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Intruder 5

Intruder 5

Titel: Intruder 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sagte Strong. »Ihr bindet mich los, und ich gebe euch mein Ehrenwort, dass ich mich benehme. Ihr habt allein keine Chance, hier rauszukommen, das ist euch doch klar?«
    »Ist noch was von dem Klebeband da?«, erkundigte sich Stefan. »Ich kann das dumme Gerede von dem Kerl nicht mehr hören.«
    »Ich meine das ernst«, sagte Strong. »Wir schließen einen Burgfrieden. Nur so lange, bis ...«
    »Die Rolle liegt neben dem Kamin«, sagte Frank. »Nimm reichlich.«
    Strong verstummte.
    Eine Zeit lang standen sie schweigend nebeneinander und blickten aus dem Fenster, dann seufzte Stefan tief und sagte:
    »Irgendwie bringt es nicht viel, hier rumzustehen, oder?«
    »Dann geh doch raus, ein bisschen frische Luft schnappen«, spottete Strong.
    Stefan ignorierte ihn. »Wäre doch irgendwie bekloppt, wenn die sich mittlerweile verdrückt hätten«, sagte er.
    »Wahrscheinlich wollten sie nur die Alte befreien und sitzen jetzt längst in einem warmen Zimmer irgendwo zwanzig Meilen entfernt und lachen sich einen Ast über uns.«
    »Ich kenne eine todsichere Methode, das rauszufinden«, sagte Strong.
    »Ich auch«, knurrte Frank. »Wir machen die Tür auf und tragen Sie als Schutzschild vor uns her.« Er schüttelte den Kopf. »Der Kerl hat Recht, wisst ihr? Einer von uns muss raus und nachsehen. Ich habe keine Lust, hier zu erfrieren, während sie möglicherweise wirklich schon hundert Meilen weit weg sind.« Er sah sich suchend um. »Irgendwelche Freiwillige?
    Nein? Das habe ich mir gedacht.«
    Mike wollte sich umdrehen und zur Tür gehen, aber Frank hielt ihn mit einer unsanften Bewegung fest. »Kommt nicht in Frage!«
    »Wieso nicht?«
    Statt zu antworten, wandte Frank sich um und ging mit raschen Schritten zur Tür und riss sie auf. Eiskalte Luft und ein Schwall unerwartet blendender Helligkeit fluteten herein. Für einen winzigen Moment verwandelte Frank sich in einen tiefenlosen Schatten.
    Vielleicht spürte er es. Vielleicht war es auch nur pures Glück. So oder so, im gleichen Moment, in dem er das Haus verließ, duckte Frank sich leicht, und das rettete ihm mit großer Wahrscheinlichkeit das Leben.
    Diesmal konnten sie den Schuss hören: ein peitschender, lang zwischen den Berggipfeln nachhallender Knall. Dort, wo sich einen Sekundenbruchteil zuvor noch Franks Kopf befunden hatte, explodierte der Türrahmen in einer winzigen Fontäne aus Funken und Staub und herumwirbelnden Holzsplittern. Frank sprang mit einem Schrei zurück, warf die Tür zu und steppte gleichzeitig zur Seite, falls die Kerle draußen auf die Idee kommen sollten, durch die Tür zu schießen, wie gestern Abend.
    Sie schossen tatsächlich, aber nicht auf die Tür. In der Fensterscheibe neben Mike entstand plötzlich ein kreisrundes Loch mit milchigen Rändern, und auf der anderen Seite des Zimmers erscholl ein dumpfes Whummp! Eine kleine Staubwolke explodierte aus der Wand. Mike und Stefan warfen sich hastig und in entgegengesetzte Richtungen in Deckung.
    Der nächste Schuss ließ die Fensterscheibe endgültig zerbersten. Das Geräusch, mit dem sich die Kugel in den Kaminsims bohrte, ging im Klirren des zerbrechenden Glases unter.
    Und es war noch nicht vorbei. Zwei weitere Schüsse krachten. Die erste Kugel stanzte ein faustgroßes Loch in die Badezimmertür, die zweite flog mit einem hässlichen Zwitschern dicht über Mike hinweg und fuhr nur eine Handbreit neben Strong in die Matratze. Strong keuchte, warf sich mit einer verzweifelten Drehung herum und zur Seite und fiel mit einem Geräusch vom Bett, dem man anhörte, wie sehr er sich dabei wehgetan haben musste. Nur einen Augenblick später krachten gleich drei Schüsse hintereinander und perforierten die Matratze genau dort, wo er gerade noch gelegen hatte.
    Dann kehrte Ruhe ein.
    Das hieß: Das Schießen hörte auf, aber durch das zerborstene Fenster heulte der Wind, und Mikes Herz hämmerte so laut, dass es jedes andere Geräusch zu übertönen schien.
    Unendlich behutsam hob er den Kopf und sah sich um.
    Stefan hockte neben ihm auf den Knien und schien halbwegs unverletzt, aber zu Tode erschrocken. Frank kroch auf dem Bauch in ihre Richtung. Seine Wange war mit winzigen Holzsplittern gespickt, und ein paar Tropfen Blut liefen über sein Gesicht. Strong konnte Mike von seiner Position aus nicht sehen. Den wütenden Flüchen nach zu urteilen, war er zumindest noch am Leben.
    »Verdammter Mist!«, brüllte Stefan. »Dieses dämliche Pack!
    Aber nicht mit mir!« Er sprang auf, rannte, ohne

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