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Inselsommer

Inselsommer

Titel: Inselsommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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Freudensprung.
    »Lass das bloß nicht Ina wissen«, antwortete ich grinsend. »Nun aber ab ins Bett, ich muss jetzt los. Bis später, Bea, schlaf schön.«
    Mit einem Lächeln auf den Lippen ging ich zur Kleinen Teestube.
    Adalbert und Bea hatten sich also doch gefunden.
    Manche Dinge brauchten eben Zeit!
    Als ich durch die Tür des Cafés trat, fehlte von Doro und Helen jede Spur. Die freundliche Kellnerin begrüßte mich mit Namen und führte mich an einen Tisch am anderen Ende.
    Dort saß – ich traute meinen Augen kaum – Patrick!
    »Wwww… was machst du denn hier?«, stammelte ich.
    »Ich wollte dir zu deinem großen Tag gestern gratulieren«, antwortete er. »Glückwunsch, Paula. Die Vernissage und die Bilder waren grandios. Ich hoffe, es kommt genug Geld zusammen. Ich habe mir übrigens auch ein Bild gekauft, das von der rebellischen Merret Lassen.«
    Sprachlos und vollkommen verwirrt setzte ich mich neben Patrick auf die Bank.
    »Woher weißt du von der Ausstellung? Und wieso habe ich dich nicht gesehen?«
    Patrick lächelte ein wenig verlegen.
    »Ich stand ganz hinten, ich wollte vermeiden, dass du mich siehst und ich dich bei deiner Rede irritiere. Danach bin ich schnell wieder gegangen. Von der Vernissage haben mir Helen und Doro erzählt. Von den beiden weiß ich übrigens auch, dass ich gar keinen Grund habe, auf einen gewissen Koch namens Olli eifersüchtig zu sein.«
    Eifersüchtig auf Olli?
    Momentan verstand ich nur Bahnhof.
    »Erinnerst du dich nicht? Du hast mir doch gemailt, dass du mit diesem Olli in das Watthaus ziehst – an sich schon Grund genug, endgültig die Hoffnung aufzugeben, dass aus uns wieder ein Paar werden könnte. Ich konnte doch nicht ahnen, dass Olli zum einen jung und zum anderen gar nicht an Frauen interessiert ist.«
    Nun begann es bei mir zu dämmern.
    Ein Missverständnis, wie es im Buche steht …
    In meinen Ohren hallten immer noch die Worte
endgültig die Hoffnung aufzugeben, dass aus uns wieder ein Paar werden könnte,
wider, und ich hatte das Gefühl, in einem wunderschönen Traum zu schweben, aus dem ich nur ungern erwachen wollte.
    Mein Herz war vor lauter Aufregung vollkommen aus dem Takt geraten, und ich zwickte mich heimlich, um mich davon zu überzeugen, dass Patrick wirklich neben mir saß und mit mir einen Neuanfang wagen wollte. Als ich jedoch in seine warmen Augen schaute, kannte ich die Antwort und konnte mein Glück kaum fassen.
    Dennoch musste ich ihm eine Frage stellen:
    »Aber was ist mit dieser Simona? Als ich bei dir angerufen habe, hatte ich sie am Apparat …«
    »Simona? An meinem Telefon?« Patrick runzelte die Stirn und wirkte verwirrt.
    Doch dann hellte sich sein Gesicht wieder auf.
    »Das war sicher, als Benjamin krank geworden war und ihm plötzlich einfiel, dass er seine Mutter vermisst. Ich war gerade auf dem Weg zur Notapotheke, als du anriefst. Wir sind nicht zusammen, falls du das denkst. Die einzige Frau, die mich interessiert, bist du. Benjamin findet dich übrigens auch sehr sympathisch.«
    »Huch? Wie denn das, er kennt mich doch überhaupt nicht?« Meine Gedanken und Gefühle überschlugen sich, und ich war heilfroh, dass sich die Gäste um uns herum mit ihrem Frühstück beschäftigten und nicht auf uns achteten.
    »Ich war einmal mit ihm in der Galerie und habe ihm Fotos und Urlaubsvideos gezeigt. Er findet dich hübsch und würde dich gern mal kennenlernen.«
    »Ich auch«, flüsterte ich, während ich dachte, dass ich Gefahr lief, gleich in Ohnmacht zu fallen.
    Das alles hatte ich meinen Freundinnen zu verdanken, die im Hintergrund die Fäden gezogen hatten. Doro und Helen, die besten Freundinnen auf der Welt!
    »Kein Problem, wenn du es wirklich willst. Benny und ich sind nämlich unter anderem auch wegen des Surf-Cups in Westerland. Momentan sitzt er mit Tonte in unserem Apartment und drückt mir die Daumen, dass ich dich
rumkriege.
«
    Das Blut sauste in meinen Ohren, und ich bekam weiche Knie. Patrick schien es wirklich ernst zu meinen.
    »Dann solltest du ihn aber nicht mehr allzu lange warten lassen, um ihm zu sagen, was für ein toller Hecht, pardon, Typ du bist«, antwortete ich und schlang meine Arme um Patricks Hals. Nicht lange und unsere Lippen verschmolzen miteinander. Meinen Mann zu küssen fühlte sich prickelnder an als je zuvor.
    »Wow, das war wunderschön«, murmelte Patrick.
    Noch ganz benommen von meinem neuen Liebesglück, schoss mir unvermittelt ein Gedanke durch den Kopf: Wie konnten Patrick und ich

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