Invasion 02 - Der Angriff
Fernsehansprache klar gemacht. Was können wir für das Neunte Korps tun?«
Der General schüttelte erneut den Kopf. »Wir können einen Teil der Logistik zurückziehen, aber nicht viele. Ich meine, für jede Person, die so weit vorne ist, gibt es auch einen guten Grund. Es gibt keinerlei Terrainhindernisse zwischen den Posleen und unserem Nachschub, wie das bei dem Zehnten Korps der Fall war, also sieht es eigentlich viel schlechter für uns aus.
Falls – ich meine, sobald die Posleen durchbrechen, werden die Artillerie und die Nachschubeinheiten, die sie bei der Verteidigung von Dale City nicht angreifen konnten, sie in Kampfhandlungen verwickeln können. Die Verlustschätzungen dafür sind das Doppelte oder das Dreifache dessen, was das Zehnte Korps hinnehmen musste.«
»Und wir können da wirklich nichts tun?«, fragte der Minister ungläubig.
»Die First Army hat alle noch einigermaßen intakten Einheiten des Zehnten Korps dazu eingesetzt, um das Neunte und die Divisionsartillerie des Zehnten, die hauptsächlich hinter dem Occoquan in Stellung war, zu verstärken. Das Achte und das Elfte Korps wollte er ebenfalls als Verstärkung für sie einsetzen, aber den Befehl hat CONARC widerrufen.«
»Warum?«, wollte der Minister wissen.
»Wenn das Neunte mit allen sechs Divisionen, zwei Artilleriekorps und vorbereiteten Stellungen standhalten kann, schicken wir sie zur Verstärkung hinein. Wenn es das nicht kann, und ich rechne nicht damit, wäre es sinnlos, weitere sechzigtausend Soldaten zu opfern. Außerdem«, schloss er, »ist die First Army von hier bis Boston verstreut. Wir verteilen sie auf alle Übergänge über den Potomac. Möglicherweise brauchen wir sie, um Flüchtlinge herauszuholen.«
»Und was ist mit dem GKA-Bataillon?«, fragte der Präsident.
»Die sind unterwegs. Sie sollten etwa drei Stunden nach Beginn der Kampfhandlungen hier sein. Die augenblickliche Planung sieht vor, sie um den Lake Jackson herum zu schicken, damit sie die Posleen an der Flanke angreifen.«
Die überladenen Sattelschlepper, die das Dritte Bataillon des Five-Fifty-Fifth Mobile Infantry Regiment beförderten, hatten vor Stunden die sichere Interstate 81 verlassen. Die unter der Last der jeweils eine halbe Tonne schweren Anzüge ächzenden Fahrzeuge hatten die äußeren Blue Ridge Mountains überquert, ehe sie ins Pferdeland von Virginia hinuntergerollt waren. Dies hier war Niemandsland. Selbst die Polizei hatte sich den evakuierten Zivilisten angeschlossen und strebte den Bergen und damit der Sicherheit zu.
Für die in den Trucks wie Sardinen zusammengepferchten Soldaten war die Fahrt der reinste Albtraum gewesen. Obwohl sie alle Hunderte von Stunden in ihren Anzügen hinter sich hatten, war es doch ein erschütterndes Erlebnis gewesen, teilweise unter einem Dutzend Anzügen auf dem Rücken zu liegen und stundenlang auf dem Hänger eines Sattelschleppers hin und her geworfen zu werden. Einige der Soldaten hatten Panikanfälle bekommen, und in einem Fall hatten die konvulsivischen Bewegungen eines Soldaten dazu geführt, dass die Seitenwand des Lasters aufriss und zwei Gruppen GKA-Soldaten zum Schaden eines jeden Fahrzeugs, gegen das sie prallten, auf die Interstate geschleudert wurden. Insgesamt war die Einheit in jämmerlichem Zustand, als der Konvoi außerhalb von Warrenton, Virginia, auf einen Posleen-Hinterhalt stieß.
Es war nicht einmal als Hinterhalt geplant. Der Gottkönig hatte einfach keine Lust mehr gehabt, gegen Menschen zu kämpfen, als er fast sein ganzes Oolt an die Geschütze der North Carolina verloren hatte. Nicht gerade von dem Gedanken erbaut, sich mit Artillerie anzulegen, hatte er einfach den Weg des geringsten Widerstandes eingeschlagen. Er war einer jener seltenen Posleen, die nicht darauf brannten zu kämpfen.
Unterwegs verlor er ein paar weitere Oolt’os an zufällig in Erscheinung tretende bewaffnete Menschen. Sie feuerten meist aus großer Distanz und aus der Deckung heraus, waren aber bemerkenswert hartnäckig und darüber hinaus gute Schützen. Und die Oolt lernten schnell, sich nicht mit Häusern aufzuhalten. Die wenigen, die nicht vor ihnen in die Luft flogen, lieferten nur spärliche Nahrung und nur ganz selten belanglose Wertsachen. Viele waren völlig leer geräumt worden. Der Gottkönig und seine Truppe folgten der U.S. 17 nordwärts durch die sanften Hügel von Spotsylvania, Stafford und Fauquier County, vorbei an meist verlassenen Bauernhöfen und gelegentlichen Ansammlungen von
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