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Internat und ploetzlich Freundinnen

Internat und ploetzlich Freundinnen

Titel: Internat und ploetzlich Freundinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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drei Klatschbrötchen, eine Pausenspezialität, die aus einem großen Schokokuss besteht, der zwischen zwei Brötchenhälften zerdrückt wird.
    Als sie bezahlt haben und sich umdrehen, stößt Sofie mit Vicky zusammen. Vicky mustert zuerst die Köstlichkeiten auf dem Kuchentablett und anschließend Sofie von oben bis unten.
    „Es kommt oft vor“, bemerkt sie spitz, „dass Magersucht nahtlos in Bulimie übergeht. Guten Appetit.“
    Nadine und Simone kichern.
    „Was ist Bulimie?“, fragt Manu.
    „Das ist, wenn man sich zuerst mit Essen vollstopft, um kurz darauf alles wieder zu erbrechen“, erklärt Carlotta ihr.
    „Mit dem ersten Teil müsstest du dich doch supergut auskennen, so moppelig wie du bist“, sagt Vicky zu Manu.
    „Nur den zweiten Teil scheint sie immer zu vergessen“, fügt Nadine gehässig hinzu.
    Manus Miene verfinstert sich. „Wenn ich euch sehe, wird mir schon von alleine schlecht. Dazu brauch ich dieses Buli-Dingsbums nicht!“
    Carlotta zieht sie von dem Kiosk weg. Sofie balanciert das Kuchentablett hinter ihnen her.
    „Hör nicht auf die“, sagt Carlotta zu Manu. „Die wollen dich doch nur ärgern.“
    „Ich weiß“, knurrt Manu. Sie greift nach einem Brötchen und beißt so energisch hinein, dass der Schokokuss an den Seiten hervorquillt. Als Vicky und ihre Freundinnen vorbeigehen, schickt sie ihnen einen düsteren Blick hinterher und schnaubt.
    Carlotta wechselt schnell das Thema und erzählt Sofie von den jüngsten Diebstählen.
    Sofie reißt die Augen auf.
    „Mon Dieu“, sagt sie. „Und es gibt noch keine Spur von dem Dieb?“
    Carlotta und Manu schütteln gleichzeitig die Köpfe.
    „Ein Dieb im Internat …“ Sofie schluckt. „Das ist echt unheimlich!“

    Am Abend sitzen die Mädchen in ihrem Zimmer. Sofie schreibt einen Brief an ihre Eltern. Sie hat Carlotta und Manu erzählt, dass ihr Vater das kleine Restaurant in der Nähe von Brüssel vorläufig verpachtet hat. „Er will sich um meine Mutter kümmern, bis sie wieder ganz gesund ist. Das ist jetzt das Wichtigste.“
    Carlotta findet das richtig gut.
    Manu hockt auf ihrem Bett, die Stöpsel ihres iPod in den Ohren, und liest. Mechanisch wandert ihre linke Hand in regelmäßigen Abständen in die Chipstüte, die neben ihr liegt.
    Carlotta sitzt an ihrem Schreibtisch und archiviert ihre Bilder aus der Foto-AG. Jedes einzelne Bild versieht sie mit dem Aufnahmedatum, denkt sich einen passenden Titel dafür aus und schreibt beides in einen Ordner. Anschließend wechselt sie die Speicherkarte und legt ihre Digitalkamera in die Schublade zurück.
    Herr Frankenberg hat in der letzten Stunde angekündigt, dass er mit der AG ein Projekt über Prinzensee machen möchte. Entweder einen Spielfilm, einen Dokumentarfilm oder einen Fotoroman. Die Schüler sollen Ideen entwickeln und Drehbücher schreiben. Das beste Werk soll an einem internationalen Filmwettbewerb für Schüler teilnehmen. Für Carlotta klingt das total spannend.
    Man könnte einen Krimi drehen, überlegt sie und trommelt mit ihrem Kuli auf den Schreibtisch. Ich hab auch schon den passenden Titel: Ein Dieb im Internat.
    Nachdenklich runzelt sie die Stirn. Warum eigentlich nicht? Die Idee ist spitze! Sie holt ihr Notizbuch aus dem Rucksack und fängt an zu schreiben. Schon bald hat sie das Gefühl, als würde ihr Kopf rauchen. Seite um Seite füllt sie mit den Geschehnissen der vergangenen Tage und Wochen. Als sie fertig ist, blättert sie auf die erste Seite zurück und schreibt mit großen Buchstaben die Überschrift darüber:
    EIN DIEB IM INTERNAT
    Ein Krimi von Carlotta Prinz
    „Basierend auf einer wahren Begebenheit“, fügt sie halblaut murmelnd hinzu. Sie greift in das Schälchen mit den Gummibärchen und wirft sich ein paar in den Mund. Während sie kaut, spürt sie ein aufgeregtes Kribbeln in ihrem Nacken. Die Handlung ist perfekt. Der Titel auch. Fehlen nur noch das Drehbuch und die Darsteller, aber darum kann sie sich in den nächsten Tagen kümmern. Vielleicht könnte man den Krimi sogar mit Gummibärchen drehen! Carlotta denkt an die Stop-Motion-Filme, in denen Lego- oder Playmobilfiguren die Hauptrollen spielen. Oder Knetmännchen, wie bei Wallace und Gromit. Das müsste eigentlich auch mit Gummibärchen funktionieren, oder?
    „Doch, klar“, sagt sie und grinst. „Warum nicht? Das ist genial!“
    Herr Frankenberg hat gesagt, dass sie frühestens im kommenden Schuljahr mit dem Filmprojekt beginnen werden, wahrscheinlich sogar noch später. Sie muss

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