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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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von dem kurzen Intermezzo bei Jethro Tull , versuchte ich damals dieses Instrument einzusetzen. Ich muss leider zugeben, dass es nicht sonderlich professionell klang – aber ich besitze die Flöte noch immer.
    Bei der Aufnahme von „Sweet Leaf“ waren wir alle stoned, zu der Zeit kein ungewöhnlicher Zustand. Nachdem ich einen kurzen Akustik-Part für einen anderen Song eingespielt hatte und entspannt auf dem Hocker saß, kam Ozzy mit einem Riesenjoint um die Ecke.
    „Zieh mal dran.“
    Ich wollte zuerst nicht, zog dann aber doch an der Tüte und wäre von dem Rauch-Flash beinahe erstickt. Ich hustete mir die Seele aus dem Leib, die schnitten das mit und nutzten es für den Anfang von „Sweet Leaf“. Für eine Nummer über Marihuana könnte man kein passenderes Intro finden. Und zugleich war das mit Sicherheit der beste „Gesangspart“ meiner gesamten Karriere
    „Into The Void“ gehört mit „Sabbath Bloody Sabbath“ zu meinen Lieblingssongs der damaligfen Besetzung. Ich mag die Struktur der beiden Tracks, die diversen Schattierungen und die unterschiedlichen Teile innerhalb der Nummern. „Into The Void“ wirkt durch das initiale Riff, von dem ausgehend die Tempi geändert werden. Mir gefallen Songs mit interessanten Wendungen.
    Für Ozzy wurde es manchmal schwierig, Geezers Texte gut umzusetzen. Bei „Into The Void“ musste er sich verdammt abplagen, da zuerst der langsame Teil kommt, dann ein Riff erklingt, bei dem Ozzy schnell einsteigen und die Geschwindigkeit halten muss. Geezer hatte ihm den Text in Großbuchstaben aufs Notenpult gelegt: „Rocket engines burning fuel so fast, up into the night sky they blast.“
    Bei ihm klang das anders: „Rocket wuhtuputtipuh, what the fuck, I can’t sing this!“
    Während er sich abmühte, schüttelten wir uns vor Lachen – es war urkomisch.
    Master of Reality löste – wie auch die Alben zuvor – einige Kontroversen aus. „Sweet Leaf“ erregte die Gemüter wegen der offensichtlichen Drogenreferenzen. Bei „After Forever“ stieß sich so mancher an Geezers provozierender Zeile: „Would you like to see the Pope on the end of a rope.“ Das Cover setzte sich von vielen Grafiken der Ära ab, denn die Worte waren in Lila und Schwarz auf einem schwarzen Hintergrund gedruckt. Es wirkt ein wenig wie Spinal Tap , entstand aber lange bevor die Komödie in den Kinos anlief. Für die Aufnahmen standen uns diesmal ganze zwei Wochen zur Verfügung, mit dem bewährten Team Rodger Bain als Produzent und Tom Allom als Tontechniker. In musikalischer Hinsicht war die Platte eine ­Weiterentwicklung von Paranoid , doch damals hätte ich mir einen etwas besseren Sound gewünscht. Das sind die Probleme, mit denen sich Musiker auseinandersetzen müssen: Man hat bestimmte Vorstellungen, was die Musik und den Sound anbelangt, und deshalb ist es schwierig, Leuten, die nicht zur Band gehören, die Entscheidungen zu überlassen. Wenn andere ihre Finger im Spiel haben, verliert man die Kontrolle. Beim Abhören des Endresultats werden die Erwartungen oft enttäuscht. Mir wurde klar, dass ich mich in Zukunft öfter einmischen musste.

26: Edle Karossen
    Während der Studio-Sessions zu Paranoid lebte ich immer noch zu Hause. Meine Eltern hatten sich ein neues Haus in Kingstanding gekauft, in der Nähe von Birmingham. Sie wollten so schnell wie möglich dorthin ziehen, mussten aber zuerst das Geschäft verkaufen. Für Mum wurde der Laden zu einer großen Belastung. Sie wachte morgens auf, öffnete das Geschäft und ging nach Ladenschluss meist sofort ins Bett. Meine Eltern konnten nie in Ruhe ausgehen. Wir machten weder Familienurlaub, noch gelang es den beiden, allein eine Auslandsreise zu unternehmen.
    Ich war stolz auf das neue Haus und besaß schon vor dem Einzug einen Schlüssel. Schleunigst lud ich ein Mädchen ein, das ich in den Räumlichkeiten herumführte.
    In der alten Wohnung hatte ich nie Freunde einladen können. Ich hätte ihnen doch nicht sagen können: „Hier, setz dich auf die Bohnenkisten. Ich werde schnell was zum Trinken holen.“
    Unvorstellbar!
    Es wurde höchste Zeit, mir ein eigenes Heim zuzulegen. Früher hatte ich keine Kohle gehabt, doch während wir auf Tour waren, trudelten langsam die Tantiemen auf meinem Konto ein. Die ersten Schecks gingen für einen heißen Flitzer drauf. Als ich zum ersten Mal größere Summen in den Händen hielt, legte ich mir einen Lamborghini zu. Da stand meine Edelkarosse nun in der Endhill Road in Kingstanding. Das Haus,

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