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Invasion (Orion 07)

Invasion (Orion 07)

Titel: Invasion (Orion 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Gesicht.
    Villa meldete sich und sagte laut:
    »Hallo, McLane!«
    »Ich sehe Sie, Oberst«, erwiderte McLane.
    »Hier spricht Villa. Ich habe eine kleine Überraschung für Sie, Commander.«
    McLane nickte grimmig und deutete auf Villa.
    »Und wenn ich Ihnen noch einmal begegnen sollte, habe ich auch eine Überraschung für Sie. Verlassen Sie sich darauf!«
    »Schade«, erwiderte der Geheimdienstchef, »daß wir uns nicht persönlich gegenüberstehen. Hier vor mir steht, wie Sie erkennen, Ihr Sicherheitsoffizier. Leutnant Jagellovsk. Und ich schwöre Ihnen, daß das Mädchen hier auf der Stelle sterben wird, wenn Sie meine Anordnungen nicht ausführen.
    Haben Sie verstanden?«
    Schweigend betrachtete McLane diese Szene, die aus einem billigen Fernsehfilm hätte stammen können: Der Chef des Geheimdienstes plante einen Aufstand, der die Erde vernichten konnte.
    Villa bewegte kurz den Kopf.
    Sein Agent stieß Tamara die Waffe hart in den Rücken. Tamara stolperte und wurde nach vorn gestoßen, in die Richtung auf den Videophonschirm. Sie schrie leise auf, gleichzeitig drückte ihre Hand den Kippschalter hinunter.
    »Tamara!« schrie McLane.
    Sie klammerte sich an den Tisch und sagte leise:
    »Ja, McLane?«
    Stille ...
    Cliff blickte, hinter sich die gesamte Crew bis auf Hasso, dessen Bild im Hintergrund zu sehen war, auf die Szene. Hinter Tamara stand Oberst Henryk Villa, selbstbeherrscht und gelassen, aber von dem Bewußtsein seines Triumphes erfüllt. Neben ihm, mit gezogener Waffe, befand sich ein schwarzhaariger, finster dreinblickender Geheimdienstmann. Die Gesichter hatten nur einen Ausdruck:
    Erbarmungslosigkeit.

 
7
     
    Zur gleichen Sekunde:
    Terranische Raumaufklärung – T.R.A.V.:
    Vorzimmer des Büros Wamsler.
    Ein weiblicher Ordonnanzoffizier und Michael Spring-Brauner saßen sich an einem der weißen Schreibtische gegenüber und sprachen über die Vergänglichkeit und den Unsinn sämtlicher zwischenmenschlicher Beziehungen; eine gemeinsame Kollegin hatte sich eben in einen Raumoffizier verliebt.
    Plötzlich richteten sich beide kerzengerade auf und erstarrten mitten im Wort. Vor ihnen hatte sich der Videophonschirm erhellt; die Lautsprecher knackten, und die Stimme einer Frau war zu hören.
    Einen Sekundenbruchteil später sahen sie beide Tamara Jagellovsk.
    »Sie hatten recht, McLane« sagte Tamara laut. »Aber es ist zu spät. Oberst Villa hat gewonnen – die Invasion läuft. Es sind die Extraterrestrier!«
    Tamara brach ab.
    Spring-Brauner sah, wie McLane sein Gesicht verzog.
    Gleichzeitig hörten sie den zweiten Schrei Tamaras. Das Echo schien sich in den Wänden des Vorzimmers zu brechen.
    Das Mädchen und Spring-Brauner blickten sich schweigend an.
    Spring-Brauner stand schnell auf und wollte sich durch einige Knopfdrücke in das Gespräch einschalten, aber das Mädchen zerrte ihn am Ärmel von den Schaltern weg und machte ihm schweigend ein Zeichen, weiter zuzuhören.
    Sie sahen:
    Tamara wurde von den beiden Männern vom Mikrophon zurückgerissen und blieb schweratmend stehen.
    Villas eiskalte Stimme:
    »McLane! Sie haben gesehen und gehört, daß ich nicht bluffe! Sie haben das Leben von Tamara Jagellovsk in den Händen – werden Sie tun, was ich sage?«
    McLane auf dem Schirm erwiderte gepreßt:
    »Was soll ich tun?«
    Villa: »Wo ist Kranz?«
    »Hier in der Kommandokanzel«, erwiderte der Major.
    Mit einem einzigen Fingerdruck preßte Michael Spring-Brauner einen Knopf in die Fassung. Ein Bandrekorder begann anzulaufen und speicherte die optischen Eindrücke und den Ton. Das konnte wertvolles Beweismaterial ergeben.
    Villas Stimme war zu hören.
    »Holen Sie ihn an die Hyperraumfunkanlage!«
    McLane winkte nach hinten, und kurze Zeit später stand der Chefingenieur neben ihm vor den Linsen.
    »Hier spricht Kranz«, sagte er ruhig. »Man hat mich entwaffnet, Oberst Villa.«
    Villa blieb ungerührt.
    »Damit habe ich selbstverständlich gerechnet. McLane?«
    »Ja?«
    »Hören Sie gut zu: Ich gebe Ihnen genau sechzig Sekunden Zeit. Spätestens nach einer Minute gibt mir Kranz die Meldung durch, daß er das Kommando über die ORION übernommen hat. Kranz wird dann bewaffnet sein, und Sie alle werden seinen Anordnungen Folge leisten.
    Sonst stirbt Tamara.
    Ist das klar?«
    McLane blickte Kranz von der Seite an. Sie wußten, daß er Kranz mit der Waffe zwingen konnte, zu sagen, was er, Cliff, wollte.
    »Ja«, antwortete Cliff. »Das ist klar.«
    Nichts ist klar, dachte er.
    Villa lachte sehr kurz

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