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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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ichbezogen, so vollständig von seiner eigenen Person in Anspruch genommen. Er hat sich nicht für die Angelegenheiten anderer Menschen interessiert, und ihm hat es an dieser kriminellen Energie gefehlt, die Erpresser nun mal brauchen.«
      »Dann vielleicht Eifersucht, Chef? Er war der Star. Vielleicht wollte jemand anders ihm den Rang streitig machen?« Schon als er diese Vermutung aussprach, wußte Troy, daß das vermutlich ein Schuß in den Ofen sein würde. Obwohl ihm Amadeus recht gut gefallen hatte, waren die Schauspieler für ihn nicht mehr als eine Horde von tuntigen Angebern. Er für seinen Teil konnte nicht glauben, daß auch nur einer von ihnen den Mumm hätte, einem Karnickel das Fell abzuziehen, geschweige denn, jemanden aus dem Weg zu schaffen, indem man ihn dazu brachte, sich selbst die Kehle durchzuschneiden. Aber er hatte sich auch früher schon mal geirrt (Troy beurteilte seine Bereitschaft, diese beinahe universale menschliche Schwäche zuzugeben, als ein echtes Zeichen der Reife), und das konnte sich jetzt wiederholen. »Vielleicht stecken sie alle dahinter, Sir? Wie in diesem Film, der in dem Zug spielt... wo jeder dem Opfer einen Messerstich mitgegeben hat. Eine Verschwörung.«
      Barnaby hob den Kopf und sah interessiert aus. Interessiert, aber auch irgendwie verdrießlich. Troy erinnerte sich an eine Formulierung aus den Frühnachrichten und versuchte eine seiner Witzeleien damit.
      »Ein Auf-Putsch-Job, Sir.«
      »Was?«
      »P-u-t-s-c-h - das sollte ein Scherz sein, Chef. Eine Art Wortspiel... Putsch - aufputschen...«
      Barnaby war eine Minute still, dann sagte er bedächtig: »Mein Gott, Troy, Sie könnten recht haben.«
      Ermutigt fuhr der Sergeant fort: »Es war in einer dieser Bananenrepubliken ...«
      »Es liegt so nah.«
      »Das meine ich ja. Putsch und...«
      »Nein, nein. Davon rede ich nicht. Vielleicht... lassen Sie mich nachdenken...«
      Barnaby saß sehr still da. Eine vage Möglichkeit, nicht mehr als eine Ahnung, flackerte durch seinen Geist. Leuchtete kurz auf und verschwand dann wieder. Kam etwas gesetzter zurück und war ganz sanft zu spüren, ließ sich behutsam abtasten.
      »Ich frage mich...«, fuhr Barnaby stockend fort, »... vielleicht ... hat uns Esslyn den Grund für den Mord genannt... zumindest...«
      Er tastete sich langsam den nächsten Worten entgegen. »Er hat ihn gegenüber Kitty erwähnt. Doch sie hat nicht die Geistesgegenwart besessen, die Anspielung zu erkennen, die in seinen Worten verborgen lag, aber ich hätte es sehen müssen. Dafür gibt es keine Entschuldigung.«
      Troy, der daraus schloß, daß es auch mit seinem Verstand nicht weit her sein konnte und daß es für ihn ebenfalls keine Entschuldigung geben würde, betrachtete schmollend seine Stiefel. Barnaby erhob sich dagegen und lief unruhig im Büro auf und ab. Schließlich schickte er seinen Sergeanten los, um noch mehr Kaffee zu holen. Troy verschwand daraufhin im Vorzimmer und bediente den Automaten.
      Als er in das innerste Heiligtum zurückkehrte, blickte der Detective Chief Inspector aus dem Fenster. Troy stellte die Becher auf den Schreibtisch und kehrte zu seinem Stuhl zurück. Als Barnaby sich umdrehte, erschrak er, wie bleich das Gesicht des Chefinspektors inzwischen geworden war. Blaß, aber lebhaft und von großer Aussagekraft. Kaum hatte er jedoch diesen Ausdruck hoffnungsvoller Erregung registriert, da wurde derselbe auch schon wieder von Ungläubigkeit überschattet, die ihrerseits schnell einer Unbeschwertheit Platz machte, die beinahe in frohgemutes Erstaunen mündete.
      »Sie... demnach haben Sie etwas gefunden, Sir?« fragte Troy.
      »Ich weiß nicht recht... es ist zwar alles etwas verrückt... aber so muß es gewesen sein. Ich kann nur noch nicht sehen, wie sich der ganze Vorfall abgespielt hat.«
      Dann wären wir also wieder mal soweit, sagte sich Troy im stillen. Das tat dieser Blödmann ihm jedesmal wieder an, wenn er glaubte, ein Fall stünde kurz vor der Aufklärung. Er meinte dann immer, daß sämtliche Informationen, die sie bislang zusammengetragen hatten, für Troy genauso verfügbar seien wie für ihn, weshalb der Sergeant auch zu den gleichen Schlüssen kommen müsse. Die Tatsache, daß diese Bemerkung völlig stichhaltig war, schmälerte Troys Verdruß nicht gerade, und es ärgerte ihn maßlos, daß er sich das immer wieder anhören mußte. Jetzt fiel ihm auf, daß Barnaby ihn ganz merkwürdig ansah. Dann kam

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