Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Ringard sagte, Fangatin sei nichts als ein Idiot, der auf dem repräsentativen Platz gut gewirkt habe, ohne zu bemerken, was vorging.«
»Das Verschwinden der Perle?«
»Ringard behauptet, es sei für ihn ebenso überraschend gewesen wie für jedermann. Er sagte auch, Lady Tepdo sei deswegen sehr erbost gewesen.«
»Hat er den Anschlag auf Prinz Anel gestanden?«
»Ja, Allerhöchste Erhabenheit. Er hat auch seine Mittäter genannt, alles Mitglieder der Prewards.«
Minkas, der noch nie eine Audienz erlebt hatte, drängte sich nach vorn. »Weshalb haben die uns diese blaue Karte geschickt, wenn sie es doch selbst erledigen wollten? Oder ging es ihnen nicht flott genug?«
Hamilton starrte Minkas indigniert an, doch der Kaiser nickte als Zeichen, dass die Frage zu beantworten sei. »Nun, Allerhöchste Erhabenheit. Es war wohl so: Man wollte ursprünglich einen Außenstehenden für die Aufgabe. Es sollte ein Giftmord werden, der als Unfall durchgehen würde. Für den Fall, dass er doch als Mord erkannt werden sollte, war dieser Außenstehende gleich als Täter zur Hand. Dazu wurde der berühmte Koch Maître D’ete von Xerxes ausersehen, ein hoch verschuldeter Mann, dem man eine hohe Belohnung versprach. Da Herzog Attin D’etes Identität bestätigte, schien alles in Ordnung. Man ließ ihm Zeit, alles vorzubereiten und schickte dann die Karte. Etwa um diese Zeit wurde aber deutlich, dass etwas mit dem Maître nicht stimmen konnte. Der erhoffte Anschlag blieb aus. Ringard erklärte sich das anfangs noch damit, dass der Maître technische Schwierigkeiten haben könnte, aber dann mehrten sich Anzeichen dafür, dass er nicht war, wer er zu sein vorgab. Man begann, sich zu fragen, was wohl die wahren Absichten des falschen Maître waren. Das Gerücht kam auf, er sei ein Sonderermittler des Kaisers.« Hamilton errötete ein wenig. »Ringard sagte, seine Leute hätten aber sehr schnell herausgefunden, dass das nicht zutraf. Also entschied man sich dafür, Prinz Anel in eigener Regie aus dem Weg zu räumen und die beiden verdächtigen Köche zu Sündenböcken zu machen. Ringard verstand nicht, weshalb das nicht gelang. Er benutzte ausfallende Bezeichnungen für Graf Harrow, als er erfuhr, dass Koeg mit einem Tagg versehen worden war. Damit ließ sich leicht beweisen, dass Koeg es nicht gewesen sein konnte.«
»Der Maître befand sich zu der Zeit ausgerechnet bei mir, um mir die verschwundene Perle zu übergeben«, ergänzte der Kaiser. »Somit kam auch er nicht als Täter infrage.« Er wandte sich an Perle Idemeneo. »Ich nehme an, Anel wird uns sagen können, wer ihn verletzt hat?«
»Ja, Erhabenheit. Prinz Anel wird noch heute in der Lage sein, mit Euch zu sprechen.«
»Das ist äußerst erfreulich. Lord Hamilton, Ihr werdet mir die Einzelheiten später schildern. Im Augenblick sind einige Dinge zu regeln. Posten sind vakant und noch bleiben Aufgaben zu lösen.«
Auf einen Wink hin sagte Rial di Nidare: »Reuben Penjin möge vortreten.«
Penjin ging vor dem Thron aufs Knie und erhob sich wieder. »Allerhöchste Erhabenheit?«
»Ihr habt mir versichert, Euer Sicherheitsdienst sei einer, wenn nicht sogar der einzige am Hof, der effizient arbeitet.«
Penjin verneigte sich schweigend.
»Es sind zwei wichtige Positionen zu vergeben. Da wäre zum einen der Posten des Sicherheitschefs des inneren Hofes und zum anderen die Kommandantur der Prewards, denn Elmin Fangatin ist gesundheitlich nicht in der Lage, dieses Amt weiterhin zu bekleiden. Kniet also nieder, Reuben Penjin!«
Penjin sah sich triumphierend zu den anderen Sicherheitschefs um und kniete sich auf die fünfte Stufe des Thrones.
Rial di Nidare reichte dem Herrscher das altehrwürdige Laserschwert. »Der Kommandant der Prewards muss ein Mann von Weitsicht sein«, sagte der Kaiser. »Unfehlbar, treu und scharfsinnig. Er muss die Fähigkeit besitzen, andere zu führen und zu motivieren. Gefahren für das Reich hat er frühzeitig zu erkennen und abzuwenden. Lasst uns ein Beispiel beleuchten: die Sicherheit der inneren Kammer. Was würdet Ihr tun, um die Juwelen des Kaiserhauses vor dem Verschwinden zu bewahren?«
Penjin überlegte nicht lange. »Ich werde sofort eine Infrarotkamera installieren lassen, Allerhöchste Erhabenheit. Ich werde eine eigenständige Stromversorgung für die Kammer einbauen lassen, damit bei Stromausfall die Türverriegelung nicht ausfallen kann. Eine Personenwache wird das abrunden.«
»Ich verstehe. Unbezweifelbar effizient.« Der
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