Invasion 03: Der Gegenschlag
für einen Typen für dich wäre … deines.«
»Andererseits …«, fuhr er fort und drehte sich zu Wendy herum.
»Augenblick«, sagte sie und griff in ihre Hüfttasche.
»Aha!«, rief Mosovich aus. »Jetzt kommt wieder das berühmte Bild Ihres Boyfriends.«
Mueller nahm es und betrachtete es grinsend. Dann runzelte er die Stirn und sah genauer hin. »Heiliger Strohsack.« Er reichte es Mosovich.
Wendy war auf dem Bild zu sehen, sie grinste ein wenig dummfröhlich in die Kamera. Ein junger Mann in MarCam-Uniform nahm den Platz neben ihr ein und stellte etwa den gleichen Gesichtsausdruck zur Schau. Nicht ganz leicht zu begreifen war, dass Wendy, die nicht gerade elfenhaft gebaut war, neben dem … Koloss neben ihr wie eine Puppe aussah.
»Das ist Ihr Boyfriend?«, fragte Mosovich.
»Allerdings«, strahlte Wendy. »Er ist Sergeant bei den Zehntausend. Zwei Meter groß und einhundertfünfundzwanzig Kilo schwer. Größtenteils Muskeln.
Wir haben uns während der Schlacht von Fredericksburg kennen gelernt. Na ja, eigentlich stimmt das nicht. Wir sind ein paar Jahre miteinander zur Schule gegangen. Sagen wir einfach, dass ich ihn bis zu der Schlacht nie richtig bemerkt habe.«
»Dann muss ich wohl warten, bis man mich mitten in einer Schlacht rettet?«, fragte Cally. »Außerdem bin wahrscheinlich ich diejenige, die das Retten übernimmt.«
»Nein, aber du solltest vielleicht noch ein paar Jahre warten, ehe du dich für dein restliches Leben festlegst«, meinte Wendy und lachte dabei.
»Kapiert«, sagte Cally und schüttelte den Kopf. »Zur Kenntnis genommen. Okay?«
»Okay«, gab Wendy zurück.
Elgars stand auf und ging zu Mueller hinüber, legte dabei den Kopf etwas zur Seite. Dann beugte sie sich nach vorne und riss einen seiner Arme über ihre Schulter, stemmte ihm die Schulter in den Bauch und hievte ihn sich auf die Schulter. Sie machte ein paar angedeutete Kniebeugen und nickte dann.
»Das schaffe ich«, sagte sie. Ihrer Stimme war nichts von Anstrengung anzumerken.
»Was machen Sie da eigentlich?«, fragte Mueller, der mehr oder weniger senkrecht an ihr herunterhing. Er stellte fest, dass sein Kopf etwa auf Höhe ihres Hinterteils war.
»Soweit mir bekannt ist, bin ich noch nie mit jemandem im Bett gewesen«, antwortete sie und ging dann bedächtig auf die Treppe zu. »Ich denke, mit dir sollte es gehen.«
Mosovich klappte den Mund auf und hob die Hand, wie um zu protestieren, ließ sie aber dann wieder sinken. Da er und Mueller Fleet waren und Elgars zu den Landstreitkräften gehörte, fiel das formal nicht unter das Fraternisierungsverbot. Wenn sie es also über die Treppe schafften, sollte alles in Ordnung sein. Er kippte seinen Selbstgebrannten hinunter und sah dann ein wenig verlegen auf die Tischplatte.
»Ich denke, damit sind wir dran, um sauber zu machen«, sagte er. »Da ich mich entschlossen habe, weder den Zorn des Boyfriends noch den des hier ansässigen Farmers auf mich zu ziehen.«
Cally seufzte und fing an Teller aufeinander zu stapeln. »Irgendwann mal«, sagte sie und sah zur Treppe hin.
»Irgendwann einmal wird es auch gute Nachrichten geben«, sagte Monsignore O'Reilly und sah dabei seinen neuesten Besucher an.
Der Indowy Aelool schnitt eine Grimasse, die bei seiner Rasse ausdrückte, dass er mit dieser Aussage nicht konform ging. »Warum sollte es gute Nachrichten geben? Das liegt auch bei kühnster Fantasie nicht im Trend.«
Der einen Meter zwanzig große, grüne, mit »Pelz« bedeckte fledermausgesichtige Zweibeiner ließ die Beine wie ein kleines Kind vom Sessel baumeln, obwohl er wahrscheinlich über zweihundert Jahre alt war. Im Gegensatz zu praktisch jedem anderen Indowy, den O'Reilly kannte, war der Clan-Chef aller vierzehn Triv-Clans in Anwesenheit von Menschen nie beunruhigt oder verängstigt. Entweder war ihm tief im Innersten bewusst, dass ihn Menschen, auch wenn sie von Natur aus Allesfresser waren, ganz sicherlich nicht plötzlich wegen irgendeines Fehlers töten würden, oder er war geradezu unnatürlich mutig. Welcher der beiden Gründe für ihn zutraf, hatte O'Reilly bis jetzt nicht herausgefunden.
»Oh, ich wäre ja schon mit einer bescheidenen guten Nachricht zufrieden«, sagte O'Reilly und fuchtelte mit der Nachricht herum. »Unser alter Freund ist wieder zur Erde unterwegs. Er sollte genau genommen bereits hier sein.«
»Dol Ron«, sagte der Indowy ruhig. »Das hatte ich auch gehört. Ich würde gerne wissen, welchen Schabernack er diesmal im
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