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Intruder 2

Intruder 2

Titel: Intruder 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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herausgefordert«, behauptete der Alte erneut.
    »Weil ich ihn ausgelacht habe?« Mike machte eine Bewegung, die ärgerlich gemeint war, aber nur hilflos wirkte.
    »Das habe ich ja nicht einmal getan! Ich habe nur ... nur etwas gedacht, verdammt noch mal! Das wird doch noch erlaubt sein!«
    »Du hast ihn verspottet!«
    »Ein schwachsinniges Kind!«, protestierte Mike. »Einen ...
    einen Behinderten, der in seinem Leben wahrscheinlich schon tausend Dinge gehört hat, die schlimmer sind!«
    Der Alte antwortete nicht darauf. Das musste er auch nicht.
    Mike hatte mit seiner Antwort alles gesagt, was zu sagen war.
    Er fühlte sich schuldig.
    »Und ... und wenn ich mich bei ihm entschuldige?«
    »Manchmal ist er gnädig«, sagte der Alte. »Und manchmal grausam. Aber das sind Worte, die nur für dich von Bedeutung sind. Manchmal spielt er. Vielleicht wird er dich nur eine Weile quälen, um dich für deinen Hochmut zu bestrafen. Aber ich glaube, er wird dich töten, denn da ist noch mehr!«
    Mike schauderte. Es war nur ein Traum. Der alte Indianer existierte nicht wirklich, trotzdem jagten ihm seine Worte Angst ein.
    »Und was kann ich jetzt tun?«, fragte er.
    »Sterben«, antwortete der Alte.
    »Sehr witzig«, sagte Mike. »Aber den Film habe ich auch gesehen.«
    Etwas polterte. Irgendwo in der Dunkelheit der Höhle fiel ein Stein von der Decke.
    »Ich werde versuchen, dir zu helfen«, sagte der Alte. »Aber ich weiß nicht, ob ich es kann. Er ist sehr mächtig.«
    Wieder stürzte ein Fels. Diesmal war das Geräusch näher.
    Bedrohlicher.
    »Du musst jetzt gehen«, sagte der Alte.
    »Eine Frage noch«, sagte Mike rasch.
    Er machte eine ausholende Geste.
    »Das alles hier... die Wüste draußen ... ist es das, wofür ich es halte? Die Andere Welt der Anasazi?«
    »Sie erschreckt dich«, stellte der Alte fest. »Weil du sie nicht verstehst.«
    »Ich hätte mir das Paradies ein wenig anders vorgestellt«, gestand Mike. »Um ehrlich zu sein, kommt es mir eher wie das Gegenteil vor.«
    »Weil es nicht die Welt eurer Dinge ist«, sagte der Alte.
    »Dinge? Was meinst du mit Dinge?«
    »Eine Frage«, sagte der Alte. »Mehr nicht. Geh jetzt!« Wie um seine Worte zu unterstreichen, krachte ein weiterer Felsen von der Decke, dieses Mal so nahe, dass Mike vor Schrecken zusammenfuhr. Und noch während das Geräusch in seinen Ohren verklang ...
    ... veränderte es sich. Mike fuhr erschrocken hoch und blinzelte in die Runde.
    Er war wieder in der Wirklichkeit. Er war wach. Jedenfalls hoffte er es. Jemand hatte das Licht eingeschaltet.
    »Jetzt mach endlich die Augen auf. Du bist weder im Zucht-haus noch in einer Klapsmühle. Ich habe dir ein Bier mitgebracht.«
    Frank knallte die mitgebrachte Bierdose auf den Tisch - vermutlich nicht zum ersten Mal. Das war das Geräusch gewesen, das Mike aus seinem Traum gerissen hatte. Kein Felsen. Mike setzte sich ganz auf und suchte verstohlen in Franks Gesicht nach irgendwelchen Ähnlichkeiten mit dem alten Indianer, fand aber keine.
    »Bier? Ich will kein Bier.«
    »Willst du doch«, behauptete Frank. Er warf ihm die Dose zu.
    Mike versuchte sie ungeschickt aufzufangen, griff aber daneben. Sie rollte über das Bett und fiel auf der anderen Seite zu Boden.
    »Und wie kommst du darauf? Haben wir einen Grund zum Feiern?«
    »Vielleicht«, antwortete Frank. Er versuchte, sich lässig auf die Tischkante zu setzen, richtete sich aber hastig wieder auf, als das Möbelstück bedrohlich zu wackeln begann.
    »Ich habe mich ein bisschen umgehört, weißt du?«
    »Umgehört?« Mike war offensichtlich noch immer nicht ganz wach, denn er verstand nicht, worauf Frank hinauswollte.
    »Recherchiert«, sagte Frank. »Falls dir das Wort lieber ist.
    Ich kann das, weißt du? Immerhin bezahlst du mich seit Jahren dafür.«
    »Und wie es aussieht, viel zu gut«, murmelte Mike. Er beugte sich ächzend über das Bett, angelte die Bierdose vom Boden und fluchte gedämpft, als er den Verschluss aufriss und Schaum über seine Hände und Unterarme spritzte. Natürlich hatte Frank sie einzig und allein aus diesem Grunde ein paar Mal heftig auf den Tisch gestampft.
    »Manchmal bist du ein Depp«, sagte er.
    »Aber ein nützlicher.« Frank lachte. »Was willst du zuerst hören - die gute Nachricht oder die schlechte?«
    »Die Schlechte.« Eine andere Antwort hätte Frank sowieso ignoriert.
    »Die Schlechte, gut. Deine kleine Amokfahrt von vorhin war vollkommen umsonst.«
    »Ach. Und wieso?«
    »Weil du unschuldig bist«, sagte

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