Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
Arbeitsplatz. Statt eines konventionellen Computers hatte er sein AID, das jede Art von Input mit Ausnahme direkter neuraler Verbindung aufnahm und über mehr Prozessorkapazität verfügte als die ganze Intel-Corporation. Und was Bilder seiner Familie anging, wie man sie sonst an den Wänden eines Büros erwartete, so hatte er jedes Video der Mädchen schon aus der Zeit, bevor er das AID bekommen hatte, und dazu sämtliche Kontakte, die er seitdem mit ihnen gehabt hatte, permanent gespeichert und konnte sie jederzeit abrufen.
    Das reichte ihm völlig aus, und er empfand keinerlei Bedürfnis, anderen Leuten irgendetwas vorzuzeigen.
    »Ja, Sir?«, fragte er. Er sah, dass der neue Adjutant des Generals mitgekommen war und sich im Hintergrund hielt.
    Der Anblick, der sich dem General bot, hätte vor der Ankunft der Galakter wahrscheinlich komisch gewirkt, aber jetzt war er so vertraut wie eine Maus. Der Lieutenant hatte den Blick starr auf einen Punkt vor sich in der Luft gerichtet und tippte mit dem Finger auf eine leere Schreibtischplatte. Die Panoramabrille, die er trug, erzeugte im Zusammenwirken mit dem AID auf seinem Schreibtisch die Illusion eines Bildschirms und einer Tastatur. Horner konnte die Gegenstände nicht sehen, die über einen mikroskopisch kleinen Laserprojektor in der Brille direkt auf die Netzhaut des Lieutenant projiziert wurden, war aber mit dieser Art von Arbeit durchaus vertraut, da er dasselbe System benutzte.
    »Sind Sie mit den Verbesserungsvorschlägen fertig?«, fragte er Mike, ohne seinen Senior-Adjutanten zur Kenntnis zu nehmen.
    Obwohl Mike offiziell sein Junior-Adjutant war, hatte der General es dem Lieutenant Colonel, den man ihm neu zugeteilt hatte, klar gemacht, dass Lieutenant O'Neal für ihn so etwas wie sein zweites Ich war. Sobald der Colonel sich eingearbeitet hatte, würde er möglicherweise halb so nützlich wie Mike sein, aber im Augenblick reichte es Horner aus, wenn er die Häppchen verteilte und sonst niemandem im Weg war.
    Man hatte ihm den Offizier, der nicht der Airborne-, also der Luftlande-Truppe angehörte, auf recht unangenehme und insoweit Unheil verheißende Weise aufgezwungen, bedeutete es doch, dass die Personalabteilung der Bodentruppen der Ansicht war, jetzt die Oberhand bei GalTech zu haben und daher in Fragen der Personalpolitik einfach diktieren zu können, selbst in solchen, die traditionsgemäß höchst persönlicher Natur waren, wie beispielsweise der Wahl eines Adjutanten. Sobald die GKA-Einheiten einmal an die Flotte übergeben waren, würde das kein Problem mehr sein, aber bis dahin war es einfach eine weitere politische Auseinandersetzung, für die Horner im Augenblick überhaupt nicht in der Stimmung war. Aber da schließlich er derjenige war, der die Beurteilung über den fraglichen Offizier abzugeben hatte, tat der Colonel gut daran, die durchaus so gedachte Beleidigung zu schlucken und Häppchen und Getränke zu verteilen.
    »Ja, Sir«, antwortete Mike. »Da die mit Sicherheit nicht zulassen werden, dass wir AM als Energiequelle einsetzen, kann ich nur empfehlen, fortschrittliche Tarnmechanismen zum Einsatz zu bringen. Mein Prototyp zeigt in jeder Simulation, die wir vorgenommen haben, eine um vier Prozent höhere Überlebenschance. Ich glaube, es macht Sinn, zusätzliche Mittel für taktische Täuschungssysteme aufzuwenden.«
    »Und was ist mit der Ausbildungszeit für Offiziere und Soldaten?«
    »Ich sage tausend Stunden; die Personalabteilung möchte hundertfünfzig. Ich sage Feldeinsatz oder Simulation, die sagen, Buchwissen genügt. Damit haben wir ein Patt«, schloss Mike.
    »Schön, dann werde ich wohl meine Generalssterne zeigen müssen. Art oder Zeit?«
    »Art«, wiederholte O'Neal und meinte damit, dass der General auf realistischer Ausbildung bestehen sollte. »Versuchen Sie mehr als hundertfünfzig Stunden rauszuschlagen, aber nicht, wenn das auf Kosten der Ausbildungsart geht. Gute Ausbildung über kürzere Zeit ist wahrscheinlich besser als lange schlechte Ausbildung.«
    »Gute Ausbildung, wie?«, wiederholte Horner und schmunzelte dabei.
    »Ja, Sir«, erwiderte Mike und erinnerte sich daran, wie ihre Bekanntschaft begonnen hatte.
    »Und das garantiert GalTech«, fuhr Horner fort. »›Wenn es keine gute Ausbildung ist, dann ist es nicht GalTech.‹« Er hielt kurz inne und lächelte sein eisiges Lächeln.
    »Die Beurteilung des Expeditionskorps fällt auch in die Zuständigkeit von GalTech. Die NATO-Einheiten des Corps umfassen im

Weitere Kostenlose Bücher