Irgendwie Top
und Markus hatte es geschehen lassen. Einen flüchtigen, winzigen Moment war er wahrhaftig versucht, nachzugeben, sich an die schlanke Hand zu schmiegen, die Augen zu schließen und nur zu genießen.
Seine Reflexe waren hingegen schneller, länger trainiert. Markus griff nach Alex' Hand, schloss den Griff fest um das Gelenk. Überrascht blickte Alex ihn an, blinzelte, schien auch woanders zu sein. Irgendwo in seinen braunen Augen flackerte eine Spur Enttäuschung auf und schon bereute Markus seine gewohnte Reaktion.
Zu spät. Es ließ sich nicht rückgängig machen. Nichtsdestotrotz konnte er nicht einfach aus seiner Haut, selbst wenn ein Teil von ihm sich gerne auf dieses gefahrvolle, rutschige und unbekannte Terrain vorwagen wollte. Zu lange schon hatte er sich darauf spezialisiert, niemanden nahe an sich herankommen zu lassen. Und ausgerechnet Alex, dieser Mann, der ihm völlig ebenbürtig war, drohte all seine Wände, jede Schutzmauer zum Einsturz zu bringen. Das machte Markus zugegebenermaßen wirklich Angst.
Alex verstand augenscheinlich und zog seine Hand wortlos zurück. Markus schluckte hart, doch er ließ das Handgelenk nicht los. Er konnte es nicht, denn wenn er jetzt losließ, würde das wie ein Bruch, ein Ende sein. Und so verrückt, so merkwürdig und irritierend es auch war, Markus wollte nicht, dass es endete. Nicht so.
Stattdessen hielt er Alex' Handgelenk weiterhin umklammert, zog die Hand zu sich heran und legte sie an seine Brust. Überaus zögernd streckte er seine Finger nach Alex' Gesicht aus. Er kam sich entrückt vor, so als ob er unbeteiligt beobachten würde, was dieser andere Markus Dawson tat. Das war verrückt.
Sein Herz klopfte erregt, hämmerte in gespannter Erwartung gegen seine Brust, sein Körper war fluchtbereit angespannt. Alex musste es spüren, seine Finger, die an Markus' blanker Brust lagen, würden es fühlen können. Es war Markus egal. Er konzentrierte sich ganz und gar auf seine Finger. Die Fingerspitzen berührten Alex' Wange, glitten zum Kinn und weiter zu den wundervollen Lippen, die ihn unwiderstehlich anzogen. Sanft fuhr er mit dem Zeigefinger die Oberlippe entlang.
Alex lächelte noch immer. Sein Atem ging wieder schneller, kam stoßweise, der warme Hauch streifte erregend über Markus' Brust. Die merkwürdige Spannung schien von ihm direkt auf Alex abzufärben. Er öffnete den Mund bereitwillig, nahm Markus' Finger ganz sachte zwischen seine Lippen und saugte ihn spielerisch ein.
Abermals musste Markus tief Luft holen und schlucken. Wenn er nicht gerade einen Mega-Orgasmus gehabt hätte, wäre er bei dieser erotischen Geste ganz gewiss wieder hart geworden. Stattdessen zog sein Herz sich freudig zusammen, nur um sich gleich darauf so auszudehnen, dass es seinen gesamten Brustkorb auszufüllen schien. Heißes Begehren, welches nicht nur von seinen Lenden ausging, durchströmte ihn. Verfluchte Scheiße! In Alex' Gegenwart fühlte er sich, als ob er mit einem viagragetriebenen Dauerständer herumlaufen würde. Alex ist personifizierter Porno!
Unverwandt sah dieser ihn an. Fortwährend bohrten sich die braunen Augen in seine, ließen ihn nicht fliehen, nicht ausweichen, gaben ihm keine Möglichkeit sich zurückzuziehen. Alex ließ den Finger tief in seinen Mund gleiten, umspielte ihn mit seiner geschickten Zunge, ließ ihn an die Unterlippe gleiten, diese innen wie außen berühren. Ohne Nachzudenken fuhr Markus über die weichen Lippen, verteilte den Speichel darauf, bis sie feucht glänzten.
Wieso berauschte ihn das? Diese seltsamen Spielchen waren doch so gar nicht seine Welt, ganz anders, als alles, was er gewohnt war. Es war beängstigend. Er hatte keinerlei Kontrolle mehr, weder über die Situation noch über den anderen und am allerwenigsten über sich selbst.
Markus fühlte schlagartig Panik in sich hochkommen, eine Stimme, die ihm schrill entgegen schrie, er solle fliehen, aufspringen, gehen, hier und jetzt alles Beenden. Dies war nicht seine Welt, dies war doch nicht er! Leidenschaftliche Küsse und romantische Zärtlichkeiten! Niemals hatte er sich nach so etwas gesehnt oder es gar geben wollen. Hier lief etwas völlig falsch!
„Mir scheint, wir sollten uns jetzt noch ein Glas Champagner gönnen“, durchbrach Alex den innigen Moment und zog sich zurück, noch bevor Markus es tun konnte. Nahezu erschrocken ließ dieser endlich die andere Hand los. So erfüllt und gut er sich gerade eben noch gefühlt hatte, nun war er
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