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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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auf dem Lenkrad. War das etwa ein Kompliment? Zwischen ihnen war diese merkwürdige Spannung, die er nicht recht einzuordnen wusste.
    „Nicht wirklich“, gab er nachdenklich zu. „Struppi ist ganz anders als ich. Ein ziemlich süßer Twink. Wenn der in einem der Clubs auftauchen würde, wäre er die Beute, die jeder jagt. Den würden Dutzende von den Kerlen gerne in ihrem Bett haben.“
    „Dann sollte ich ihn wohl mal kennenlernen“, warf Alex schmunzelnd ein. „Auf so etwas stehe ich nämlich.“ Richtig. Du und ich. Wir sind beide Jäger, keine Beute. Alles andere ist … Quatsch. Markus wiederholte die Worte mehrfach im Kopf, doch das merkwürdige Gefühl blieb, hatte sich hartnäckig eingenistet.
    „Der Kleine ist nicht so einer. Viel zu schade … dafür,“ wandte er ernst ein.
    „Oh?“ Alex zog eine Augenbraue hoch und warf Markus einen abschätzenden Blick zu. „Das klingt nach großem Bruder mit stark ausgeprägtem Beschützerinstinkt. Oder … Eifersucht.“ Seine Zunge stieß in die Wange und für einen Augenblick presste Markus die Zähne fest aufeinander. Heiß durchfuhr ihn der Schreck. Hatte er zu viel verraten? Hatte Alex etwas bemerkt oder war es nur eine Art Provokation? Darin war Alex schließlich ziemlich gut. Markus zwang sich zu einem Lächeln. Niemand wusste von seinem kleinen Geheimnis außer ihm selbst. Alex musterte ihn genau.
    „Ist wohl tatsächlich ein bisschen so.“ Markus ließ es betont gleichgültig klingen. „Struppi hat einfach jemand Anständiges verdient.“ Alex lachte sein tiefes Lachen.
    „Du hältst also weder dich noch mich für anständig?“ Markus lachte ebenfalls auf und zwinkerte verschwörerisch.
    „Nein, definitiv nicht. Wer würde mit einem von uns schon was Ernstes anfangen wollen?“ Er beobachtete Alex lauernd, während sein Herz schneller schlug und irgendwo hinter seinem Bauchnabel ein komisches Kribbeln anfing.
    „Mal ehrlich: Wie lange dauerte deine längste Beziehung?“ Markus lehnte sich in dem Ledersitz zurück und blickte Alex herausfordernd an. Auch er konnte provozieren.
    Ein winziges Lächeln umspielte Alex’ schöne Lippen. Wieso sehen seine Lippen verführerischer aus, als bei anderen Männern? Markus riss sich rasch von dem Anblick los. Und diese Hände … und seine … Oh Mann.  
    „Ganz ehrlich? Das Längste waren zwei Wochen. Die Dauer meines Tauchurlaubs. Noch tiefer wollte ich nicht eintauchen, nachdem ich alles von ihm gesehen hatte.“ Sein Gesicht zeigte weiterhin ein Lächeln, die Augen jedoch wirkten ernst. „Wir sind wohl nicht die Typen für Beziehungen. Wäre mir viel zu langweilig ständig mit dem gleichen Typ. Irgendwann ist jede Stellung durchgespielt. Wo liegt dann noch der Reiz, wenn man alles schon kennt?“
    Markus nickte bedächtig. Beziehungen verkomplizierten alles, dann stellte jeder Partner Ansprüche und irgendwann stritt man sich nur noch. Bei Heteros klappte das trotzdem, wenn die Frauen mitmachten, aber er war ein schwuler Mann und er wollte auch weiterhin genau so frei leben, wie er es eben tat.
    „Hattest du denn mal eine funktionierende Beziehung?“, erkundigte sich Alex.
    „Nein.“ Markus überlegte. „Nicht mit einem Mann. Ich war aber mal mit einem Mädchen etwas über einen Monat zusammen.“ Auf Alex’ Gesicht breitete sich ein schelmisches Grinsen aus.
    „Du stehst auch auf Frauen?“
    „Ja, bevor ich entdeckt habe, dass Kerle sich besser ficken lassen.“ Markus vermied es, den Blick erneut auf Alex’ Gesicht oder seine Lippen zu richten. „Einfacher, weniger kompliziert. Effizientes Vergnügen ohne viel Drama.“
    Alex kehliges Lachen erfüllte das Wageninnere und er nickte bestätigend. „In der Hinsicht hatte ich nur einen freiwilligen Ausrutscher, aber da sie gut blasen konnte, bin ich auch zu meinem Vergnügen gekommen. Der Rest war halt Job.“
    Pornos. Markus’ Kopf produzierte Bilder, die in stille Nachtstunden gehörten, nicht in dieses Auto, wo er nicht mal einen Meter von Alex entfernt saß. Viel zu nahe.  
    Sie schwiegen eine ganze Weile. Markus’ Gedanken wanderten von den Pornos zu der Frage, was Alex beruflich machte: „Als was arbeitest du eigentlich jetzt? Du siehst nicht nach einem Banker aus. Hm, Immobilien?“
    Wieder umspielte Alex’ Lippen ein feines Lächeln. „Ich habe eine Agentur, organisiere Events, Konzerte, Open Air Veranstaltungen, Paraden und so weiter.“
    „Dabei verdienst du scheinbar nicht schlecht, zumindest wenn ich mir dein Auto

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