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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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»Und denken Sie an Ihre Goodybag!«
    Serena drehte den Hahn auf und
spritzte sich das kalte, klare Wasser ins Gesicht. Sie konnte gar nicht mehr
damit aufhören. Es war so erfrischend, dass sie sich am liebsten ausgezogen
hätte und hineingesprungen wäre.
    Als sie sich mit dem Rücken
gegen den Waschtisch lehnte und sich das Gesicht trocken tupfte, fiel ihr
plötzlich etwas Merkwürdiges ins Auge. In dem Spalt unter einer Kabinentür
entdeckte sie ein Paar schwarze Budapester Herrenschuhe, das fransige Ende
eines blauen Schals und eine schwarze Damenhandtasche.
    Sie verdrehte angewidert die
Augen und ging zu der Kabine. »Chuck? Bist du da drin?«, fragte sie durch den
Spalt. »Wen hast du denn da bei dir?«
    Ein Mädchen schrie leise auf.
    »Shit!«, hörte Serena Chuck fluchen.
    Er hatte Jenny auf den
Toilettensitz gehoben und gerade begonnen, sie aus dem Kleid zu schälen, um
besser an ihre enormen Möpse heranzukommen. Serena tauchte aber auch wirklich
im denkbar ungünstigsten Moment auf.
    Er stieß die Tür ein paar
Zentimeter weit auf. »Danke. Wir kommen zurecht! Verzieh dich«, knurrte er.
    Hinter ihm erkannte Serena die
kleine Jenny Humphrey, die beide Arme um ihren nackten Oberkörper schlang und
zu Tode erschrocken aussah.
    Jemand stieß die Tür zum
Waschraum auf. »Jenny? Bist du da drin?«, rief Dan.
    Plötzlich begriff Serena.
Jenny war Dans Schwester. Kein Wunder, dass sie sich am Telefon komisch
angehört hatte. Chuck war gerade dabei gewesen, sich an ihr zu vergreifen.
    »Hier. Ich bin hier«, wimmerte Jenny.
    »Baus!«, brüllte Serena und
riss die Tür gerade so weit auf, dass Chuck durchkonnte.
    Chuck drängelte sich an ihr
vorbei und drückte sie dabei gegen die Tür. »Nächstes Mal frag ich dich vorher
um Erlaubnis, Schlampe«, sagte er abfällig.
    »Hey, wo willst du hin,
Arschloch?« Dan baute sich vor Chuck auf. »Was hast du mit meiner Schwester
gemacht?«
    Serena klappte schnell die
Kabinentür zu, damit Jenny vom Klo steigen und ihr Kleid hochziehen konnte. Sie
hörte sie schluchzen.
    »Ach, fick dich doch selbst«,
sagte Chuck und stieß Dan aus dem Weg.
    »Fick du dich selbst, Schalträger«,
sagte Dan. Er hatte sich noch nie geprügelt. Seine Hände zitterten wieder.
    Serena hasste Jungs, die sich
prügelten. Das Ganze war so sinnlos wie nur irgendwas und alle Beteiligten
machten sich zu kompletten Arschlöchern.
    »Hey, Chuck.« Sie bohrte Chuck
einen Zeigefinger in den Rücken. Er fuhr herum. »Wieso haust du nicht ab und
fickst dich wirklich selbst? Du findest doch sowieso niemanden, der es
freiwillig mit dir tut«, zischte sie.
    »Und das aus deinem Mund?«,
höhnte Chuck. »Denkst wohl, du kannst zurückkommen und dich aufführen wie die
Sauberfrau höchstpersönlich nach allem, was du gebracht hast? Machst hier einen
auf königliche Hoheit und sagst mir, dass ich mich ficken soll, ja?«
    »Ach, was hab ich denn
gebracht, Chuck?«, fragte Serena. »Was hab ich deiner Meinung nach Schlimmes
gemacht?«
    Chuck leckte sich über die
Lippen und lachte leise. »Was du gemacht hast?«, wiederholte er. »Du bist aus
dem Internat geflogen, weil du eine perverse Nymphomanin bist und für jeden Typen,
den du geknallt hast, in die Wand neben deinem Bett eine Kerbe geritzt hast. Du
hast dir den Tripper geholt. Warst voll auf Drogen, bist aus der Entzugsklinik
getürmt und verkaufst jetzt deinen eigenen Stoff. Außerdem gehörst du
irgendeiner Sekte an und schlachtest Hühner ab. Und dann ist da noch das Baby,
das du in Frankreich gekriegt hast.« Chuck holte tief Luft und fuhr sich wieder
mit der Zungenspitze über die Lippen.
    Serena lächelte.
    »Wow. Da war ich ja schwer
beschäftigt, was?«, sagte sie.
    Chuck runzelte verwirrt die
Stirn. Er sah zu Dan rüber, der mit den Händen in den Taschen dastand.
    »Okay, und jetzt verpiss dich,
Chuck«, flüsterte Serena.
    Chuck zuckte mit den Schultern
und nahm eine Flasche Evian von der Ablage. »Wie du willst, Schlampe«, sagte er
und drängte sich an Dan vorbei nach draußen.
    »Du weißt genau, dass du mich
liebst!«, brüllte ihm Serena hinterher.
    Dan klopfte an die Kabinentür.
»Jenny?«, fragte er leise. »Alles okay?«
    Schluchzen.
    Jenny war fix und fertig.
Warum hatte sie nur so ein Pech? Wieso musste es von allen Menschen des
Universums ausgerechnet Serena van der Woodsen sein, die sie so gefunden
hatte? Serena hielt sie jetzt bestimmt für die letzte Idiotin.
    »Ja, ja. Alles okay«, brachte
sie schließlich heraus. Sie griff nach

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