Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
Vom Netzwerk:
Sergeant sprang auf, als Barnabys Faust auf den Tisch hämmerte. »Ich habe mich verrannt. Niemand kann an zwei Orten gleichzeitig sein... oder?«
      »Nein, Sir«, antwortete Troy und fühlte sich plötzlich wieder auf sicherem Boden. Es gefiel ihm ganz gut, Barnaby so verstört zu sehen. Man konnte nicht dauernd gegen soviel Überlegenheit antreten. Aber jetzt standen sie beide wieder ohne einen verdammten Anhaltspunkt da. Er beobachtete das aufgebrachte Stirnrunzeln und den verbissenen Kiefer seines Chefs. Jetzt konnte jede Minute das kleine braune Fläschchen erscheinen. Und da war es auch schon. Der Chefinspektor schüttelte zwei Tabletten gegen Magenverstimmung heraus und schluckte sie mit etwas kaltem Kaffee hinunter. Dann setzte er sich wieder hin und starrte so lange auf sein Stück Papier, bis die dichtgedrängten schwarzen Buchstaben schließlich keinen Sinn mehr ergaben.
      »Das ist der Punkt«, gestand er Troy, »an dem ich um ein Wunder beten würde, wenn ich religiös wäre.«
      Und so ungerecht wie der Lauf der Welt nun einmal ist, in der ein Mönch sein Leben lang auf den Knien hocken und beten kann und niemals im Leben ein Bröckchen vorgeworfen bekommt, sollte Tom Barnaby, manchmal profan, halbwegs anständig und doch jemand, der auch häufig mal am Wegesrand strauchelte, sein Wunder bekommen. Dring, Dring. Er nahm den Telefonhörer ab. Es war David Smy. Barnaby hörte ihm einen Moment lang zu, dann fragte er: »Bist du dir auch ganz sicher?« und legte schließlich den Hörer wieder auf.
      »Troy«, erklärte er und präsentierte ihm einen überwältigten Gesichtsausdruck. »Wenn das alles vorbei ist, erinnern Sie mich daran, einen ordentlichen Scheck für einen wohltätigen Zweck zu stiften.«
      »Wieso denn das, Chef?«
      »Glückliche Zufälle wie dieser müssen bezahlt werden, Sergeant. Andernfalls wird derjenige, wer immer es auch ist, der sie einem schickt, sauer.«
      »Also, was hat er denn nun gesagt? Wer auch immer es war.«
      »Wie Sie sich gewiß erinnern«, sagte Barnaby mit einem so breiten Lächeln, daß es fast bis zu seinen Ohren reichte, »hatte David den Eindruck, daß irgend etwas mit dem Tablett nicht stimmte, als er es gegen Ende des Stücks vom Requisitentisch genommen hat.«
      »Aber er hat es genau beschrieben, und daran war nichts Merkwürdiges.«
      »Richtig. Aus seiner Aussage geht hervor, daß es etwa fünf Uhr gewesen sein muß, als er seine eigenen Requisiten noch einmal kurz überprüft hat. Nun - das Rasiermesser, das Young mitgebracht hatte und das der Ermordete benutzt hat, um sich die Kehle durchzuschneiden, hatte ein Perlenmuster aus Blumen und Blättern auf der einen Seite des Griffs und eine kleine Reihe aus silbernen Nieten auf der anderen. Als David Smy in die Kulissen gekommen ist, hatte er das Gefühl, es wäre etwas Merkwürdiges an dem Messer, weil es mit der verzierten Seite nach unten auf seinem Tablett gelegen hat und er daher die Nieten sehen konnte.«
      »Aha.«
      »Als er sich das Tablett gegen acht noch einmal angesehen hat, waren die Nieten aber nicht mehr da.«
      »Dann...« Troy ließ sich von der Begeisterung des Inspektors anstecken, »... dann gab es also zwei Rasiermesser.«
      »Genau, es waren zwei.«
      »Also... dann sind alle unsere Probleme mit der Zeit ...?«
      »Gelöst. Die ganze Sache ist offen. Es kann zwischen dem Zeitpunkt, zu dem Dierdre es überprüft, und dem, als David es genommen hat, jederzeit ausgetauscht worden sein.«
      »Also... wer immer die beiden Messer gegeneinander ausgetauscht hat, konnte in aller Ruhe das Klebeband von dem Original abziehen und es dann wieder hinlegen.«
      »Genau. Ich habe natürlich auch an diese Möglichkeit gedacht, aber ich hatte angenommen, daß keiner das Risiko auf sich nehmen würde, das Tablett fünf Minuten ohne das Rasiermesser auf dem Requisitentisch stehen zu lassen, selbst in den dunklen Kulissen nicht. Aber wie wir nun sehen, war das ja auch gar nicht nötig.«
      »Also, dann tappen Sie jetzt nicht mehr im dunkeln, Sir?« Troy mußte sich Mühe geben, nicht gereizt zu klingen. Er wollte nicht schlecht gelaunt wirken, aber die Art, in der manchen Leuten die Informationen zufielen, übertraf doch jegliche Vorstellungskraft. Dann aber fiel ihm wieder ein, daß am Ende eines erfolgreichen Falles immer auch ein paar Lorbeeren für den Taschenträger abfielen, und das munterte ihn wieder auf. »Dann haben wir also ein Full House?

Weitere Kostenlose Bücher