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Instrumentalität der Menschheit

Instrumentalität der Menschheit

Titel: Instrumentalität der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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Kind hervorgegangen ist, müssen entsprechend viele Freiwillige sterben.«
    Lord Kemal nickte. »Das ist also der Grund, warum sich Laris Mutter in der sonnenlosen See ertränkt hat – um ihren unmündigen Sohn zu retten. Aber warum hat sich der alte Gouverneur den Aroi angeschlossen?«
    »Verstehen Sie nicht? Mit Kuat als Gouverneur und dem alten Gouverneur bei den Aroi besitzt dieses Verschwörerpaar eine Macht über diesen Planeten, die so absolut ist …«
    »Also war es von Anfang an eine Verschwörung?«
    »Natürlich. Kuat war der Sohn seiner ersten Frau, als der alte Gouverneur sich in seiner ersten Jugend befand. Im Alter wollte er die Macht behalten, aber mit Hilfe eines Vizekönigs, wie es auch geschah.«
    »Und die Untoten im Laboratorium?«
    »Dieser Umstand erfordert eine sofortige Lösung des Problems. Sie sind ausgewachsen und sich ihrer selbst fast bewußt. Sie müssen vernichtet werden, bevor sie die Plätze ihrer Originale einnehmen und die Originale töten.«
    »Ich nehme an, es gibt keine andere Möglichkeit, aber es erscheint mir fast wie Mord.«
    A’dolar wehrte ab. »Die Übernahme der Originale bedeutet physischen und psychischen Mord. Diese Untoten sind wie Roboter ohne Seele …« Er bemerkte das milde Lächeln des Raumlords. »Ich weiß, daß Sie nicht an die Alte Starke Religion glauben, aber ich denke, Sie wissen, was ich meine.«
    »Ja. Es handelt sich bei ihnen nicht um lebende Wesen im eigentlichen Sinn. Sie besitzen keinen eigenen Willen.«
    »Die Aroi leben zwei Städte weiter in rund hundert Li Entfernung. Wenn sie in diesen beiden Städten mit ihren Zeremonien fertig sind, werden sie hierherkommen. Das wird das Signal für die Ernte der Buahfrüchte und die Übernahme der lebenden Originale durch die Untoten sein. Danach gibt es auf diesem Planeten keinen Widerstand mehr gegen Kuat, und er braucht seine Grausamkeit nicht mehr zu zähmen … und er kann dann Pläne für die Eroberung anderer Welten schmieden. Sein Bruder Lari gehört zu seinen ausgewählten Opfern, denn er fürchtet die Popularität, die der Junge bei den Massen genießt.«
    Zweifel beherrschten den Raumlord. »Aber die beiden Menschen, auf die er wirklich stolz zu sein scheint, sind Lari und das Mädchen Madu.«
    »Dennoch ist einer der Untoten in dem Laboratorium eine Kopie des Jungen Lari.«
    »Würde das denn nicht der alte Gouverneur, der Vater, verbieten?«
    »Möglich, obwohl bereits die Tatsache, daß er sich den Aroi angeschlossen hat – trotz des Preises in Form von Menschenleben – dagegen spricht.«
    »Und Madu?«
    »Er wird sie behalten und versuchen, sie nach seinem Willen umzuformen. Er besitzt so wenig Respekt vor den Menschen, daß er, falls dieser Versuch fehlschlägt, etwas von ihrem Fleisch an sich bringen und vermutlich auch sie durch einen Untoten ersetzen lassen wird. Womöglich ist er mit einer körperlichen Kopie zufrieden, auch wenn die Persönlichkeit fehlt.«
    Der Raumlord war zu müde, um jetzt noch weitere Enthüllungen ertragen zu können. Unvermittelt zeigte A’dolar Mitgefühl.
    »Ich habe Sie zu lange aufgehalten. Sie müssen sich ausruhen. Wir werden in Verbindung bleiben. Und machen Sie sich keine Sorgen – Kuats Gedankenbarriere beeinflußt auch ihn. Nur Untermenschen und Tiere bleiben davon verschont, und wir arbeiten alle zusammen.«
    Auf dem Rückweg zu seinen Wohnräumen wurde sich Lord bin Permaiswari wieder der Stille bewußt, der Abwesenheit jeder menschlichen Aktivität im Palast. Er fragte sich, wieviel Zeit vergangen sein mochte, seit er sein Zimmer verlassen hatte, um Mr-Stokely-von-Boston in den Katzenställen aufzusuchen. Er wünschte, A’dolar gefragt zu haben, wie er an diesen ungewöhnlichen Namen gekommen war. Plötzlich vernahm er A’dolars Stimme, wie sie in seinem Bewußtsein sprakk: »Er wurde mir für einige geringe Dienste verliehen, mit denen ich der Instrumentalität auf der alten Menschenheimat geholfen habe.« Überrascht fuhr der Raumlord zusammen. Er hatte vergessen, daß Entfernungen das Sprekken nicht behinderten, wenn er sein Bewußtsein geöffnet hatte. Er sprakk: »Danke.« Dann schottete er seine Gedanken ab.
     
4
     
    Als er aus einem Schlaf voller qualvoller Träume erwachte, empfand der Raumlord eine Erschöpfung, die A’dolar, wie er wußte, als Müdigkeit der Seele bezeichnet hätte. Es gab keine Möglichkeit, Kontakt mit der Instrumentalität aufzunehmen. Das nächste planmäßige Raumschiff, das den Raumhafen über Xanadu

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