Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
ausgegangen?»
      «Nein.»
      «In Ordnung», stellte Banks fest, zunehmend uninteressiert an ihren Lügen, da seine Idee immer näher in den Brennpunkt rückte. «Ich lasse Ihre Aussage protokollieren, Mrs. Allott. Sie können jetzt wieder nach Hause gehen.»
      Sie stand auf und flatterte aus seinem Büro, die Tür mit einem Knall hinter sich zuschlagend. Im gleichen Augenblick hatte Banks sie auch schon vergessen. Er steckte sich eine Zigarette an, bat Craig, ihm noch etwas von seinem speziell gebrauten Kaffee hochzuschicken, und ließ sich tief in seinen Sessel rutschen, um nachzudenken.
      Nach einer Stunde, drei Zigaretten und zwei Tassen Kaffee wußte er endlich, was ihm die ganze Zeit zu schaffen gemacht hatte und wie er der Sache zu Leibe rücken sollte. Er nahm den Telefonhörer ab und wählte die Nummer des Bereitschaftszimmers.
      «Geben Sie mir Sergeant Hatchley», befahl er knapp, wohl wissend, daß Hatchley die Gewohnheit hatte, mit Rowe ein Schwätzchen zu halten.
      «Sir?» meldete sich Hatchley.
      «Sergeant, ich möchte, daß Sie zu den Sharps fahren und Graham Sharp bitten, mich unverzüglich aufzusuchen. Sagen Sie ihm, es hätte etwas mit der Aussage seines Sohnes zu tun und sei sehr dringend. Verstanden?»
      «Jawohl, Sir.»
      «Und geben Sie sich nicht mit einem Nein zufrieden, Sergeant. Wenn er Einwände macht, weil er den Laden zumachen muß und Kunden verliert, dann erinnern Sie ihn daran, in welcher mißlichen Lage sich sein lieber Junior befindet.»
      «Alles klar», antwortete Hatchley, «bin schon unterwegs, Sir.»
     
    * 3
     
    «Trevor Sharp ist zu den Jugendgerichtsbehörden überführt worden», erklärte Richmond. «Wollen Sie, daß ich ihn wieder herhole?»
      «Nein», erwiderte Banks, «das ist nicht nötig. Wie geht es Webster?»
      «Nach dem, was ich zuletzt gehört habe, ist er in recht guter Verfassung. Der Chirurg hat es wohl geschafft, diesen Finger zu retten. Haben Sie meinen Bericht schon gelesen?»
      «Nein, noch nicht. Der Morgen war etwas hektisch, und ich hatte keine Zeit zum Lesen. Geben Sie mir doch einen Überblick.»
      «Es ging eigentlich nur darum, Ihnen mitzuteilen, daß Vic Manson auf dem Schmuck ein paar recht ordentliche Fingerabdrücke gefunden hat, Sir. Anscheinend haben die Jungs das Zeug nach dem Einbruch noch mal ordentlich begutachtet, nachdem sie sicher zu Hause waren.»
      «Und?»
      «Und beide haben ihre Abdrücke hinterlassen, Sharp und Webster.»
      «Dann haben wir sie also erwischt, die Halunken.»
      «Sieht so aus, Sir. Außerdem hat Webster ein bißchen geplaudert. Dieser Schock hat seinen Organismus ganz schön durcheinander gebracht und ihn mächtig aufgerüttelt. Der Arzt will uns zwar noch nicht ausführlich mit ihm reden lassen, aber er hat uns ja schon gesagt, daß er's war, zusammen mit Sharp.»
      «Gute Arbeit», lobte Banks. «Könnten Sie mir jetzt bitte Allott hereinschicken?»
      «Den Spanner, Sir?»
      «Ja, Robin Allott. Bringen Sie ihn hoch zu mir.»
      «Sehr wohl, Sir. Ich fürchte allerdings, daß seine Mutter immer noch unten auf der Bank sitzt. Sie will nicht gehen, bevor sie den Superintendent gesprochen hat.»
      Banks kratzte sich am Kinn. Er war unrasiert aus dem Haus gegangen, und die Bartstoppeln juckten. «Ich möchte nicht, daß sie ihren Sohn zu Gesicht bekommt», erklärte er. «Sie müssen versuchen, sie loszuwerden. Was Sie auch tun - sorgen Sie dafür, daß sie keinesfalls ihrem Robin begegnet.»
      «Ich werde mein Bestes tun, Sir.»
      Wenige Augenblicke später wurde Robin Allott in Banks' Büro eskortiert und aufgefordert, es sich bequem zu machen. Allott schaffte es immer noch nicht, dem Chief Inspector in die Augen zu sehen, und Banks war kurz davor, ihm zu sagen, daß er endlich aufhören sollte, sich den Kopf zu zerbrechen, daß alles vorbei und erledigt war, aber er hielt sich zurück. Warum sollte er diesen Bastard vom Haken lassen, nach dem, was er Sandra angetan hatte? Wenn sie Allott nicht schon vorher gekannt hätte, überlegte er, wären ihre Gefühle gegenüber diesem Mann sicher weniger von Mitleid geprägt gewesen.
      Etwa fünfzehn Minuten später klopfte es an die Tür, und Sergeant Hatchley erschien, einen offensichtlich verängstigten Graham Sharp im Schlepptau.
      «Was gibt's denn schon wieder, Inspector?» fragte Sharp aufgebracht, während er sich über die Türschwelle schob. «Ihr Sergeant hier sagt ...»
      Er

Weitere Kostenlose Bücher