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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Loverboys. Gott, war der vielleicht nervös!“ Er lachte laut auf. „Ich habe ihn noch nie so erlebt. Mann, der ist so verliebt in den kleinen Twink, dass er sich in die Hose macht vor Angst, er könnte dessen Eltern womöglich nicht gefallen.“ Lachend schüttelte er den Kopf, nur Markus konnte nicht recht einstimmen, weil ihm schlagartig das Blut ins Gesicht schoss. Sein schlechtes Gewissen meldete sich Marke Holzhammermethode mit voller Wucht zurück.
    Scheiße! Ja, Mark hat ganz seltsamerweise auch ein Treffen mit den Eltern seines Freundes. Was für ein Zufall aber auch! Oh Mann, du bist drauf und dran, Alex ins offene Messer laufen zu lassen, warf Markus sich vor. Ihn, Mark, Tim und auch irgendwie Mum und Dad! Verdammt, wenigstens Tim hätte ich es erzählen sollen. Die ganze Sache ist doch verrückt!  
    „Das hier hat auch was … von offiziell“, würgte Markus durch die eingeschnürte Kehle, um die sich der Fallstrick seiner geplanten Tat schon ziemlich eng zugezogen hatte. Vorsichtig warf er Alex einen lauernden Blick zu. „Das ist dir schon klar, oder?“ Sein Herz wummerte mittlerweile lauter als der Motor des alten Nissan, hämmerte mit jedem Schlag die Nägel des Kastens zu, in den er sein schlechtes Gewissen hineinzwängen wollte. Verdammt, er musste Alex fairerweise vorwarnen! Er musste wissen, ob der …
    Von Alex kam ein belustigtes Schnauben und er drückte den Blumenstrauß ein wenig zur Seite, um Markus besser ansehen zu können. Das Cellophan knisterte erschreckend laut. Ein unangenehmes Geräusch, welches an Markus' Nerven zerrte. Stur blickte Markus nur noch geradeaus, lauschte jedoch angespannt. Viel zu lange war nichts weiter von der Beifahrerseite zu hören, kaum Atemzüge, oder ein Rascheln von Stoff. Markus starrte auf die Straße, zwang sich dazu, die Spannung zu halten, sich nicht umzuwenden, aber all seine Sinne waren auf Alex gerichtet. Erst als der seinen Namen, sanft, fragend aussprach, wandte er ruckartig den Kopf. Er begegnete dem intensiven Blick aus braunen Augen, hielt ihm stand, während ein Teil von ihm sich winselnd zurückzog. Weitere langsame, schwere Herzschläge lang, musterte Alex ihn.
    „Willst du lieber einen Rückzieher machen?“, fragte er erstaunlich ruhig und gelassen, die Augen seltsam hart, das Gesicht eine perfekte Maske, durch die keine Gefühle zu dringen vermochten. There he is back again: Mister Supercool, Alexander Rotkamp. Pornostar und Sexgott und völlig unnahbar.  
    Für zwei Schläge setzte Markus' Herz aus und ein eisiger, bohrender Schmerz schoss durch seine Brust, drohte seinen Körper zu lähmen. Dieser Alex war ein anderer, als der den er kannte. Diese perfekte, beherrschte Maske passte nicht zu dem Mann, der ihn zärtlich küsste, der mit dem Kopf auf seinem Schoss schlief, der sich an ihn kuschelte, oder der sich von ihm unter der Dusche antörnen ließ.
    „Es sind deine Eltern“, erklärte der fremde Mann mit den vertrauten Zügen. „Ich will nicht, dass du dich dann verpflichtet fühlst … Wir können es auch sein lassen ...“ Alex brach ab, hustete trocken, wandte den Kopf ab und endlich bekam Markus wieder Luft, konnte reden.
    „Nein!“, stieß er viel zu laut hervor. „Quatsch! Bist du verrückt?“ Natürlich nicht! Hatte Alex mich so falsch verstanden? Darum geht es doch gar nicht. Ich würde ganz bestimmt keinen Rückzieher machen.  
    „Ist es dir unangenehm, mich jetzt schon deinen Eltern und Bruder vorzustellen?“, hakte Alex vorsichtshalber nach, doch sein Gesichtsausdruck hatte sich bereits verändert, war weicher geworden, mehr der Alex, den Markus kannte. Die Mundwinkel hatten sich von einem geraden, harten Strich zurück in die sinnliche Linie verwandelt.
    „Blödsinn. Nein!“, Markus schluckte heftig. „Es ist nur … Naja, es sind eben meine Eltern, die du kennen lernen wirst und ...“ Irgendwie fehlten ihm die passenden Worte und er hatte Angst, etwas Verkehrtes zu sagen. „Das ist eben ein bisschen mehr als bisher ...“, druckste er herum. Abermals brach er ab, verhedderte sich hoffnungslos in seinen eigenen Gedanken und Gefühlen. Wenn er jetzt beichtete, dass er Mark kannte, wusste, wie sie zueinanderstanden, wenn er erzählte, dass Tim sein Bruder war … Was würde Alex tun?
    Der innere Schweinehund in Markus jaulte bei dem Gedanken auf, dass Alex womöglich sauer werden, aussteigen, ihn einfach verlassen würde. Nein! Das wollte er auf gar keinen Fall. Er hatte ihn ja bislang auch nicht

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