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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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sie immer
noch nicht nach ihrem Namen gefragt. Eigentlich hatte er bisher so gut wie gar
nicht mit ihr gesprochen.
    »Nur ein bisschen knutschen«,
murmelte Chuck. Er beugte sich zu ihr hinunter, stülpte seine Lippen über ihren
Mund und presste seine Zunge mit solcher Gewalt gegen ihre Zähne, dass Jenny
vor lauter Schreck den Mund einen Spaltweit öffnete, was er sofort dazu nutzte,
ihr die Zunge tief in den Rachen zu schieben. Sie hatte schon Partyspiele
gespielt, wo sie Jungs geküsst hatte. Aber noch nie mit Zunge. Fühlte sich das
etwa immer so an? Plötzlich bekam sie ein bisschen Angst. Sie schob Chuck mit
beiden Händen weg, drehte den Kopf zur Seite und schnappte nach Luft.
    »Ich glaub, ich muss mal«,
stammelte sie, stolperte rückwärts in eine der Kabinen und schloss ab.
    Unter der Tür sah sie Chucks
Füße.
    »Dann mach«, sagte er. »Aber ich
bin noch nicht mit dir fertig.«
    Jenny setzte sich aufs Klo,
ohne ihr Kleid hochzuziehen, und wartete. Dann stand sie auf und drückte die
Spülung.
    »Fertig?«, rief Chuck.
    Jenny blieb stumm. Sie dachte
fieberhaft nach. Was jetzt? Mit zitternden Händen kramte sie in ihrer kleinen
schwarzen Handtasche nach dem Handy.
    Chuck ging in die Hocke und
spähte unter der Kabinentür hindurch. Was machte das kleine Luder so lang da
drin? Er legte sich flach auf den Boden und schob sich unter der Tür durch.
»Also gut«, sagte er. »Jetzt reicht's mir. Ich komme!«
    Jenny kniff die Augen zusammen
und presste sich an die Kabinenwand.
    Hektisch gab sie Dans Nummer
ein. Geh ran, geh bitte ran!, betete sie.
    Als die Band das letzte Stück
spielte, waren Serena und Dan schweißgebadet. Dan hatte einige neue Schritte
gelernt und probierte es gerade mit einem gewagten Hüftschwung und einer
gleichzeitigen Seitwärtsdrehung, als er sein Handy klingeln hörte.
    »Shit!« Er zog es aus der
Hosentasche und klappte es auf.
    »Dan«, hörte er die Stimme
seiner Schwester. »Ich...«
    »Hey, Jen. Sekunde, ja? Ich
hör überhaupt nichts.« Er tippte Serena auf den Arm und deutete auf sein Handy.
»Tut mir Leid«, schrie er ihr über die Musik hinweg zu. Er ging zum Tisch
zurück, presste sich das Handy an ein Ohr und hielt sich das andere zu.
»Jenny?«
    »Dan?«, sagte Jenny. Ihre
Stimme klang sehr leise und verängstigt und weit entfernt. »Du musst mir
helfen. Bitte komm mich holen, ja?«
    »Was? Jetzt?«, fragte Dan. Er
sah zur Tanzfläche zurück. Serena kam auf ihn zu, die schöne Stirn besorgt
gerunzelt.
    »Alles okay?«, flüsterte sie.
    »Bitte, Dan, ja?«, flehte
Jenny. Sie klang richtig verstört.
    »Was ist denn los?«, fragte
Dan. »Kannst du kein Taxi nehmen?«
    »Nein, ich...« Jennys Stimme
wurde leiser. »Komm bitte einfach her, okay, Dan?«, sagte sie schnell. Und dann
legte sie auf.
    »Wer wars denn?«, fragte
Serena.
    »Meine kleine Schwester«,
sagte Dan. »Sie ist auf der Party. Ich soll sie abholen.«
    »Und, machst du's?«
    »Ja, ich glaub schon. Sie
klang irgendwie komisch«, sagte er.
    »Ich kann ja mitkommen«,
schlug Serena vor.
    »Okay.« Dan lächelte
schüchtern. Der Abend wurde immer besser. »Das wäre cool.«
    »Dann sag ich mal Vanessa
Bescheid.« Serena machte sich sofort auf den Weg zur Theke.
    Dan ging ihr hinterher. An
Vanessa hatte er gar nicht mehr gedacht. Aber sie quatschte sowieso mit dem Barmann
und schien sich bestens zu amüsieren.
    »Hey, Vanessa.« Serena legte
ihr eine Hand auf den Arm. »Dans Schwester hat gerade von der Party aus
angerufen. Er soll sie abholen.«
    Vanessa drehte sich langsam zu
ihr um. Sie wartete darauf, dass Clark Serena registrierte. Dass in seinen
Augen in fetten schwarzen Lettern der Schriftzug »Wow! Wer ist das denn?«
aufblinkte wie die Glückssymbole im Spielautomaten. Aber Clark sah Serena an
wie jeden anderen Gast.
    »Was kann ich dir bringen?«,
fragte er und klatschte eine Cocktailserviette vor ihr auf die Theke.
    »Danke, ich geh sowieso
gleich«, sagte Serena. Sie wandte sich wieder an Vanessa. »Ich glaub, ich fahr
mit Dan in die Stadt zurück.«
    »Hey, Serena. Wir sollten uns
beeilen«, rief Dan ungeduldig von hinten.
    Vanessa drehte sich zu ihm um.
Er konnte es anscheinend gar nicht erwarten, mit Serena allein zu sein. Er
stand praktisch mit hängender Zunge da.
    »Also dann. Hab noch einen
schönen Bestabend«, sagte Serena. Sie beugte sich vor und küsste Vanessa auf
die Wange. »Und sag Buby bitte, dass sie total genial gespielt hat.« Sie ging
zu Dan zurück.
    »Bis bald, Vanessa!«, rief

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