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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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indem ich Banjo- und Gitarren-Strings miteinander kombinierte.
    Ich musste ständig experimentieren, denn wenn eine A- auf eine E-Saite heruntergestimmt wird, beginnt sie leicht zu scheppern. Das Stimmen und das Spiel entwickelte sich für mich zu einer Art Kunst.
    Später, nachdem wir unser Debütalbum veröffentlicht hatten und die Band gut lief, besuchte ich Saiten-Hersteller, um sie davon zu überzeugen, dünnere Sets zu produzieren. Ihre Denkweise lässt sich nur mit „extrem konservativ“ beschreiben: „Oh, das lässt sich nicht machen. Das wird nie funktionieren. Sie werden harmonisch nicht übereinstimmen!“
    Ich antwortete: „Quatsch! Das funktioniert. Ich weiß das wohl am besten, weil ich sie täglich benutze.“
    Worauf ich zur Antwort erhielt: „Die wird doch niemand kaufen! Warum sollte die jemand spielen wollen?“
    Sie waren so von sich überzeugt, dass ich zu zweifeln begann. Vielleicht war ich wegen meiner Behinderung wirklich der einzige, der sie wollte? Schließlich ließen sich die Leute von Picato Strings in Wales breitschlagen. „Okay, wir werden es mal versuchen.“
    Ungefähr 1970 produzierten sie also für mich den ersten Satz dünner Gitarren-Saiten und vermarkteten ihn mit einem großen Werbeetat. Ich konnte damit traumhaft spielen und benutzte die Marke viele Jahre. Natürlich sprangen später alle anderen Firmen auf den Zug auf. In den darauf folgenden Jahren wurden die dünnen Sets immer beliebter. Gitarristen auf der ganzen Welt zogen sie auf ihre Klampfen. Es gibt allerdings immer noch Leute, die nicht glauben, dass damit ein voller Sound möglich ist.
    Ich arbeitete sogar schon mit Produzenten, die mir verklickern wollten, dass ich unbedingt starke Saiten für einen voluminösen Klang bräuchte.
    Ich gebe darauf immer die gleiche Antwort: „Ich habe nie dicke Saiten gespielt, aber immer einen fetten Sound gefahren!“

8: Bill Ward und The Rest

    Nach dem Unfall dauerte es sechs Monate, bis die Schmerzen verschwanden und ich weitermachen konnte. Die Behinderung war mir sehr unangenehm, und ich versteckte meine Hand. Das gilt heute noch für das Gitarrenspiel. Ich hasse es, wenn man mich dabei beobachtet.
    „Was hast du denn da auf deinen Fingern?“
    Angeblich gibt es sogar Leute, die meinen, das sähe cool aus. In New York unterrichtete ein Lehrer die Musik von Black Sabbath und ließ sich dafür Fingerhütchen herstellen. Er litt unter keinen gesundheitlichen Einschränkungen, war aber fest davon überzeugt, dass man nur so den individuellen Sound nachahmen könne.
    Als ich Bill Ward begegnete, fing ich wieder an, in einer Band zu spielen. Er trommelte bei The Rest , die sich alle in unserem Geschäft sehen ließen. Sie versuchten mich zum Einstieg zu überreden, während ich die ganze Zeit Kunden bediente. Ich antwortete so nebenbei: „Ja, lass es uns mal versuchen.“
    Die Gruppe klang schon sehr professionell, da sie zwei Vox AC 30 Amps besaß. Ich spielte auch einen Vox, und wenn man sich das mal ansah: drei AC 30 und drei Fender – verdammt noch mal, das konnte doch nur eine großartige Band werden.
    Das muss ungefähr 1967 gewesen sein. Bill Ward saß am Schlagzeug, Vic Radford spielte Gitarre und Michael Pountney zupfte den Bass. Der Sänger Chris Smith stieg erst später ein, da Bill zuerst bei The Rest sang und einen prima Job machte.
    Doch wir hatten nie genug Geld. Bill suchte meist in den Mülltonnen kaputte Drum-Sticks, die Schlagzeuger anderer Bands weggeworfen hatten. Er konnte sich keine neuen leisten und musste deshalb mit den „gekürzten“ Stöcken üben. Ich fand die Tatsache bemerkenswert, dass auch Vic Radford einen Finger verloren hatte. Er hatte sich seinen Mittelfinger in einer Tür eingequetscht und ihn abgerissen. Ich war also nicht der Einzige, dem so ein Missgeschick widerfahren war. Verflucht – zwei Musiker, denen so was passiert war, und die spielten auch noch in der selben Band! Er versuchte sogar, mit einer meiner Prothesen zu spielen, was aber nicht klappte. Man muss sich lange daran gewöhnen. Es ist eine andere Welt, ein völlig unterschiedlicher Stil, für den die Regeln des „normalen“ Gitarrespiels geändert werden müssen. Und ich änderte die Regeln.
    Ich folgte keinen bestehenden Gesetzen, sondern stellte meine eigenen Regeln auf.
    Cover-Versionen standen bei uns an erster Stelle – ein paar Nummern der Shadows , einige Beatles-Songs und ein wenig von den Stones. Eigentlich alles Stücke aus den Top 20. Man musste damals

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