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Intruder 5

Intruder 5

Titel: Intruder 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ließ sich neben Mike auf die Bettkante sinken. Er sah müde aus, fand Mike. Wahrscheinlich war er, Mike, der Einzige, der in dieser Nacht mehr als ein paar Minuten geschlafen hatte.
    »Lass mich deine Hand sehen«, verlangte Frank.
    Mike hob gehorsam die Rechte und biss die Zähne zusammen, als Frank sie leicht berührte. Selbst das tat schon ziemlich weh. Seine Hand bot keinen deutlich angenehmeren Anblick als Stefans Gesicht. Die Knöchel waren aufgeplatzt und mit dicken hellroten Schorfkappen versehen, die ganze Hand unförmig angeschwollen. Als er versuchte, die Finger zu krümmen, gelang es ihm nicht. Wahrscheinlich war es unmöglich, mit dieser Hand Motorrad zu fahren, dachte er besorgt. Im nächsten Moment hätte er fast laut aufgelacht.
    Wenn das ihr größtes Problem wäre, dann hätten sie keine Probleme!
    »Das sieht nicht gut aus«, sagte Frank. »Die Hand müsste bandagiert werden, sonst ist sie spätestens morgen so geschwollen, dass du nicht mehr durch die Tür passt.«
    »Ich habe einen Verbandskasten in den Satteltaschen«, sagte Strong. »Macht mich los, und ich hole ihn.«
    Niemand machte sich auch nur die Mühe, ihm zu antworten.
    Frank überlegte einen Moment, dann zog er Strongs gewaltiges Jagdmesser aus dem Gürtel und begann, den Kopfkissenbezug in Streifen zu schneiden, vermutlich, um einen Verband zu improvisieren. Auf die Idee hätte er eigentlich auch schon am vergangenen Abend kommen können, dachte Mike.
    Der Anblick des Messers brachte ihn auf einen anderen Gedanken. Während Frank mit erstaunlichem Geschick daranging, Mikes Hand mit Stoffstreifen zu umwickeln und in einen unförmigen weißen Klumpen zu verwandeln, blickte Mike sich suchend im Zimmer um. Er entdeckte Strongs gewaltigen Colt Magnum auf dem kleinen Tischchen neben dem Kamin. Seltsam - er hätte damit gerechnet, dass Frank oder Stefan die Waffe an sich nehmen würden, aber er konnte gleichzeitig auch gut verstehen, dass sie es nicht getan hatten.
    Schon der Anblick der riesigen verchromten Waffe machte ihm Angst. Das war nicht einfach nur ein Revolver. Seine schiere Größe und das kalte Schimmern des verchromten Metalls, das ihn an Skalpelle und andere chirurgische Präzisionsinstrumente erinnerte, machten ihn zu etwas Besonderem, etwas durch und durch Bösem und Angriffslustigem. Etwas, das man besser nicht berührte, wollte man nicht Gefahr laufen, gebissen zu werden. Allein bei dem Gedanken an den Rückschlag, den dieses Monstrum verursachen musste, wurde Mike beinahe schlecht.
    »Fertig.« Frank schlug zum Abschluss leicht mit den Fingerspitzen auf Mikes Hand, was diesem einen leisen, quietschenden Schmerzlaut entlockte, und grinste. »Ich bin zwar kein Arzt, aber so, wie ich es sehe, scheint sie wenigstens nicht gebrochen zu sein. In ein paar Tagen merkst du wahrscheinlich gar nichts mehr.«
    »Darauf könnt ihr euch verlassen«, kommentierte Strong.
    »Ihr werdet schon in ein paar Stunden nichts mehr spüren, und zwar alle.«
    Frank seufzte. »Halten Sie doch endlich die Klappe, Strong«, sagte er müde. »Es sei denn, Sie haben wirklich etwas zu sagen.«
    »Habe ich«, antwortete Strong. »Ich muss aufs Klo. Und zwar dringend.«
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Stefan.
    »Es ist aber wirklich dringend«, beteuerte Strong. »Ich liege hier seit gestern Abend.«
    »Dann scheiß dir doch in die Hosen«, sagte Stefan.
    Strong lachte. »Glaubt mir, Freunde, das würdet ihr mehr bedauern als ich.«
    »Wenn Sie das tun«, sagte Frank ernst, »lege ich Sie zum Lüften vor die Tür und schaue zu, was passiert.« Er verdrehte die Augen, ging um das Bett herum und stemmte Strong, der ein gutes Stück größer und schwerer war, mit einiger Mühe in die Höhe. Umständlich zerrte er ihn durch das Zimmer und verschwand mit ihm im Bad. Er ließ die Tür offen, sodass sie hören konnten, wie Strongs Reißverschluss geöffnet und seine schweren Lederjeans heruntergezogen wurden.
    »Meine Hände«, verlangte Strong.
    »Ich bin doch nicht blöd«, antwortete Frank. »Ruf mich, wenn du fertig bist.«
    »Aber wie soll ich mir denn so ... ?«
    »Dein Proble m«, unterbrach ihn Frank. »Du bist doch ein großer Junge, oder? Dir wird schon was einfallen.«
    Er kam zurück, einen leicht angewiderten Ausdruck auf dem Gesicht. Stefan hingegen grinste eindeutig schadenfroh. »Na, hast du unseren Kleinen aufs Töpfchen gesetzt?«
    »Du kannst ihn ja gleich pudern und trockenlegen, wenn du glaubst, dass das Spaß macht«, knurrte Frank. Auf

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