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Invasion (Orion 07)

Invasion (Orion 07)

Titel: Invasion (Orion 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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und metallisch.
    »Und selbstverständlich wird mir Kranz die Meldung im Kosmos-Kode geben, einem Kode, den Sie glücklicherweise nicht verstehen. Versuchen Sie also nicht, ihn zu erpressen. Ich würde das merken.
    Sie haben sechzig Sekunden Zeit, sich zu entscheiden. Die Uhr läuft.«
    Während die Sekunden tickten, geschah folgendes:
    Im Büro Villas wurde Tamara von den Bewaffneten zur Wand dirigiert und dort mit dem Rücken zum Raum aufgestellt. Man befahl ihr leise, sich nicht zu rühren; die Projektoren der Waffen zielten in ihren Rücken. Offensichtlich war McLane sehr wichtig ... Villas einziger potentieller Gegner in diesen Minuten der Invasion.
    Leise sprach Villa in die Hyperraumfunkanlage:
    »Noch fünfzig Sekunden.«
    Dann fiel ihm noch eine weitere zynische Arabeske ein.
    »... und vergessen Sie nicht, McLane: Wir verwenden hier die gute alte HM 4. Sie wissen, was man damit alles anfangen kann ...«
    Zumindest eines bewies sich in diesen kurzen sechzig Sekunden:
    Die klassische Eifersucht und der ebenfalls traditionelle Widerstand der Crew gegen Tamara verschwand völlig. Helga Legrelle, Mario de Monti, Atan Shubashi und Hasso Sigbjörnson, zuletzt Cliff McLane ... sie alle fürchteten um das Leben des Mädchens. Keiner von ihnen unterschätzte Villa; er würde seine Drohung umgehend wahr werden lassen.
    Kranz lächelte zuversichtlich.
    »Noch dreißig Sekunden ...«, sagte Villa spöttisch.
     
    *
     
    Regungslos, weil sie die Konsequenz ihrer Beobachtungen nicht ziehen wollten, hörten Spring-Brauner und der Ordonnanzoffizier den erbitterten, kalten Dialog zwischen McLane und Villa mit. Fast unhörbar schnitt die Bandanlage mit.
    Spring-Brauner flüsterte fast tonlos:
    »Wenn das nicht ein gut inszenierter Witz sein soll?«
    »Klingt das so?« fragte ihn das Mädchen.
    »Aber aus welchem Grund können wir dann alles mithören?« fragte Michael verstört. »Das ist doch idiotisch.«
    Das Mädchen schüttelte energisch den Kopf.
    »Es muß Tamara gelungen sein, unbemerkt die GSD-T.R.A.V.-Verbindungsbrücke einzuschalten. Wir haben hier unten doch Ringkommunikation. Tamara kennt sicher die entsprechenden Schalter.«
    Spring-Brauner faßte einen einsamen Entschluß, der ihn später rechtfertigen und zu großen Ehren kommen lassen sollte.
    »Los!« sagte er drängend, »benachrichtigen Sie Wamsler und die Oberste Raumbehörde, und die Regierung auch!«
    Das Mädchen sah ihn eine Sekunde lang an, dann wandte sie sich zum Gehen.
    »... noch zwanzig Sekunden!« Villas Stimme.
    »Machen Sie alles mit Kurier! Es dauert länger, weiß ich, aber wir müssen damit rechnen, daß Villa sämtliche Leitungen kontrolliert!«
    Das Mädchen rannte aus dem Büro.
    »... noch fünfzehn Sekunden!«
     
    *
     
    In der Kommandokanzel der ORION wandte sich Cliff an seine Mannschaft.
    Hasso stand fast unmittelbar vor ihm; der Ingenieur war aus seinem Maschinenraum nach oben gefahren, als er die ersten Sätze der Unterhaltung zwischen dem Commander und Villa mitgehört hatte.
    Cliff hielt die Waffe in der Hand, die vor kurzem noch Kranz gehört hatte.
    »Steht nicht herum wie die Statuen auf Chroma!« brüllte Cliff aufgebracht. »Sagt endlich, was ich tun soll!«
    Villa erwiderte hämisch:
    »Noch zehn Sekunden, McLane!«
    Er schien an diesem Spiel eine teuflische Freude zu haben.
    Hasso richtete seinen Blick auf Cliff, aber der Commander merkte nicht, wie ernst es Sigbjörnson war.
    »Ich kann das nicht allein entscheiden!« schrie Cliff hilflos.
    »Noch sieben Sekunden.«
    Ganz still und sachlich sagte Hasso:
    »Cliff – gib ihm die Waffe zurück!«
    De Monti zwang sich dazu, etwas zu sagen. Er schob sich zwischen Helga und Atan durch und sagte laut:
    »Gib sie ihm doch!«
    Verzweifelt fragte Cliff zurück:
    »Ihr wißt, was das heißt?«
    Helga blickte abwechselnd ins Gesicht Villas und in das ihres Chefs und sagte schließlich erschöpft:
    »Sei ein einzigesmal Kavalier, Chef!«
    »... noch vier Sekunden ...«
    McLane resignierte und übergab Kranz die Waffe.
    »Endlich!« sagte der Chefingenieur.
    Er drehte sich blitzschnell um, richtete seine Waffe auf Atan Shubashi und riß dessen Waffe aus der Bordjacke. Dann nickte er befriedigt.
    »Darf ich bitten?«
    Er richtete beide Strahler auf die Mannschaft.
    »Und ich habe geglaubt, er hätte meinen Strahler übersehen.«
    Niemand kümmerte sich um Atans Stoßseufzer.
    »Oberst Villa ... hier Kranz. algol-vesta-inter-kosmos Groß U – Indigo!«
    Oberst Villa näherte seinen

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