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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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auf dem Treppenabsatz. Hastig stopfte er sein Hemd in die Hose. »Ich kümmere mich um ihn.«
    Sie nickte dankbar, stieg aber nicht die Stufen hinauf. Stattdessen huschte sie in eine dunkle Ecke der Eingangshalle, wo Byron sie nicht entdecken würde, und beobachtete die Ereignisse.
    »Ah, Lord Boswick!«, rief der Dichter. »Welch ein Glück, dass ich Sie daheim antreffe!«
    »Warum, wenn ich fragen darf?« Alex gab den Wachtposten ein Zeichen, worauf sie sich zurückzogen, aber nicht allzu weit entfernten. »Um diese Stunde kann man wohl kaum erwarten, irgendwo empfangen zu werden.«
    »Gewiss nicht, und normalerweise würde ich auch gar nicht wagen, Sie so früh am Morgen zu behelligen. Aber als ich von Ihrer Rückkehr erfuhr …«
    »Wieso haben Sie davon gehört?«, unterbrach Alex den Dichter.
    »Der Nachtwächter bemerkte Aktivitäten in dieser Straße – die Kutschen, das Licht. Aber wie gesagt …«
    »Und da hat er nicht gezögert, die Neuigkeit zu verbreiten? Wie beruhigend, dass es in London so friedlich zugeht und die Nachtwächter Zeit für Klatsch finden.«
    »Oh, das gehört bei diesen Leuten zur Tradition. Und es ist ja auch vergnüglicher, als Missetäter zu jagen, nicht wahr? Aber was ich sagen wollte – zunächst war ich verblüfft, weil Sie nicht eingriffen, dann wurde mir klar, dass Sie's wahrscheinlich gar nicht wissen . Und da fand ich, es wäre nur recht und billig, wenn ich mich diesbezüglich erkundige.«
    Mit einiger Mühe zwang sich Alex zur Geduld. »Wonach?«
    »Natürlich geht es um die Ereignisse auf dem Wimbledown Common.« Als Alex immer noch verwundert die Stirn runzelte, platzte Byron heraus: »Gestern kam es zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen Lord Hawkforte und Lord Grey. Im Melbourne House – ich stand direkt daneben. Seither spricht ganz London von nichts anderem. Und heute Morgen treffen sich die beiden. Wussten Sie das wirklich nicht?«
    Entsetzt presste Kassandra eine Hand auf den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken. Sie schwankte, sank gegen die Wand und starrte den Mann an, der etwas so Schreckliches behauptete. Sicher hatte sie ihn missverstanden. Byron neigte zur Dramatik. Zumindest wurde ihm das nachgesagt. Alles Mögliche konnte er meinen. Oder gar nichts.«
    »Soll das heißen, mein Schwager und Lord Grey würden sich heute duellieren?«, fragte Alex leise.
    »Vermutlich ist es schon passiert. Diese Konfrontationen finden ja meistens im Morgengrauen statt, nicht wahr? Bisher war nichts zu erfahren, und ganz London wartet gespannt auf …« Diskret verstummte der Dichter, nachdem er endlich gemerkt hatte, dass seine Begeisterung für Skandale auf wenig Verständnis stieß.
    »Hinaus«, befahl Alex und winkte einen Krieger herbei.
    »Aber – Lord Boswick!«, protestierte Byron. Angstvoll musterte er den großen, kräftig gebauten Akoraner, der auf ihn zukam. »Ich habe es nur gut gemeint, denn ich halte sehr viel von Lord Hawkforte. Ebenso wie Sie und Ihre Familie, ganz besonders Ihre Hoheit, Prinzessin Kassandra. Nur aus Rücksicht auf ihre zarten Gefühle wollte ich verhindern, dass sie aus einer weniger teilnahmsvollen Quelle erfährt …«
    Alex pflegte seine Befehle nicht zu wiederholen, und das war auch gar nicht nötig. Die Haustür wurde geöffnet und Byron kurzerhand hinausexpediert.
    Sobald er verschwunden war, rannte Kassandra zu ihrem Bruder. »Ich muss dich begleiten! Um Himmels willen, sag nicht Nein! Ich kann unmöglich hier herumsitzen und warten.«
    »Natürlich kannst du das nicht«, fiel er ihr ins Wort und warf ihr einen seltsamen Blick zu. »Zieh dich an. Inzwischen lasse ich den Wagen vorfahren. Beeil dich.«
    Noch vor wenigen Monaten hätte er darauf bestanden, dass sie im Haus blieb, während er die Angelegenheit regelte. Aber in letzter Zeit hatte sich einiges geändert. Sie war nicht mehr die behütete, mädchenhafte Prinzessin, sondern eine Frau, die ihre Reife und Tapferkeit bewiesen hatte.
    Beides werde ich brauchen, dachte sie, rannte die Treppe hinauf und zog das erstbeste Kleid an, das sie im Schrank fand. Glücklicherweise war es ein schlichtes Tageskleid, und sie konnte es problemlos am Rücken zuknöpfen. Während sie den letzten Knopf schloss, kam Joanna ins Zimmer. Amelia im Arm, folgte ihr Brianna, die mit der Familie nach London zurückgekehrt war.
    »Bist du bereit?«, fragte Joanna, bleich, aber gefasst.
    Kassandra nickte. »Also weißt du's schon?«
    »Als Alex nach unten ging und nachsah, wer diesen Höllenlärm

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