Irgendwie Top
hast, warum dich das so abtörnt.“ Alex entglitten die Gesichtszüge, offenbarten Markus für einen Moment einen Einblick in einen überaus verletzlichen Mann, der ganz offenkundig eine tiefe Enttäuschung verbarg.
Instinktiv wollte er nach Alex greifen, ihn an sich ziehen, doch der rollte sich rasch auf die Seite, wich Markus' forschendem Blick und der Hand aus. Er setzte sich auf und schwang die Beine auf der anderen Seite vom Bett. Markus starrte betroffen auf seinen Rücken. Was zur Hölle hatte Alex erlebt? Was war hier los?
Ihn beschlich ein furchtbarer Verdacht, der ihm augenblicklich die Kehle zuschnürte und ihn den Schweiß an seinem Rücken kalt und unangenehm klebrig empfinden ließ. Wenn irgendein Arsch es gewagt hatte, sich an seinem Alex zu vergreifen, dann würde er ihn höchstpersönlich finden und erledigen. Wut und Entsetzen entzündeten eine höchst explosive Mischung in Markus, doch der Anblick von Alex' rundem Rücken ließ alles verpuffen und nur das Bedürfnis zurück, ihn in eine feste Umarmung zu ziehen. Er saß jedoch viel zu weit weg. Markus verfluchte erstmals das große Bett.
Sollte er aufstehen und sich zu ihm setzen? Oder würde Alex dann erst recht vor ihm fliehen und sich mit irgendetwas herausreden? Egal, er musste es versuchen.
Markus erhob sich, umrundete das Bett und setzte sich mit etwas Abstand neben ihn. Er hörte Alex leise seufzen. „Dämliche Geschichte. Ich glaube nicht, dass sie dich wirklich interessieren wird.“
„Scheiß drauf, klar interessiert sie mich“, raunzte ihn Markus an, überspielte seine Betroffenheit. Er wollte es wissen. Dieser furchtbare Verdacht, er musste wissen, ob er richtig lag! „Erzähl!“
Alex seufzte abermals, richtete sich ein wenig mehr auf. Er warf einen prüfenden Blick auf Markus, starrte dann jedoch auf den Fußboden, wo die verstreuten Kondome ein interessantes Muster gebildet hatten. „Das war in Amerika, damals, als ich noch in der Pornoszene steckte. Ganz am Anfang lief es nicht immer so gut für Jackys Firma und er hatte ein paar Schulden bei einem Studioboss gemacht. Der Typ war ein echter Arsch und zudem verdammt scharf darauf, mich flachzulegen.“ Er lachte kurz auf, doch es klang eher bitter.
„Noch einer“, fügte er leiser hinzu, fuhr allerdings fort, ehe Markus protestieren konnte: „Ich war so etwas wie eine Legende in der Szene, weißt du? Jeder wusste, dass ich noch nie unten gelegen hatte und dieser Henry wollte wohl der Erste sein, der die berühmte Jungfrau Red Lex in den Arsch fickt.“ Unruhig rieb sich Alex über die Oberschenkel. „Der Typ war verrückt! Er hat Jacky angeboten, ihm alle seine Schulden zu erlassen und den nächsten Porno mit mir komplett zu finanzieren, wenn er mich im Gegenzug deflorieren dürfte. Mann, der hat echt nicht locker gelassen und schließlich habe ich Jacky zuliebe zugestimmt. Ich hatte Dutzende von Kerlen gefickt und die fanden das alle toll, denen ist dabei immer einer abgegangen, also dachte ich, es wird schon nicht so übel werden.“ Alex schnaubte, warf einen weiteren Blick auf Markus, der sich vorsichtig näher geschoben hatte und mit schmerzhaft klopfendem Herzen und einem unangenehmen Gefühl in der Magengegend zuhörte. Er wagte es nicht, Alex zu berühren, wusste nicht, was der dann tun würde. Zu offen demonstriertes Mitleid war vermutlich nichts, was ein Alex zulassen würde.
„Es fing auch gar nicht so schlecht an. Henry holte mich ab. Er hatte in LA ein tolles Appartementhaus gemietet, in dem wir auch drehen sollten. Er hat mir alles gezeigt, den tollen Pool und die ganzen Plätze, wo er Szenen drehen wollte. Zudem gab es reichlich Champus. Als wir losgelegt haben, hat er mir vorgeschlagen, mich mit einem Dildo zu ficken, damit ich mich dran gewöhnen kann, bevor sein Schwanz in mein jungfräuliches Loch durfte.“ Alex lachte spöttisch auf. „Der stand tierisch auf solches Spielzeug, hatte eine ganze Kollektion davon. Ich Idiot fand die Idee gar nicht mal so übel und habe mitgemacht. Leider hat der mir das Teil dann doch ziemlich hart reingerammt und irgendwie ist dabei wohl etwas gerissen, denn plötzlich hatte ich höllische Schmerzen und blutete wie ein abgestochenes Schwein. Henry hat Panik gekriegt und ist einfach abgehauen, hat mich da einfach sitzengelassen.“
Markus hatte die letzten Zentimeter überwunden, sein Bein berührte Alex', doch noch weiter heran wagte er sich nicht. Auch nicht, dem Impuls zu folgen und Alex einen Arm um die
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