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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Intelligenzen erbaut worden war. Er sah einige menschliche Wesen über das Gefährt hinweglaufen, und dann krachte die Spitze des Hauptmastes der Rahel in das Ding hinein. Der Rest des Schiffes folgte, dann brach das seltsame Luftschiff auseinander.
    Vielleicht einhundert Fuß unter den beiden Schiffen – und unter ihm – befand sich das, was er für den Gipfel eines Berges hielt. Es war ein weitauslaufendes, rotbraungestreiftes, pilzfarbenes Ding, welches das Plateauland eines Berggipfels darstellte, der sich meilenhoch auftürmte.
    Ismael traf auf, empfand Schmerzen und fiel durch eine Schicht, die ihn an dünnes Fleisch erinnerte.
    Wieder und wieder traf er irgendwo auf und fiel hindurch, und jedesmal verspürte er, während sein Fall sich verlangsamte, einen schmerzhaften Schreck.
    Schließlich zuckte etwas Seilähnliches an ihm vorbei. Er griff danach, verfehlte es, fühlte ein anderes durch seine Hände gleiten und spürte, wie es sie verbrannte. Er schrie auf, fiel weiter durch die Schichten und traf etwas, das explodierte wie ein Ballon, ihn taub machte und seine Nase und seine Augen mit einem hustenerzeugenden und brennenden Gas füllte.
    Seine Hände schlossen sich um etwas, das er nicht sehen konnte.
    Ismael schwang sich weit herum und verlor beinahe den Halt und bewegte die Augenlider, um den Schmerz mit Tränen auszuwaschen. Dann schwang er zurück und fiel – zwar rasch, aber nicht fest – schließlich auf eine breiige Wurzel, die mit einer leichenfarbenen Blase verbunden war und Fleisch, eine Pflanze oder eine Mischung aus beidem darstellte.
    Immer noch brach er durch papierdünne Häute. Er begriff, ohne darüber nachzudenken, daß Tausende von unterschiedlich großen Blasen das Ding – was immer es auch sein mochte – hochhielten.
    Die letzte Schicht zerbrach unter seinen Füßen dermaßen widerstrebend, daß er einen Moment lang dachte, er würde sich hindurchtreten müssen. Ismael fürchtete sich zwar davor, weiterzufallen, aber noch mehr fürchtete er sich davor, innerhalb dieses zerbrechlichen, bedrohlichen Dings zu stranden.
    Dann kam er durch ein Loch, und die Blase, an der er sich festhielt, klemmte etwas, bevor sein Körpergewicht sie mit einem reißenden Geräusch durch die Hautschicht zog. Er befand sich nun unter einer weitgedehnten und wolkenähnlichen Masse aus rotbraunen Streifen und pilzbleichem Gewebe. Unter ihm lag der Rand eines dunkelblauen Sees und ein Dschungel. Die Rahel war auf den See aufgeschlagen und in hundert Stücke zerbrochen, die nun auf dem Wasser dahintrieben, als bestünde der See aus Pudding. Die Teile des Luftschiffes waren noch nicht in den See gefallen. Tatsächlich sah es so aus, als ob eines der beiden Stücke – das, wie Ismael annahm, leichter war – vom Wind getragen irgendwo in dem dem See naheliegenden Dschungel landen würde. Das andere mußte etwa eine halbe Meile hinter der Rahel heruntergehen.
    Noch bevor er eine weitere Meile gefallen war – Ismael schätzte die Entfernung, da es keinen Anhaltspunkt gab, sie zu messen –, sah er, wie das erste Luftschiffteil in den Dschungel fiel und von ihm verschluckt wurde. Es sah aus, als hätte sich die Vegetation nach dem Absturz förmlich über das Gefährt geworfen.
    Das kleinere zweite Teil traf gerade hart genug auf der Seeoberfläche auf, um in ein Dutzend Stücke zu zerspringen. Manche davon prallten zurück und trieben, bevor sie wieder zurückkehrten, eine ansehnliche Strecke nach Westen ab.
    Er fragte sich, ob er rasch genug fiel, um auf dem Wasserspiegel zerschmettert zu werden.
    Und dann stellte er fest, daß er sich nicht allein in der Luft befand.
    Der andere war so weit entfernt, daß Ismael lediglich erkennen konnte, daß es sich um einen Menschen handelte; seine Gesichtszüge und sein Geschlecht waren nicht erkennbar. Es war einfach eine Gestalt, die sich an den seilähnlichen Auswuchs einer fleischfarbenen Blase klammerte und ebenso wie er langsam nach unten fiel.
    Irgend etwas Unklares ließ ihn denken, daß der andere Überlebende nicht zur Mannschaft der Rahel gehörte.
    Die andere Gestalt flog höher als er, was bedeutete, daß sie später als Ismael über Bord gefallen war. Vielleicht war die Blase, an der er hing, auch nur größer als die seine.
    Während einer seiner Schaukelbewegungen – in denen er sich vorkam wie ein allmählich schwächer werdendes Pendel – schaute er nach oben auf die Rundung der Ballonblase. In der Nähe des Mittelpunkts der umfangreichen Masse

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