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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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schnell vom Waschbecken ab.
    „Wollen wir zurück oder in einen anderen Club fahren?“, fragte Alex, als sie in die frische Luft vor dem Restaurant traten. „Die Nacht ist ja noch jung und da wird jetzt die Hölle los sein. Die bessere Auswahl gibt es jedoch im Gaytronic, finde ich. Jede Menge Frischfleisch. Oder hast du einen anderen Vorschlag?“
    „Prima Idee“, bestätigte Markus erleichtert. Dort bewegte er sich wenigstens auf vertrautem Terrain. Das Gaytronic war sein Reich. „Ich will mir noch was aufreißen für heute Abend.“ Er brauchte dringend Ablenkung. Nicht von blauen Augen, sondern von braunen und einem wunderbaren Schwanz, der sich so gut anfühlen würde, wenn er ... Egal, irgendein anderer Hintern würde es schon tun.
    Ein flüchtiger Blick aus eben jenen braunen Augen traf ihn und Markus schaute nicht schnell genug hoch, um Details zu erkennen. Alex hatte sich zu seinem Auto umgedreht und schritt zügig voran. Markus war sich dennoch sicher, dass er den Mund dieses Mal nicht typisch spöttisch verzogen hatte.
    Hat er etwa enttäuscht ausgesehen? Aber warum?
    Seltsam.
     

7 Neue Spielregeln
     
    Markus fühlte sich tatsächlich aufgeregt.
    Frische Nachtluft tat immer gut und machte den Kopf frei. Vor allem wenn man aus dem Gedränge der Clubs, mit dem durchdringenden Geruch vieler sexgeiler Männer herauskam. Markus liebte diese Mischung. Sie wirkte auf ihn wie ein Aphrodisiakum, eine Droge, die ihn erhob. Kälte und Klarheit der Luft wirkten normalerweise ernüchternd, wenn er von der einen Welt in die andere wechselte.
    Heute war es anders.
    Heute war er in anderer Begleitung und das scharfe Essen und das seltsame Gespräch zwischen ihnen wirkte nach. Nichts war klar. Sein Kopf schwirrte von tausend Überlegungen. Was? Wie? Wenn?
    „Bereust du, zwischendurch was verpasst zu haben?“ Alex riss ihn aus seinen Überlegungen. Seine Augen waren spöttisch zusammengekniffen. Er hat wirklich wunderschöne Augen. Braun, nicht blau, wie … Markus lächelte versonnen, als sie nebeneinander über den Parkplatz zum Auto schlenderten. Verrückt. Völlig verrückte Gedanken.  
    „Nein, von denen rennt mir keiner weg. Ich musste eben nur gerade an meinen ... Bruder denken“, gab er zu und musterte Alex eingehender. Er ist so … komplett anders, als … Ein ganz anderer Typ Mann.  
    „Ah, du hast also einen Bruder?“ Alex klang sehr interessiert.
    Markus nickte. „Vier Jahre jünger.“ Er grinste. „Und er ist ebenfalls schwul.“ Alex zog die Augenbrauen hoch und lachte verhalten.
    „Na so was. Ist es dann wie mit abgelegten Klamotten? Wenn du mit einem durch bist, kriegt er ihn?“ Sein Lachen war angenehm, tief und kehlig.
    „Oh nein, Struppi ist nicht so einer.“ Markus schüttelte den Kopf. Alex zwinkerte ihm zu.
    „Struppi?“
    Markus grinste noch breiter. „Er hat ziemlich wuschelige Haare. Als er jünger war, standen die immer in alle Richtungen ab. Wie bei einem von diesen Terriern“, erklärte er und ergänzte sofort: „Er ist nur mein Halbbruder, er kam erst zu uns, als er vierzehn war.“
    „Aha.“ Alex machte eine einladende Geste zum Auto. „Dein Halbbruder?“, erkundigte er sich, als sie losfuhren. Seine langen, schlanken Finger lagen lässig auf dem unteren Bogen des Lenkrads. Markus nickte bedächtig, löste mühsam den Blick davon.
    „Struppi stammt aus einer Affäre meines Vaters. Als seine Mutter gestorben ist, kam er halt zu uns.“ Es gab so viele exquisite Details an Alex und er entdeckte andauernd neue.
    „Und wie haben deine Eltern gleich zwei schwule Söhne verkraftet?“
    „Ihnen blieb ja nichts anderes übrig, als es hinzunehmen.“ Markus zuckte die Schultern. Tatsächlich waren seine Eltern recht gelassen damit umgegangen, als er sich geoutet hatte. Oder sie ihn vielmehr mit einem anderen Jungen in der Gartenlaube erwischt hatten. Tim hatte es ihnen zwei Jahre später schüchtern gestanden. Markus’ Mutter hatte eher Probleme mit seinem Lebenswandel.
    „Und da geht ihr nicht gemeinsam los Kerle aufreißen?“, erkundigte sich Alex neugierig.
    „Struppi doch nicht. Er ist süße 19 und noch Jungfrau. Dem muss der Richtige erstmal über den Weg laufen. Er sucht was Festes.“
    „Oh?“ Alex strich in einer unbewussten Geste elegant am Lenkrad entlang. „Na, wenn er wie du ausschaut, dürfte die Auswahl groß genug sein. Da wird dann schon was bei sein.“ Er warf Markus einen flüchtigen Blick zu. Im nächsten Moment lagen beide Hände fest

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