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Intrusion

Intrusion

Titel: Intrusion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Elliott
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kontrollierst den Ablauf?«
    »Was denn sonst?«, fauchte der Mechaniker.
    »Es ist nicht einfach … passiert? Hat sich nicht so entwickelt, wie du mir auf dem Weg hierher weismachen wolltest?«
    Der Mechaniker schlug sein Buch auf. »Hör mal! Das hier ist eine Geschichte. Welcher Teil der Geschichte bin ich wohl?«
    Aden zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin ihre Handlung, du Schwachkopf!« Der Mechaniker kritzelte ein paar Zeilen. Auf dem Schlachtfeld unten herrschte sofort Ruhe. »Siehst du?« Plötzlich umarmten die Dorfbewohner einander und begannen sich über alle möglichen Dinge zu unterhalten. Torak plauderte in aller Freundschaft mit Tom, dem Drachenmann, der einen Blick in ihre Richtung warf und den Daumen hob. Die Dorfbewohner strichen ehrfürchtig über die rauen Flanken der Drachen.
    Aden lachte erstaunt. »Und du kannst mit einem Federstrich bewirken, dass sie wieder zu kämpfen anfangen?«
    »Sicher. Begreifst du nun? Einzig und allein dich bekam ich nie in den Griff. Und die Bestie. Und die Barriere.«
    »Was ist mit Tom und Muse?«
    »Die erklärten sich bereit, das Spiel mitzumachen.«
    »Dann war unser Gespräch in der Kirche … dann wusstest du von Anfang an , wie das alles ausgehen würde? Du wusstest, dass ich sterben und zurückkommen würde? Du hast die ganze Zeit über etwas vorgespielt?«
    »Natürlich«, entgegnete der Mechaniker unwirsch. »Deine Aufgabe war und ist es, deinen Großvater zum Erzählen seiner Story zu bewegen. Damit wir anderswo überleben können. Etwas musste geschehen.«
    Der Mechaniker kritzelte wieder ein paar Zeilen, und die Schlacht ging weiter. Aden lachte. »Komm, lass einen dieser Drachen einen Panzer fressen!«, rief er.
    »Nein.«
    Das Grauen kam über den Horizont, ein Koloss von der Größe eines Berges – Herbert Keenans Krankheit, die alles in seinem Gehirn verschlang. Die kleine Story, noch im Entstehen, nie erzählt, vage erinnert, war für die schwerfällige Bestie das Werk von Sekunden, die Bestie selbst nur ein winziger Teil des viel größeren Leidens, das Herberts Verstand zerfraß.
    Der Mechaniker verstellte seine Stoppuhr. Die künstliche Zeit der Welt tat einen Sprung nach vorn. Nacht legte sich über das Land. Das Schloss wurde größer, ein gleißendes Leuchtfeuer. Die Bestie, höher als der höchste Punkt von Eisennetz und sich immer noch aufblähend, stieß ein Brüllen aus, das schrill und dumpf zugleich klang, und wankte vorwärts. Die Kämpfenden vor dem Schloss flohen nach allen Seiten. Tom lenkte seinen roten Drachen hoch in die Lüfte, umkreiste den Kopf der Bestie mit lautem Geschrei, immer knapp außer Reichweite der Riesenarme, die nach ihm schlugen. Die Bestie löschte das Gitter von Eisennetz aus. Spinnenförmige Dragoner krabbelten von den höheren Türmen wie Käfer, die aus einem zerstörten Nest flohen.
    Tom brüllte das Grauen an, schoss ihm Lichtfackeln entgegen. Es torkelte hinter ihm her, als er es vom Schloss wegführte, aber es hatte seine Hauptarbeit getan. Die Menschen in der Umgebung des Schlosses starrten wie gebannt zum Himmel, wo die Bestie Toms Schlingerkurs folgte – bis die Dragoner in ihre Mitte stürzten. Schreie ertönten. Der Mob setzte sich hektisch in Bewegung.
    »Los!« Der Mechaniker nickte Aden zu. Seine Stimme klang eindringlich. »Begib dich an die Stelle, wo der Traum zuerst erschien!«
    »Fährst du mich hin?«
    »Ja, verdammt noch mal!«
    Der Mechaniker jagte den Truck den Hügel hinunter. Das Gefährt flog über die klaffenden Spalten und Risse hinweg, die das Grauen hinterlassen hatte. Ein Reiter, der vor den Kämpfen die Flucht ergriffen hatte, kam um eine Kurve geprescht und stürzte mit einem Aufschrei ins Nichts.
    Der Traum erschien und erhellte den Himmel mit seinem grünen Licht. Aden begriff plötzlich, dass jemand im Pflegeheim dem alten Mann von seinem Selbstmord erzählt hatte. Sein Großvater hatte nach außen hin wohl keine Reaktion gezeigt, aber das Entsetzen und die Trauer waren tief in jede Schicht seines Gehirns eingedrungen, hatten seinen Lebenswillen ausgelöscht und den Wunsch getötet, sich an irgendetwas zu erinnern. Dieser Albtraum zeigte, was aus dem alten Mann geworden war. Aden wusste, dass er die Schuld an diesem Kummer und diesem Leid trug. Die Selbstverachtung überwältigte ihn fast. Er wollte aufgeben und sich in den Fluss stürzen, sich ertränken. Untersteh dich!, schien eine Stimme in seinem Innern zu sagen. Untersteh dich!
    Als sie den Fluss erreichten, ganz in

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