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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Prolog
    »Also, wie laufen denn deine Pläne für die Menschen, Tir?«
    Der Darhel Ghin saß da in einer Haltung, die er den Menschen abgeschaut hatte: die Beine abgeknickt und ein Fuß über dem Knie des anderen Beins. Sein Gesicht war ausdruckslos, die Ohren unbewegt; seinem Gesichtsausdruck war nicht abzulesen, was er möglicherweise mit dieser seltsamen Wahl seiner Haltung bezweckte. Sein Haar hatte den metallischen Glanz von altem Silber mit ein paar schwarzen Fäden darin. Die Augen mit den geschlitzten Pupillen waren von tiefem Smaragdgrün mit einem leichten Muster violetter Äderchen rings um das Weiß und wirkten in dem schmalen fuchsähnlichen Gesicht völlig ausdruckslos. Das Gesicht hätte elfenhaft aussehen können, wenn es nicht so massiv real gewirkt hätte. Für den Augenblick waren die rasiermesserscharfen Zähne zwischen seinen noch geschlossenen Lippen verborgen. Kurz gesagt, er machte den Eindruck eines typischen Darhel, praktisch in jeder Hinsicht. Doch genau dieses Typische hatte schon mehr als einen nichts argwöhnenden Rivalen dazu veranlasst, ihn auf das Ärgste zu unterschätzen. Zumindest in seiner Jugend.
    »Nun ja, Euer Ghin.« Er sah direkt in den wandgroßen Bildschirm. Im Hintergrund konnte man die Indowy-Leibdiener seines Vorgesetzten arbeiten sehen. Ein Mensch hätte sie vielleicht mit kleinen, grünen Teddybären verglichen, der Tir nahm sie praktisch überhaupt nicht zur Kenntnis, für ihn war ihre allgegenwärtige Dienstleistung ein selbstverständlicher Bestandteil seiner Bequemlichkeit.
»Die planetarische Rückgewinnung unserer bislang von Posleen besetzten Interessen mit größtem Profitpotenzial verläuft planmäßig. Unfallsbedingte Verluste an menschlichen Kolonisten liegen innerhalb der Zehnprozentgrenze vom Optimum. Verlust menschlicher Kolonieschiffe liegt im Optimum plus oder minus zwei Prozent. Das Verschleierungsprogramm für Verluste läuft planmäßig. Monatliche Ertragsraten bewegen sich bei sieben Prozent plus oder minus eins Komma fünf Prozent mit einer Verlässlichkeit von fünfundneunzig Prozent«, rezitierte er. Seine Ohren spitzten durch sein metallisches Silberhaar, was bei dieser Rasse ungewöhnlich, aber akzeptabel war, seine Haltung war aufrecht in der Position starken Vertrauens. Der alte Narr musste doch sicherlich allmählich bemerken, dass er anfing nachzulassen.
    »Die Menschen sind … etwas zahlreicher und weniger dankbar, als es Ihrer Vorhersage zu Beginn des Programms während des Posleen-Kriegs entspricht.«
    »Sämtliche Pläne müssen als Teil des Prozesses angepasst werden, wir haben schon früher über Sinn und Zweck der Managementaufgabe diskutiert, Euer Ghin.« Wie er das nur immer machte ? Dieses obsolete Fossil hatte die lästige Angewohnheit, genau die Frage zu stellen, die bei jedem beliebigen Operationsplan die unbequemsten Aspekte zutage förderte. Aber die Kontrolle des Tir über die eigene Körpersprache hatte sich im Laufe der Jahre deutlich verbessert, und so spitzte er nur ein Ohr in einer Geste, die zwischen höflicher Herablassung und sorgfältiger Aufmerksamkeit schwankte.
    »Bei allem Respekt, Euer Ghin, die Erträge sind gestiegen, und die Eventualpläne zur Lenkung der Menschen funktionieren innerhalb akzeptabler Parameter recht gut.« Es juckte ihn links an der Schnauze, unmittelbar unter dem Ansatz seiner Barthaare. Mit einiger Mühe vermied er es, die Barthaare zucken zu lassen. Oder die Augen zusammenzukneifen. Schwächer werdendes Licht hatte den Effekt, die Schlitzpupillen deutlich runder werden zu lassen, und dann fiel es noch stärker auf, wenn
man die Augen zusammenkniff, als das bei einem Wesen mit runden Pupillen der Fall gewesen wäre.
    »Ihre Parameter vernachlässigen die jüngsten Hinweise auf aktiven menschlichen Widerstand.« Was er an dem älteren Darhel Lord wirklich bewunderte, war, wie sehr er seinen Ausdruck und seine Gesten im Griff hatte. Die Menschen hatten für diese Art der Selbstkontrolle einen seltsam passenden Ausdruck: Pokergesicht. Sie benutzten den Ausdruck, um ein Spiel zu beschreiben. Eine der wenigen persönlichen Interaktionen, auf die er sich mit Menschen einließ, war ein gelegentlicher Abend, an dem sie dieses Poker spiel spielten, das der Mensch Worth und einige seiner Untergebenen ihm beigebracht hatten. Der Kontakt war unangenehm, aber man konnte bei diesem Spiel tatsächlich Geld gewinnen, und das tat er regelmäßig, und der Tir fand das so faszinierend, dass es die Nachteile

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