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Inspector-Wexford 22 - Der vergessene Tote

Inspector-Wexford 22 - Der vergessene Tote

Titel: Inspector-Wexford 22 - Der vergessene Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Rendell
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hinterlassen. War ganz unkompliziert. Keine Probleme. Die genauen Details kenne ich nicht, aber schließlich hat es John im Mai gehört.«
    »Was, Mrs. Grimble? Das Grundstück und das Haus darauf?«
    »Ganz genau. Er wollte unbedingt den alten Kasten abreißen und mit dem Bauen anfangen, aber Bill Runge – das ist der Kumpel, von dem er gesprochen hat – hat gemeint: John, dafür musst du dir eine Genehmigung besorgen. Also hat John mich dazu gebracht, an die Gemeinde zu schreiben und wegen des Baus von vier Häusern anzufragen. Haben Sie das alles verstanden?«
    »Ja, ich denke schon. Danke.« Wexford wandte sich wieder an John Grimble, der versuchte, das stumme Fernsehprogramm zu hören, und sich deshalb mit schiefem Kopf nach vorn beugte. »Heißt das, Sie und Mr. Runge haben ohne Baugenehmigung mit dem Aushub eines Grabens für den Kanalanschluss begonnen?«, fragte er. »Wann war das? Mr. Grimble, ich spreche mit Ihnen!«
    »Gut, gut, ich höre Sie. Die Nachbarn, die sind schuld, diese Wichtigtuer, die haben mir einen Knüppel zwischen die Beine geworfen; der feine Tredown und die Pickfords. Und diese McNeils, die mal in Flagford Hall gewohnt haben. Ich weiß, was ich weiß. Deshalb hab ich auch das alte Haus von meinem Papa nie abgerissen. Lass es stehen, hab ich mir gedacht, lass es stehen, damit es denen so richtig ins Auge sticht. Das wird ihnen nicht schmecken, und das tut es auch nicht. Lass das Unkraut stehen und die verdammten Brennnesseln. Sollen sich doch die Bäume ausbreiten.«
    Wexford seufzte stumm. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie mit Ihrem Freund zwischen dem voraussichtlichen Standort der Häuser und der Straße zu graben begonnen haben?« Grimble nickte angesäuert. »Aber Ihre Eingabe für eine Baugenehmigung wurde abgewiesen. Ein Haus durften Sie bauen, aber mehr nicht. Also haben Sie den Graben wieder aufgefüllt. Und das alles geschah vor elf Jahren.«
    »Wenn Sie es schon wissen«, entgegnete Grimble, »dann kapier ich nicht, warum Sie extra herkommen, um mich zu befragen und mir meine Zeit zu stehlen.«
    »Ach, John, nicht doch«, mahnte Kathleen Grimble jetzt.
    »Wie gesagt, wir haben einen Graben gezogen und ihn ein oder zwei Tage offen gelassen, doch dann haben mich diese Mistkerle im Bauamt abgewiesen. Also haben wir das blöde Ding wieder aufgefüllt.«
    »Mr. Grimble, ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie gründlich nachdenken würden.« Wexford riskierte einen Versuch, auch wenn er bezweifelte, dass Grimble dazu fähig war. »In der Zeit zwischen dem Ausheben und dem Wiederbefüllen des Grabens – wurde da an diesem Graben … hat man da irgendwie manipuliert?«
    »Manipuliert? Was meinen Sie damit?«, fragte Grimble.
    »Hat sich jemand daran zu schaffen gemacht? Wurde etwas hineingelegt? Hat man ihn zerstört?«
    »Woher soll ich das wissen? Bill Runge hat ihn aufgefüllt. Dafür habe ich ihn bezahlt, und er hat es gemacht. Ehrlich gesagt, bin ich damals nicht einmal in die Nähe des Grundstücks gegangen. Es hat mich viel zu sehr aufgeregt. Ich hatte mich darauf verlassen, dass ich diese Genehmigung bekommen würde. Man hatte mir beinahe versprochen , dass ich sie bekomme. Verdammt noch mal. Wundert es Sie da, dass ich die Schnauze bis oben hin vollhatte? Ich bin tatsächlich krank davon geworden. Fragen Sie meine Frau. Ich lag im Bett, sie musste den Doktor holen, und der meinte: ›Kein Wunder, Mr Grimble, dass es Ihnen schlecht geht. Sie sind mit den Nerven fertig, und das alles wegen dieser Leute vom Bauamt.‹ Und ich sagte …«
    Wexford musste fast brüllen, um dazwischenzukommen. »Wann wurde die Genehmigung verweigert?«
    Wieder kam die Antwort von Kathleen. »Dieses Datum werde ich nie vergessen, so aufgebracht ist er gewesen. Ende Mai hat er mit dem Graben angefangen, und in der zweiten Juniwoche haben sie ihm geschrieben und gesagt, ein Haus dürfe er bauen, aber mehr nicht.«
    Draußen in dem kleinen Flur verdrehte sie kopfschüttelnd die Augen und flüsterte nach einem hastigen Blick auf die offene Tür hinter ihnen: »Noch immer telefoniert er fast jeden Tag mit seinem Kumpel. Nach elf Jahren! Diese verflixte Baugenehmigung, das ist ihr einziges Gesprächsthema, für beide. Das macht einen fertig.«
    Wexford lächelte unverbindlich.
    Sie blickte ziemlich verlegen zu ihm auf, wobei ihre Nickelbrille nach vorn auf die Nase rutschte. Sie war eine kleine Frau, deren rötliche Haare sich allmählich ausdünnten. »Ich weiß nicht, ob ich das fragen darf,

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