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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Akzent.
    »Nichts, Madam.« Plötzlich Erleichterung. »Warum sollte etwas passiert sein?«
    »Ryan«, sagte sie und schniefte. »Ich weiß nicht, wo er ist.« Sie suchte nach einem Taschentuch, erinnerte sich, dass die Box im Wohnzimmer stand, und forderte Rebus auf einzutreten. Er folgte ihr in den großen, hübsch eingerichteten Raum, und während sie Papiertaschentücher aus der Schachtel zupfte, nutzte er die Gelegenheit, um den Vorhang ein Stückchen aufzuziehen. Sollte ein blauer BMW vorfahren, wollte er es mitbekommen.
    »Macht er vielleicht Überstunden?«, fragte er und wusste schon die Antwort.
    »Ich habe im Büro angerufen.«
    »Ja, aber er arbeitet doch im Verkauf, könnte er nicht mit einem Kunden unterwegs sein?«
    »Er ruft immer an - was das angeht, ist er sehr pflichtbewusst.«
    Pflichtbewusst: seltsame Wortwahl. Das Zimmer sah aus, als würde es immer geputzt werden, bevor es überhaupt schmutzig war, und Una Slocum schien diejenige zu sein, die putzte. Ihre Hände fummelten zittrig an einem Bausch Papiertaschentücher herum, ihr Gesicht war ängstlich angespannt.
    »Versuchen Sie, sich zu beruhigen, Mrs. Slocum. Haben Sie nichts, was Sie nehmen könnten?« Er hätte wetten können, dass es irgendwo im Haus etwas Verschreibungspflichtiges gab.
    »Doch, im Bad, aber ich will nichts. Ich werd davon immer so benommen.« Im hinteren Teil des Zimmers standen ein großer Mahagoni-Esstisch und sechs Stühle, dahinter drei Vitrinen. Porzellanpuppen hinter Glas, indirekte Beleuchtung. Etwas Silberzeug. Keinerlei Familienfotos...
    »Vielleicht eine Freundin, die Ihnen...?«
    Una Slocum setzte sich hin, erinnerte sich dann, dass sie einen Gast hatte, und stand wieder auf. »Eine Tasse Tee, Mr....?«
    »Rebus, Inspector Rebus. Tee wäre wunderbar.«
    Damit sie abgelenkt wird, an anderes denken muss. Die Küche war nur geringfügig kleiner als das Wohnzimmer. Rebus spähte hinaus in den rückwärtigen Garten. Er schien eingehegt zu sein, da würde es für Slocum nicht leicht sein, sich an das Haus anzuschleichen. Rebus' Ohren waren ganz auf Motorgeräusche eingestellt...
    »Er hat mich verlassen«, sagte sie und blieb, den Wasserkocher in der einen, die Teekanne in der anderen Hand, abrupt stehen.
    »Wie kommen Sie darauf, Mrs. Slocum?«
    »Ein Koffer, ein paar Kleidungsstücke... sind nicht mehr da.«
    »Vielleicht eine Geschäftsreise? In letzter Minute?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hätte mir ein paar Zeilen dagelassen, etwas auf den Anrufbeantworter gesprochen.«
    »Und, nichts gefunden?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich war den ganzen Tag in Aberdeen, einkaufen, spazieren gehen. Als ich zurückkam, fühlte sich das Haus irgendwie anders an, leerer. Ich glaube, ich wusste sofort Bescheid.«
    »Hatte er in irgendeiner Form angedeutet, dass er Sie verlassen würde?«
    »Nein.« Der Anflug eines Lächelns. »Aber eine Ehefrau spürt das, Inspector. Eine andere Frau.«
    »Eine Frau?«
    Una Slocum nickte. »Ist das nicht immer der Grund? Er war in letzter Zeit so... ich weiß nicht, einfach anders . Gereizt, unruhig... häufiger nicht da, auch wenn ich wusste, dass er keine geschäftlichen Verabredungen hatte.« Sie nickte die ganze Zeit, als gebe sie sich selbst Recht. »Er hat mich verlassen.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, wo er sein könnte?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wo immer sie ist - das ist alles, was ich weiß.«
    Rebus ging ins Wohnzimmer zurück, sah aus dem Fenster: kein BMW. Eine Hand berührte seinen Arm. Er fuhr erschrocken herum. Es war Una Slocum.
    »Herrgott«, sagte er. »Ich hätt beinah einen Herzschlag bekommen.«
    »Ryan beschwert sich immer, dass ich so leise gehe. Das liegt am Teppich.« Fingerdicke Wilton-Ware, so weit das Auge reichte.
    »Haben Sie Kinder, Mrs. Slocum?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Ryan hätte sich einen Sohn gewünscht. Vielleicht lag's daran...«
    »Wie lange sind Sie schon verheiratet?«
    »Schon lange, fünfzehn Jahre, fast sechzehn.«
    »Wo haben Sie sich kennen gelernt?«
    Sie lächelte gedankenverloren. »In Galveston, Texas. Ryan war Ingenieur, ich Sekretärin bei derselben Firma. Er war einige Zeit vorher aus Schottland ausgewandert. Ich merkte ihm an, dass er die Heimat vermisste, und wusste von Anfang an, dass wir früher oder später zurückkehren würden.«
    »Wie lange wohnen Sie schon hier?«
    »Seit viereinhalb Jahren.« Und keine Morde während dieser Zeit, also war Bible John vielleicht wirklich nur wegen dieses einen Jobs

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