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Intruder 2

Intruder 2

Titel: Intruder 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Champagner bestellt?«, fragte Mike.
    Frank lächelte knapp, aber Stefan verzog keine Mine. Mike warf jedem eine Coladose zu, lehnte sich gegen den Sattel seiner Maschine und riss den Verschluss auf, als auch Stefan die Aluminiumdose öffnete. Ihm war im Augenblick nach allem zumute, nur nicht danach, eine Pause einzulegen und etwas zu trinken, aber ihm blieb keine andere Wahl, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Der Polizist beobachtete sie unter Garantie.
    »Es ist schon ziemlich spät.« Stefan legte den Kopf in den Nacken und trank einen Schluck Cola. »Wir haben kaum noch eine Chance, nach Moab zu kommen - oder in irgendeine andere Stadt, die diese Bezeichnung verdient. Und in Moab gibt's außer der Hollywood Stuntmen's Hall of Farne nichts Sehenswertes.«
    »Und?«
    »Wir sind jetzt in Sicherheit«, sagte Frank. »Und um ehrlich zu sein, ich bin ziemlich fertig.« Er deutete auf ein windschiefes Schild am Straßenrand, das Mike bisher noch nicht aufgefallen war. Man musste kein Amerikanisch können, um zu erkennen, dass darauf für ein Motel geworben wurde, das noch fünf Meilen entfernt war.
    »Ich schlage vor, wir übernachten dort und fahren morgen früh weiter«, sagte Stefan.
    »Wenn wir den ganzen Tag durchziehen, können wir morgen Salt Lake City erreichen. Diese Wüste geht mir allmählich auf den Keks.«
    Das war kein Vorschlag. Mike war klar, dass Stefan und Frank längst beschlossen hatten, heute nicht weiterzufahren, und das war auch ein sehr vernünftiger Entschluss. Keiner von ihnen - er selbst am allerwenigsten - war noch in der Lage, hundert Meilen weit zu fahren.
    »Meinetwegen«, sagte er.
    »Es sei denn, du bestehst darauf«, sagte Stefan. »Ich meine, so wie du plötzlich fahren kannst, müsstest du es heute eigentlich noch bis San Francisco schaffen.«
    Mike wollte gerade wütend werden, aber dann sah er das Funkeln in Stefans Augen und begriff gerade noch rechtzeitig, dass sich hinter dem Scherz keine versteckte Anspielung verbarg. Er grinste. »Ich dachte eher an Washington«, sagte er.
    »Wir könnten dort etwas essen und vor Einbruch der Nacht an den Niagara-Fällen sein.«
    Stefan wollte etwas sagen, klappte aber dann den Mund wieder zu und legte den Kopf auf die Seite, um einen Punkt irgendwo hinter Mike anzustarren. Mike drehte sich um.
    Die Tür der Trading Post hatte sich geöffnet, und der Cop kam mit weit ausgreifenden, schnellen Schritten auf sie zu.
    Etwas stimmte nicht mit seinem Gesicht. Es sah noch immer aus wie vorhin, hatte sich gleichzeitig aber auch seltsam verändert. Es war, als bewege sich etwas unter seiner Haut, ein anderes Gesicht, aus einer anderen Ebene der Realität.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte der Polizist. Wieso verstand Mike ihn? Der Mann sprach eindeutig einen breiten Westküsten-Akzent.
    Der Cop kam näher. Seine Haut brodelte, als die verschiedenen Ebenen der Wirklichkeit die Plätze tauschten. Seine Augen wurden schwarz und hatten plötzlich keine Pupillen mehr.
    »Du kannst nicht davonkommen, weißer Mann«, sagte er.
    »Lauf ruhig. Du und deine Freunde - lauft, so weit ihr wollt.
    Wir werden schon da sein.«
    Es war jetzt nicht mehr der Polizeibeamte. Sein Gesicht war das des Indianers. Ganz langsam hob er die Hand und hielt Mike etwas hin, das lebte und zuckte und ihn aus gierigen Augen anstarrte, in denen alle Bosheit und Heimtücke der Welt funkelten.
    »Du hast einen von uns getötet, weißer Mann«, sagte er. »Du wirst dafür bezahlen. Du und deine Freunde. Wir werden da sein. Wir waren immer da.«
    Mike erwachte endlich aus seiner Erstarrung. Er stieß einen krächzenden Schrei aus und prallte so heftig gegen sein Motorrad, dass die Maschine umzukippen drohte.
    »Mike?«, fragte Frank alarmiert.
    Doch Mike starrte nur den Polizisten an, dessen Gesicht nun wieder normal war. Seine Augen hatten Pupillen, und das Leben war darin zurückgekehrt - das Leben und eine gehörige Portion Misstrauen.
    »Sir?«, fragte er. Er hatte die Hand noch immer erhoben und in Mikes Richtung ausgestreckt. Mike starrte sie fassungslos und mit klopfendem Herzen an, unfähig, etwas zu erkennen.
    »Your change, Sir«, sagte der Cop. » Here, take it... Are you okay?«
    »Dein Wechselgeld«, sagte Frank. »Mike!«
    Mike blinzelte verständnislos in seine Richtung. »Was?«
    »Dein Wechselgeld«, sagte Frank noch einmal. »Du hast es drinnen liegen lassen. Verdammt, was ist denn los mit dir?«
    »Nichts«, murmelte Mike. In der Hand des Polizisten befanden

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