellen seine Schlechtigkeit
hinweggespült hatten .«
    Ich hörte das plötzliche,
erregte Keuchen Leilas. Sie drehte sich um. Zum erstenmal, seit Romney
erschossen worden war, wandte sie den Blick vom Wasser und richtete ihn auf
Parker. Blanker Haß verzerrte ihr Gesicht zu einer grotesken, erbarmungslosen
Maske.
    »Ihr versteht doch wohl, worauf
ich hinauswill ?« fragte Felix mit aufrichtiger Stimme.
»Ich schwankte zu lange, ehe ich den Mut fand, mich von dem Menschen zu
befreien, der mich selbst in meinen Träumen terrorisierte. Wenn ich die Kraft
gehabt hätte, schon früher zu handeln, wäre all dies nie geschehen. Deshalb
habe ich Romney auf der Stelle erschossen .«
    »Für mich sprichst du in
Rätseln«, bemerkte Betty. »Damon Gilbert — das kann ich verstehen. Aber
Romney?«
    »Damon war tot«, erklärte er
hart. »Doch seine Tochter war noch da, und sie schien entschlossen, in die
Fußtapfen ihres Vaters zu treten. Dem stimmt ihr doch zu? Sie wollte sich der
gleichen schmutzigen Methoden bedienen, die er angewandt hat, um die Leute, die
ihr am nächsten standen, vollends in ihre Gewalt zu bekommen. Und dann glaubten
wir plötzlich, sie sei tot. Es war wie ein Wunder. Keine Gilberts mehr, die
unser Leben beherrschen konnten, und das bißchen Selbstachtung, das wir noch
besaßen, zerstören konnten. Und was geschah dann ?«
    »Boyd ?« fragte Ambrose zweifelnd.
    » Gestern
abend haben wir vereinbart, ihn loszuwerden«, erklärte Felix. »Mich hat
man dazu bestimmt, die Tat auszuführen — und deshalb sind wir doch hier oder nicht?
Und was passiert? Leila Gilbert, die vermeintliche Tote, ist auferstanden.
Damit sind wir genau wieder an jenem Punkt angelangt, an dem wir angefangen
haben. Nur wird es vielleicht in Zukunft noch schlimmer werden. Jetzt ist
nämlich auch noch Boyd da, der genug über uns weiß, um uns bloßzustellen, wenn
er nur den Mund aufmacht .«
    »Ja«, stimmte Champlin heiser
zu und kaute mit schweigendem Grimm auf seiner Zigarre.
    »Und deshalb sage ich, zum
Teufel mit ihnen«, rief Felix höhnisch. »Wenn Romney sterben mußte, damit wir
von den Gilberts und den Boyds loskommen, dann mußte er eben sterben .«
    »Dem stimme ich zu«, erklärte
Champlin ruhig.
    »Was — was willst du denn jetzt
tun, Felix ?« erkundigte sich Ambrose ängstlich.
    »Ich werde

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