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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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versuchte sich zu konzentrieren. Es war gleich an der Zeit für ihren Auftritt; die Eröffnung des vierten Akts.
      Nicholas und Joyce saßen mitten im Parkett. Beide dachten an Cully. Nicholas, der bis über beide Ohren verliebt war, fragte sich, ob es ihr ernst damit war, als sie gesagt hatte, daß sie sich in London treffen würden und er sie wissen lassen solle, wenn er in einer Inszenierung am Central mitspielte. Dann würde sie kommen, jubeln und schreien.
      Joyce, die die traurige Pracht wahrnahm, die ihre Tochter als Jelena Andrejewna an den Tag legte, war stolz und ängstlich zugleich. Auf was hatte sich Cully da nur eingelassen? Natürlich wußte diese alles über die Unsicherheiten eines Theaterlebens, dafür hatte ihre Mutter schon gesorgt. Alles über das endlose Warten, die unbeantworteten Briefe und Vorsprechtermine, nach denen sie sich angeblich bei ihr melden würden, das aber natürlich nie taten. Aber wie alle hoffnungsvollen Jugendlichen glaubte sie nicht wirklich, daß das auch für sie gelten würde. Joyce wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Bühne zu, wo Boris als Teljigin die Arme ausstreckte und einen Strang Wolle hielt. Die alte Krankenschwester Marija rollte das Knäuel langsam auf und hielt es mit großer Vorsicht in ihren arthritischen Fingern. Ihr Gesicht und die buckligen Schultern waren alt, aber es lag eine robuste, ländliche Fröhlichkeit in ihrer gackernden Stimme.
      »Wer hätte je gedacht«, flüsterte Nicholas, »daß Rosa eine so grandiose Darbietung liefern kann...«
      Joyce lächelte. Die Aufführung war lebensecht, lebendig und wurde von Moment zu Moment von sämtlichen Darstellern in ihren Gedanken und Gefühlen neu erschaffen. Rosas Vorstellung von ihrer eigenen Rolle (Marija Woinitskaja) war ziemlich schnell abgefertigt worden. Cully war dagegen relativ ungeschoren davongekommen. Aber es störte auch niemanden, sich auf etwas Neues einzulassen und die eigenen Vorstellungen abzulegen, denn das, was da auf der Bühne geschah, entlohnte sie für all ihre Mühen.
     
    In der Bühnenwerkstatt bezog David Smy gerade eine Chaiselongue mit olivgrünem, gemustertem Samt. Sunny lag gähnend vor dem tragbaren Gasofen. Im Moment schien ziemlich viel los zu sein, dachte er sich, und seine Spaziergänge wurden auch immer kürzer und kürzer. Aber er war nicht der Hund, der sich beschwert hätte. Vielleicht würden sich die Dinge ja wieder zum Besseren wenden, wenn das schöne Wetter zurückkam.
      Colin arbeitete an einem riesigen Kleiderschrank, den er mit Walnußbeize behandelte. Phoebe Glover, die Assistentin, würde bald kommen und ihnen sagen, daß sie nun wieder sägen und hämmern und jede Menge Lärm machen durften. Colin machte sich keine allzu großen Sorgen. Die Kulissen waren fast fertig. Es hatten keine Wohnungen angestrichen und auch keine Podeste herumgeschleppt werden müssen. Es mutete alles so einfach an und schien alles so gut zu klappen. Er warf einen Blick auf Davids gesenkten Kopf. Colin war weder ein überspannter noch ein religiöser Mensch, aber in diesem Moment fragte er sich, ob Glenda wohl wußte, wie glücklich ihr Sohn im Augenblick war. Wieso eigentlich nicht? Es waren schon seltsamere Dinge geschehen. Er lächelte bei diesem Gedanken. David blickte auf.
      »Was ist los, Vater?«
      »Ich bin etwas ausgedörrt, das ist alles. Ich gehe kurz hoch in den Vereinsraum und hole mir etwas zu trinken. Kommst du mit?«
      »Nein. Ich will das noch fertig machen.«
      »Pantoffelheld.«
      David grinste breit. »Wollen wir wetten?«
      Oben machten sie gerade eine Pause. Die Besetzung hatte sich versammelt, und sie saßen, standen oder lagen auf der Bühne. Die Regisseurin erhob sich von ihrem Sitz in der letzten Reihe, eine große, schmale Gestalt in einem weißen Overall, und kam mit einem Schreibbrett in der Hand an die Rampe hinunter.
      »Das war gar nicht so schlecht. Wir haben aber noch einen langen Weg vor uns. Rosa, sieh mich nicht so an - was du im vierten Akt gemacht hast, war wunderbar. Wirklich sehr gut.«
      Ein Murmeln echter Zustimmung war zu vernehmen, und Rosa, die stolz, aber unerklärlicherweise schüchtern war, musterte den Teppich.
      »Ich bin sicher, wir alle können jetzt einen Kaffee vertragen. Phoebe?«
      Die Assistentin kam aus den Kulissen geeilt. »Sei doch bitte so nett, den Kessel aufzusetzen.«
      »Ich bin gerade dabei, die Kerzenhalter anzumalen...«
      »Laß das jetzt. Mach erst mal...«,

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