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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Händen, trug einen automatischen Granatwerfer auf der einen Schulter und einen leichten Mörser auf der anderen; der Kampfharnisch war über und über mit Messern und Äxten aller Art behängt, und aus einer Brusttasche lugte ein Teddybär. Darunter stand »Entschuldigung, ich bin bloß auf der Durchreise«. Ein anderes Hologramm zeigte einen auf schreckliche Weise gescheiterten Einsatz mit zertrümmerten Panzeranzügen, die über die gesamte Landschaft verteilt waren, abgestürzten Shuttles, einem Hagel von Artilleriegeschossen, die den Schlamm aufspritzen ließen, und überall herumwimmelnden kleinen Killerbots. In der Mitte konnte man einen Typen mit Majorsstreifen sehen, der an ein Ferndistanz-Komm tippte. In der Sprechblase stand »Ich mag es, wenn ein Plan richtig klappt«. So betrachtet war der gebotene Kunstgenuss recht zahm, zumal wenn man ihn mit Stücken verglich, die in den Netzen herumgeisterten und sich über die Abkürzung FAT lustig machten … »Fast Alle Tot« oder manchmal auch nicht gerade authentisch »Fettarschtunten«. Die Leute sagten das allerdings nicht zu FAT-Mitgliedern, wenn sie ihnen in einer Kneipe begegneten, es sei denn, sie waren sehr gute Freunde. Aber Aufklärungstätigkeit mitten in feindlichem Territorium setzte ohnehin ein ziemliches Maß an Masochismus voraus, deshalb waren die FATs einigen Kummer gewöhnt. Und außerdem konnten sie nicht nur einstecken, sondern auch ganz gut austeilen. Letzteres sogar meistens mit Zuschlag.
    Die munteren Reden verloren etwas an Schwung, als sie anfingen, ihre Waffen vor sich auszubreiten und zur Reinigung auseinander zu nehmen. Das Team starrte vor Schlamm, Schweiß, Dreck und allen möglichen zerfetzten Vegetationsresten; die Waffen waren lediglich vom Gebrauch schmutzig. Ein guter Soldat pflegte seine Waffen, schließlich hing sein Leben davon ab. In Anbetracht von Piraten, wilden Posleen, die als Überbleibsel des Krieges, der die Menschheit fast ausgelöscht hatte, immer noch zugange waren, und der neuen Bedrohung durch die Kleckse mussten diese Soldaten jederzeit mit einem neuen Einsatz rechnen. Also pflegten sie ihre Waffen, weil sie den Unterschied zwischen dem Überleben und einer eiskalten E-Mail an ihre überlebenden Angehörigen darstellten.
    Die Halterungen der Waffen waren mit einer chamäleonartigen Oberfläche beschichtet, die Farben und Muster von allem annahm, was sich in ihrer Umgebung befand; kaum dass sie auf dem Tisch lagen, veränderten sie sich und wurden fast unsichtbar. Ferret fluchte und meinte: »Die Oberfläche bleibt praktisch ewig aktiv, selbst wenn der Saft nicht mehr zum Schießen ausreicht.« Er drückte einen Schalter, um ein neutrales Grau aufzurufen.
    Gorilla, einer der Technikspezialisten, wandte ein: »Nein, ewig hält die zwar nicht, aber doch eine ganze Weile. Die Oberfläche ist klein, und um sich hier anzupassen, braucht sich nicht viel zu verändern. Aber ich würd's nicht auf den Versuch ankommen lassen, einen Tarnanzug so lange zu verlassen. Andererseits ist der natürlich wesentlich leichter zu entdecken.«
    »Bring doch deiner Oma bei, wie man den Posleen in den Hintern kriecht«, erwiderte Ferret. »›Der erfahrene Kundschafter verlässt sich auf Täuschung und sein Geschick, aber nicht auf technisches Gerät.‹« Er zuckte die Achseln und wandte sich wieder seinen Waffen zu.
    Die geschickten Finger der Soldaten hantierten mit den Waffenteilen ohne jede Mühe, ebenso wie sie das auch bei völliger Dunkelheit getan hätten. Die in stumpfer Farbe beschichteten Läufe mit den Gravbeschleunigern wurden in die Tischmitte geschoben, die Empfänger dem Rand zugewandt, wie es allgemein üblich war. In dem von diesen beiden Komponenten gebildeten Rahmen wurden die kleineren Teile wie Abzugsmechanismen und Visiere aufgereiht, wie ihre Besitzer sich das in vielen Jahren angewöhnt hatten. Die Punch-Guns waren von ziemlich schlichter Konstruktion: eine Energieeinheit, die sich herausziehen ließ und die man besser sehr ernst nahm, sowie der Rahmen. Jeder Soldat und jede Soldatin hatte eine ganz persönliche Art, die Teile auszulegen, aber alle waren das Produkt derselben Grundausbildung. Dagger saß allein an einem Tisch, und seine Art, mit seinem Scharfschützenkarabiner umzugehen, erinnerte fast an eine Liebkosung. So war Dagger: immer Mitglied des Teams und doch immer allein.
    Thor klappte den Verschluss seines Gravkarabiners auf, starrte hinein und ließ dabei seinen leuchtenden Lichtball über den

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