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Inspektor Jury laesst die Puppen tanzen

Inspektor Jury laesst die Puppen tanzen

Titel: Inspektor Jury laesst die Puppen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matha Grimes
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Kaugummi in den Mund und kaute bedächtig, als hätte er sonst nichts Wichtigeres zu tun. »Nicht direkt.«
    Jury musterte ihn fragend. »Nicht direkt was?«
    »Mein Fall.«
    »Aber der von Islington.«
    »Ja, schon, das heißt, er gehört Lu.«
    Da er dieser Aussage nichts hinzufügte, konnte sich Jury schon denken, dass er wohl wieder Chiltens kleine Rätselstunde über sich ergehen lassen musste. »Wer zum Teufel ist Lu?«
    Nun musterte Chilten ihn seinerseits fragend. »Aguilar? Sie kennen Detective Inspector Aguilar nicht?«
    »Sollte ich das? Lassen Sie mich jetzt nicht bei Adam und Eva anfangen.«
    Aber genau darauf hatte Chilten es angelegt. Er betrachtete das Tablett – alle beide Tabletts –, die der Zimmerservice an dem Abend gebracht hatte, und wandte sich dann den Kellnern zu, Benny und dem älteren namens Gilbert Snow. »Das ist also das Essenstablett, das Sie heraufgebracht haben?« Er musterte Snow.
    »Jawohl, allerdings halb aufgegessen.«
    Chilten nickte. »Du hast da doch nichts weggenommen, Benny, oder?«
    »Was?« Benny schien entgeistert, dass ihm jemand so eine Frage überhaupt stellen konnte. »Wie käm ich dazu, was vom Tatort wegzunehmen!«
    »Du wusstest ja nicht, dass hier jemand umgebracht worden ist, Freundchen. Oder doch?« Chiltens Stimme hatte diesen herablassenden Tonfall, den Erwachsene oft gegenüber Kindern anschlagen, dieses »Wie kannst du denn was Wichtiges wissen?«, wo du erst dreizehn oder zehn oder sechs oder acht bist. Kein Wunder, dass Kinder die Klappe zumachen , dachte Jury.
    Benny sagte: »Aber der Mann da war doch ziemlich tot, oder?«
    Ein Kollege von der Spurensicherung streckte den Kopf aus der Badezimmertür. »Verzeihung, Sir, aber da ist ein Hund in der Dusche.«
    Chilten runzelte die Stirn. »Das Opfer hatte einen Hund ? Wieso zum Teufel hat der nicht gebellt oder sonst was? Und wieso ist der –? Vielleicht wollte ihn der Schurke aus dem Weg haben.«
    »Sieht so aus.«
    Chilten hechtete in Richtung Badezimmer.
    »Sparky?«, fragte Jury.
    Benny nickte verlegen. »Also, Sparky wartet sonst immer draußen auf mich. Ich war aber schon über ’ne Stunde später dran und musste doch noch den Kaffee raufbringen. Und unheimlich gegossen hat es auch. Da dachte ich, was soll’s, das eine Mal kann er doch mitkommen, also hab ich ihn im Aufzug mit raufgenommen.«
    Phyllis Nancy wollte wissen: »Ist das etwa der Sparky, der Superintendent Jury das Leben gerettet hat?«
    Benny reckte die stolzgeschwellte Brust. »Genau der.« Es freute ihn, dass man sich an Sparkys großen Einsatz erinnerte.
    Chilten kam zurück, der Mann von der Spurensicherung mit dem Hund hinterher.
    Sparky, ein kleiner weißer Terrier, hielt sich hübsch still, bis er Jury bemerkte. Dann allerdings fing er an zu bellen und sich wie wild zu drehen und zu winden.
    Chilten fragte: »War der Köter hier, als du den Kaffee gebracht hast?«
    Benny sah zu Jury hinüber und merkte an dessen Gesichtsausdruck, dass er besser gleich mit der Wahrheit herausrückte. »Also, Sparky, das is mein Hund.«
    »Dein Hund. Dein Hund? Na, und hat der etwa das Tablett hereingetragen?«
    Der Kriminaltechniker kicherte. Chilten musterte ihn streng. Der Mann hörte auf. Chilten fuhr fort: »Was gibt’s über den Hund zu sagen, junger Freund?«
    Jury sah, wie Benny bei dieser Anrede zusammenzuckte. Doch er antwortete: »Hab ich doch gesagt, ich hatte ihn eben dabei. Wir wollten danach gleich nach Hause gehen.«
    »Die Geschäftsleitung findet es bestimmt ganz toll, dass dein Hund hier rumrennt. Am Tatort –«
    »Wir haben aber doch gar nich gewusst, dass hier was passiert is!«
    Jury wandte sich ab. Benny ging DS Chilten offenbar ziemlich auf die Nerven.
    »Sehr witzig.« Chilten sah zu Sparky hinunter. »Das fehlt uns grade noch, was? Eine Leiche und ein Hund.«
    Wenn es nach Jury ging, konnte es gar nicht genug Hunde auf der Welt geben: Arnold. Stone. Sparky. Mungo.
    Benny sagte: »Nachdem ich den Toten gesehen hab, na ja, da hab ich Sparky ins Bad gesperrt, aus Angst, dass der sonst noch an ein Beweismittel stößt oder so.«
    Sehr geschickt, dachte Jury. Er legte die Hand auf Bennys Schulter. Offenbar hatten alle vergessen, dass der Junge eben erst eine Leiche gefunden hatte und dies ein ziemlicher Schock für ihn gewesen sein musste.
    Chilten sah zur Zimmertür hinüber. Soeben war ein Mann eingelassen worden. »Mr. Lewis?«
    »Ganz recht. Ich vertrete den Geschäftsführer, der heute Abend nicht hier ist. Sie wollten

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