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Irische Hochzeit

Irische Hochzeit

Titel: Irische Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Gesicht. „Bringen wir es hinter uns.“
    Oh nein, nicht, wenn Isabel es verhindern konnte. Er war beileibe kein halber Teufel, eher ein ganzer. Wenn sie die Flucht ergreifen wollte, dann bot sich jetzt die einzige Gelegenheit dazu.
    Isabel rannte zu Mac Egans Pferd. Sie griff an den Sattel und versuchte, sich hinaufzuziehen, als auch schon starke Arme sie packten. Kräftige Muskeln hielten sie gefangen.
    Obwohl sie sich mit aller Kraft wehrte, zog der König sie vom Pferd, als wöge sie nicht mehr als eine Fliege, und presste sie an seine Brust. Isabel fühlte seinen warmen Körper. Mit dem Kopf reichte sie ihm gerade einmal bis an die Schultern. An seiner Haltung konnte sie die unterdrückte Wut ablesen.
    „Ich kann Euch nicht heiraten“, beharrte sie. Das hier war nicht der liebenswürdige Gatte, der auf seinem Thron sitzen und ihr den Haushalt überlassen würde. Das war die Art Mann, der sie in Ketten legen und ihren Körper den Krähen vorwerfen würde.
    Keiner achtete auf ihren Protest. Vater Thomas begann, die zeremoniellen Trauungsworte zu sprechen. Der König ergriff ihre Hand, und Isabel rauschte das Blut in den Ohren.
    Das alles konnte nicht wahr sein. Dieser Mann würde sie ihrem Heimatland entreißen, sie zu der Insel Erin bringen, wo sie keine Familie hatte. Nie würde sie ihre Schwestern wiedersehen. Isabel wurde vom Schmerz überwältigt und kämpfte gegen die Tränen an.
    Seine Hand drückte die ihre noch fester, und sie fing einen warnenden Blick auf. Wilde Wut stieg in Isabel auf. Was hatte sie verbrochen, dass sie mit einem solchen Gemahl gestraft wurde?
    Der Priester wartete jetzt auf ihr Ehegelübde. Isabel schüttelte den Kopf. „Ich will Euch nicht heiraten“, stieß sie mit gepresster Stimme hervor.
    „Ihr könnt genau so wenig wählen wie ich.“
    Isabel versuchte, sich von ihm loszureißen, aber der irische König war stärker als sie. „Ihr möchtet Eure Freiheit haben, nicht wahr?“
    Sie gab keine Antwort. Was meinte er?
    „Willigt in diese Heirat ein, und Ihr werdet sie bekommen.“
    Sie glaubte ihm nicht. Jeder Zoll an diesem Mann war unzivilisiert. Ihr Vater warf ihr einen eisigen Blick zu. „Schau dich um, Isabel. Hier ist keiner, der dich haben will, solltest du den König von Laochre nicht heiraten. Welcher Mann wünscht sich schon eine ungehorsame Frau? Du bringst Schande über dich.“
    Ihre Augen füllten sich mit heißen Tränen, doch sie gab nicht nach. Die Hochzeitsgäste schienen sich unbehaglich zu fühlen.
    Der König lockerte seinen Griff um ihr Handgelenk. Er brachte seinen Mund nahe an ihr Ohr und flüsterte ganz leise: „Euer Vater hat das Leben meines Volkes in der Hand, das Leben von Männern, Frauen und Kindern. Der einzige Weg, sie zu retten, ist die Ehe mit Euch. Und ich werde Euch heiraten, da könnt Ihr sicher sein.“
    Eine einzige Träne löste sich und nässte ihre Wange. Ungewollt kam die Wahrheit ans Licht. Die Eroberung, die ihr Vater auf Erin gemacht hatte, hatte sie zu einem bloßen Unterpfand in diesem Handel werden lassen. Ihre eigenen Wünsche waren bedeutungslos. Das hier war eine politische Allianz, und das harte Gesicht des Königs machte deutlich, dass er eine Weigerung nicht dulden würde.
    Sagte er die Wahrheit? Würden Kinder und Frauen sterben, wenn sie Nein sagte? Isabel drehte sich um und studierte das Gesicht ihres Vaters. In seinen Augen sah sie kein Erbarmen.
    Sie sah sich Patrick Mac Egan genauer an. Neben dem Zorn entdeckte sie Erschöpfung und Zeichen von großer Trauer. Wenn er nun recht hatte, wenn wirklich Unschuldige sterben mussten, weil sie nicht zustimmte … Sie schloss die Augen und wusste, dass sie ihrem Schicksal nicht entkommen konnte. In diesem Augenblick schlossen sich die Ketten der Pflicht um sie.
    Als der Priester erneut ihr Ehegelübde forderte, zwang sie sich zu einem zustimmenden Nicken. Augenblicklich war die Zeremonie beendet. Ihr Gatte drückte ihr einen Friedenskuss auf die Wange, und Isabel biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien.
    Während der ganzen heiligen Messe hielt Patrick ihre Hand in der seinen gefangen. Isabel hörte kaum die Worte des Priesters. In ihrem Kopf drehte sich alles, und sie konnte es immer noch nicht glauben. So schnell war sie mit einem Mann vermählt worden, den sie nicht kannte, einem König, der Welten von ihrer Heimat entfernt lebte.
    Später gingen sie in den inneren Burghof. Isabels Magen rebellierte beim Duft des zubereiteten Hochzeitsessens. Pfauen, ein

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