Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell
die Pop-Songs bringen, sonst wurde man nicht engagiert. The Rest erkämpften sich zu der Zeit einen lokalen Bekanntheitsgrad. Wir traten im Midland Red Club auf, der im Midland Red Bus Depot lag. Es war ein geselliger Schuppen, in dem sich die arbeitende Bevölkerung traf. Jede Woche spielte dort eine Band. Wir wechselten uns meist mit John Bonhams Gruppe ab, doch der wurde schnell gefeuert, weil er ständig zu laut auf sein Set eindrosch. Dann schlich er sich in eine andere Formation, aus der man ihn aus dem gleichen Grund warf. Auf seinen Schlagzeugkoffern standen die ganzen Bands, in denen er schon gespielt hatte. Allerdings waren alle Namen durchgestrichen! Die Beschriftungen wurden kleiner und kleiner, damit sie noch Platz auf den eigentlich riesigen Cases fanden. Das fand alles vor der Zeit der großen PA-Anlagen statt, in der man die Drums noch nicht verstärkte. Er spielte sie rein akustisch! Es war unglaublich, mit welcher Kraft und Energie er die Felle bearbeitete. Es glich einem ohrenbetäubenden Gewitter.
Nach der Auflösung der Rockin’ Chevrolets war ich noch eine ganze Weile mit Alan Merdediths Schwester Margareth zusammen. Mich plagte eine ständige Eifersucht. Zudem weckte meine Freundin den Beschützerinstinkt in mir. An einem Abend stand ich mit The Rest auf der Bühne und sah, wie sie von einem Kerl belästigt wurde. Ich legte die Gitarre auf den Boden, sprang vom Podest, ging zu dem Typen und prügelte ihn aus dem Laden. Dann ging’s wieder auf die Bühne und ich spielte weiter, als wenn nichts gewesen wäre. Was man nicht alles für die Frauen macht …
Einmal spazierten wir durch Aston . Ich ging aufs Klo und sie wartete draußen. Als ich wieder rauskam wurde sie von einer Gang dumm angemacht. Ich sah rot und schnappte mir den Arsch, der direkt neben ihr stand und – Bäng – hatte er eine sitzen. Glücklicherweise wichen die anderen zurück. Ich war damals so drauf und prügelte mich überall. Doch mit den Jahren wurde ich ruhiger. Wenigstens etwas.
Die Beziehung mit Margareth überdauerte The Rest . Wir trennten uns, weil der Bassist heiratete und sich für ein bürgerliches Leben entschied. The Rest waren, platt gesagt, eine kleine Band, die sich gut in den Clubs geschlagen hatte. Damals ahnte ich nicht, dass das genau der Stoff war, aus dem Legenden entstehen – oder Mythology.
Später, als ich schon mit Sabbath spielte, ging ich mit Margareths jüngerer Schwester Linda aus. Es fühlte sich recht seltsam an, in das selbe Haus zu gehen und eine andere Frau abzuholen. Ich saß oft draußen in meinem Wagen und wartete auf Linda, während ein anderer mit seinem Auto Margareth abholte.
Linda und ich trennten uns kurz nach der ersten Europa-Tournee. Ich kam zurück und erklärte ihr, dass diese Erfahrung meine Augen geöffnet und ich ein völlig anderes Leben kennen gelernt hatte, das ich aus Birmingham nicht kannte.
9: Mein letzter Job
Nach der Schulzeit erwartete man von mir, mich dem Heer der Arbeiter anzuschließen. Ein Freund von Dad, dem eine Klempnerei gehörte, besorgte mir den ersten Job. Ich arbeitete auf einer Baustelle, hielt aber nicht lange durch, da ich nicht schwindelfrei bin.
Die nächste Karrierestation meines Arbeitslebens war ein Fließband-Job. Dort produzierte ich Schellen, die beim Anschließen von Gummidichtungen benötigt wurden. Man wurde nur nach der Stückzahl bezahlt. Doch wenn man schnell malochte, riss man sich die Hände auf. Ich dachte nur: Mit diesen Händen sollst du noch spielen? Klar, dass ich mich so schnell wie möglich verzog.
Anschließend fand ich eine Anstellung bei Yardley’s, einem großen Musikgeschäft, das im Stadtzentrum lag. Dort trafen sich alle Musiker, und die Angestellten protzten mit ihren Fähigkeiten, um die Instrumente schneller abzusetzen. Ich dachte mir: „Prima, ich werde also Gitarren vorführen und den Kunden die jeweiligen Sound-Möglichkeiten demonstrieren.“
Aber statt dessen sollte ich Schaufenster dekorieren und die Drumsets und Gitarren putzen. Hey, wann darf ich mich endlich hinsetzen und Gitarre spielen? Dann wurde in dem Laden eingebrochen. Der Verdacht fiel schnell auf mich, da ich erst seit kurzem dort arbeitete. Ich wurde verhört und sie blieben misstrauisch, bis man endlich den Dieb fasste. Ich mochte den Job nicht, da ich nur Hilfsarbeiten machen musste. Außerdem empfand ich das Verhalten nach dem Einbruch als reichlich unfair. Ich zog also weiter und suchte mir einen anderen Broterwerb.
Dass ich
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