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Intruder 5

Intruder 5

Titel: Intruder 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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rhythmisch auf den Boden zu trommeln. Frank sah kurz und stirnrunzelnd in seine Richtung und schüttelte dann den Kopf.
    »Kaum«, sagte er. »Aber ich schätze, sie wollen verhandeln.«
    »Verhandeln? Worüber?«
    »Keine Ahnung.« Frank zuckte mit den Achseln. »Das werden wir wohl kaum rauszukriegen, wenn wir nicht hingehen und fragen, oder?«
    Er legte den Colt vor sich auf den Boden. Strong begann unter seinem Knebel noch verzweifelter zu lärmen. Seine Füße trommelten ein Stakkato auf den Dielen.
    »Und wenn es eine Falle ist?«, fragte Mike.
    »Dann bin ich der Erste, der es herausfindet.« Frank versuchte vergeblich zu grinsen. Er schüttelte den Kopf. »Aber das glaube ich nicht. Sie haben es nicht nötig, dieses Risiko einzugehen.«
    Als weder Stefan noch Mike widersprachen oder irgendwie sonst versuchten, ihn von seinem Vorhaben abzubringen, erhob er sich. Man konnte ihm ansehen, wie wenig Gefallen er selbst an seiner eigenen Idee fand. Dennoch ging er mit festen Schritten weiter.
    Auf der anderen Seite des Bettes steigerte sich Strong in einen regelrechten Tobsuchtsanfall hinein, und Stefan sagte ruhig: »Wenn Sie nicht aufhören, zu randalieren, benutze ich das restliche Klebeband, um sie am Fenster festzubinden.«
    Strong hörte auf zu toben. Frank erreichte die Tür und öffnete sie, und Mike hielt instinktiv den Atem an. Aber nichts geschah. Wenn die weiße Fahne eine Falle war, dann wollte der Indianer sichergehen, dass sie auch zuschnappte.
    Sie verfolgten in gebanntem Schweigen, wie Frank durch die wirbelnden Schneeflocken auf den Ind ianer zuging. Auf den letzten Schritten wurde er deutlich langsamer - vielleicht bekam er nun doch Angst vor seiner eigenen Courage - und blieb schließlich gut zwei Meter vor dem Indianer stehen.
    Natürlich konnten sie nicht verstehen, was die beiden miteinander sprachen, aber Frank schüttelte ein paar Mal heftig den Kopf, und der Indianer antwortete mit ebenso heftigen, deutenden Gesten auf das Motel. Nach kaum einer Minute drehte sich Frank herum und kam mit nun deutlich schnelleren Schritten zurück. Der Indianer sah ihm einige Sekunden lang nach, bevor der Sturm ihn regelrecht zu verschlingen schien.
    »Nun?«, fragte Stefan ungeduldig, als Frank hereinkam.
    »Was hat er gesagt?«
    Frank schloss mit einer pedantisch wirkenden Bewegung die Tür hinter sich, kam zu ihnen und kämmte mit gespreizten Fingern die frischen Schneeflocken aus seinem Haar, ehe er zwischen Mike und Stefan zu Boden glitt und in ganz selbstverständlicher Manier einen Schneidersitz einnahm. Sein Gesicht war rot vor Kälte.
    »Sie wollen Strong«, sagte er.
    »Wie?« Stefan blinzelte.
    »Sie geben uns zehn Minuten, um uns zu entscheiden«, fuhr Frank fort. Er wirkte erschöpft, obwohl er alles in allem nicht einmal drei Minuten lang draußen gewesen war. »Wenn wir ihnen Strong bis dahin ausliefern, dürfen wir auf unsere Maschinen steigen und davonfahren. Wenn nicht, töten sie uns alle.«
    »Das ist doch eine Falle«, befürchtete Stefan. »Die knallen uns ab, sobald wir das Haus verlassen.«
    Frank hob die Schultern. »Möglich. Aber ich hatte den Eindruck, dass er es ernst meinte. Von uns wollten sie nur Geld, aber mit Strong scheinen sie eine andere Rechnung offen zu haben.«
    »Und was hast du gesagt?«, fragte Mike.
    »Nichts«, antwortete Frank. »Wie gesagt: Wir haben zehn Minuten, um uns zu entscheiden. Ich kann nicht über eure Köpfe hinweg bestimmen, oder?« Er blickte in die Richtung, in der Strong auf der anderen Seite des zusammengebrochenen Bettes lag. Von dort war kein Laut mehr zu hören.
    »Wir können ihn unmöglich ausliefern«, sagte Mike. »Das wäre Mord.« Warum hatte er nur das Gefühl, diese Worte gegen seine eigene Überzeugung zu sagen?
    »Und es wäre Selbstmord, es nicht zu tun«, sagte Stefan.
    »Die schießen uns einfach in Stücke!«
    »Ach, und was schlägst du vor?«, fragte Mike. »Willst du ihn etwa ans Messer liefern?«
    »Natürlich nicht«, antwortete Stefan; ohne ihn anzusehen und in fast feindseligem Ton.
    »Ach verdammt«, murrte Frank. »Mir gehen die Ideen aus.
    Wir dürfen ihn natürlich nicht ausliefern. Andererseits, wenn wir es nicht tun, sind wir geliefert.« Er überlegte einen Moment sichtbar angestrengt, dann stand er auf, ging um das Bett herum und zerrte Strong unsanft an den Füßen hinter sich her. Strong ächzte, als er ihn hart zu Boden fallen ließ, und dann noch einmal und lauter, als Frank das Klebeband von seinem Mund

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