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Instrumentalität der Menschheit

Instrumentalität der Menschheit

Titel: Instrumentalität der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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fragte sie.
    »Mein Schatz, meine letzte Liebe«, sagte er, »ich werde dich doppelt verlieren. Ich kann es nicht ertragen. Ich habe die Ärzte um ein Medikament gebeten, das die Verjüngung aufhebt. In einer Stunde werde ich so alt wie du sein. Wir werden zusammen gehen. Und irgendwo dort draußen werden wir Carlotta begegnen, und wir werden uns an den Händen halten, wir drei, zwischen den Sternen. Karla wird ihren eigenen Mann und ihr eigenes Schicksal finden.«
    Gemeinsam saßen sie da und sahen der Landung von Karlas Raumschiff zu.

Wenn die Menschen fallen
     
    (WHEN THE PEOPLE FELL)
     
     
    »Können Sie sich vorstellen, wie Menschen durch sauren Nebel regnen? Können Sie sich vorstellen, wie Tausende und aber Tausende unbewaffneter Menschen die unbesiegbaren Ungeheuer überwältigen? Können Sie …«
    »Verzeihen Sie, Sir«, unterbrach der Reporter.
    »Unterbrechen Sie mich nicht! Sie stellen dumme Fragen. Ich sage Ihnen, ich habe die leibhaftige Goonhogo gesehen. Ich sah, wie sie die Venus überfiel. Fragen Sie danach!«
    Der Reporter hatte den alten Mann um seine Erinnerungen an die Vergangenheit gebeten. Er erwartete nicht, von Dobyns Bennett angefahren zu werden.
    Dobyns Bennett baute den psychologischen Vorteil weiter aus, den er sich dadurch verschafft hatte, indem er die Initiative an sich riß. »Können Sie sich Showhices an Fallschirmen vorstellen, viele von ihnen tot, wie sie von einem grünen Himmel stürzen? Können Sie sich vorstellen, wie die Mütter weinen, während sie fallen? Können Sie sich vorstellen, wie sich Menschen auf die armen, hilflosen Ungeheuer werfen?«
    Sanft fragte der Reporter, was Showhices seien.
    »Das ist ein alter chinesischer Ausdruck für Menschen«, erklärte Dobyns Bennett. »Ich habe die letzten der Nationen zerfallen und sterben gesehen, und sie wollen mich über modische Kleidung und Tand ausfragen. Die wahre Geschichte steht nie in den Büchern. Sie ist zu schockierend. Ich nehme an, gleich wollen Sie wissen, was ich von den neuen gestreiften Hosen für Frauen halte!«
    »Nein«, wehrte der Reporter ab, doch er errötete. Die Frage stand in seinem Notizbuch, und er haßte es zu erröten.
    »Wissen Sie, was die Goonhogo gemacht hat?«
    »Was?« fragte der Reporter und versuchte sich zu erinnern, was eine Goonhogo wohl sein mochte.
    »Sie schnappte sich die Venus«, sagte der alte Mann, und nun wirkte er ein wenig ruhiger.
    Leise murmelte der Reporter: »Tatsächlich?«
    »Darauf können Sie wetten!« bekräftigte Dobyns Bennett kriegerisch.
    »Waren Sie dabei?« fragte der Reporter.
    »Darauf können Sie Gift nehmen, daß ich dabei war, als sich die Goonhogo die Venus schnappte«, antwortete der alte Mann und nickte. »Ich war dabei, und es war der verdammteste Tanz, den man sich vorstellen kann. Sie wissen, wer ich bin. Ich habe mehr Welten gesehen, als Sie zählen können, Jüngelchen, und dennoch, als die Nondies und Needies und die Showhices vom Himmel fielen, das war das schlimmste, was ein Mann erleben kann. Unten am Boden, da waren die Loudies, so wie immer …«
    Freundlich unterbrach der Reporter. Bennett hätte ebensogut in einer fremden Sprache sprechen können. All das war vor dreihundert Jahren geschehen. Die Aufgabe des Reporters war es, eine Stellungnahme von ihm zu erhalten und sie in eine Sprache zu übertragen, die die Menschen der Gegenwart verstehen konnten.
    Respektvoll bat er: »Könnten Sie vielleicht Ihre Geschichte von Anfang an erzählen?«
    »Klar. Es begann damit, daß ich Terza heiratete. Terza war das schönste Mädchen, das Sie sich vorstellen können. Sie war eine der Vomacts, eine berühmte Seher-Familie, und ihr Vater war ein sehr wichtiger Mann. Sehen Sie, ich war zweiunddreißig, und wenn ein Mann zweiunddreißig ist, dann hält er sich für verdammt alt. Aber ich war nicht wirklich alt, ich glaubte das nur, und er wollte, daß Terza mich heiraten sollte, weil sie ein so kompliziertes Mädchen war, daß sie die Hilfe eines Mannes benötigte. Das Gericht zu Hause hatte sie als instabil eingestuft, und die Instrumentalität hatte sie der Obhut ihres Vaters unterstellt, bis sie einen Mann heiratete, der dann die gesetzliche Vormundschaft übernehmen konnte. Ich schätze, diese Sitten erscheinen Ihnen altmodisch, junger Mann …«
    Erneut unterbrach ihn der Reporter. »Es tut mir leid, alter Mann«, sagte er. »Ich weiß, daß sie über vierhundert Jahre alt und der einzige Mensch sind, der sich an die Zeit erinnert, als die

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