Ivory 2 - Insel des Verlangens - Erotischer Roman - Sex Leidenschaft Erotik und Lust
Keller.
Unsere aktuellen Uniformen waren weiße Spitzendessous einer exklusiven Modemarke, BH und Höschen, im Grunde recht bieder, aber extrem sexy durch unsere durchweg perfekt proportionierten Körper.
Jude hatte sich für die Parade ein neues Ritual einfallen lassen. Jedes Mädchen musste sein eigenes Höschen ein Stück nach unten ziehen, sich selbst den Mittelfinger intim einführen, und ihn danach vor Judes Augen lasziv ablecken. Dieses Prozedere diente ausschließlich seiner Unterhaltung und hatte keinen Einfluss auf seine Wahl. Wie jeden Abend ließ ich es über mich ergehen und beachtete danach seine Entscheidung schon gar nicht mehr ... als plötzlich mein Name fiel.
Ein kurzer Schreck fuhr mir in die Glieder. Wirre Gedanken schossen durch meinen Kopf, ich konnte mir nicht erklären, wozu er mich wählte. Im letzten Moment erinnerte ich mich noch an meine Pflicht, jetzt niederknien zu müssen, und das tat ich gerade noch rechtzeitig. Ich zeigte ihm damit meine Dankbarkeit und meinen Gehorsam. Die anderen Mädchen zogen sich in ihre Zimmer zurück ... und Jude holte den Aufzug.
Er stand mit dem Rücken zu mir und sah mich nicht an. Erst, als sich die Schiebetür öffnete, traf mich sein völlig überzogen ernster Blick. Als hätte er mich gerufen, erhob ich mich vom kalten Boden und betrat vor ihm den Lift. Er lehnte sich mit den Händen am Rücken an die rechte Wand und ich stand ihm an der anderen Wand gegenüber. Jude senkte seinen Kopf und meine Gedanken begannen wie wild auf mich einzuprasseln. Was wollte er von mir? Mir fiel wieder ein, dass er gewaltige Probleme damit hatte, dass ich keinen Respekt vor ihm zeigte. Und der Tag, an dem er mich in die Knie gezwungen hatte. Der Tag, als er mich durch seinen übertriebenen Eifer vor Santiagos Augen fast ersticken ließ. Und wie hart mich sein Schlag ins Gesicht getroffen hatte. Mein Herz raste vor Angst. Er machte schon wieder den Eindruck, als wollte er mir etwas beweisen. Oder vielleicht nicht mir, sondern Santiago.
»Bleiben wir allein?«, störte ich ihn mit meinen Worten in seiner gesenkten Kopfhaltung.
Ganz langsam sah er auf. Seine Miene war starr und ausdruckslos. Dann schloss er ein Mal seine Augen, um mir ein »Ja« zu bekunden.
»Du weißt, dass du nicht mit mir schlafen darfst?«, fragte ich verunsichert.
Jude stoppte den Aufzug. Ich ging einen halben Schritt rückwärts und spürte die Wand hinter mir.
»Du ... wirst mich nicht belehren!«, knurrte er gereizt.
Mein Atem wurde immer schneller. Ich wusste nicht, sollte ich jetzt vor ihm niederknien oder mich entschuldigen. Ängstlich schlang ich die Arme um meinen Körper und sah zu Boden. Ich wollte mich seinem Blick nicht länger aussetzen. Er schien kurz davor, durchzudrehen. Dann machte er einen Schritt auf mich zu und streckte eine Hand nach mir aus. Im selben Moment war es bei mir vorbei.
Ich fasste seinen Arm und versuchte, ihn von mir wegzudrücken. Völlig perplex über meine Reaktion zuckte er zurück. Ich holte tief Luft und erhob meine Stimme gegen ihn: »Fass mich nicht an!«
Ich sah, wie sich seine Nasenflügel weiteten und zwischen seinen Augenbrauen eine harte Zornesfalte entstand. Er griff mit beiden Händen nach mir. Ich wollte ihm ausweichen, aber es gelang mir nicht. Als er mich zu fassen bekam, drängte er mich ganz schnell in die Ecke. Ich bemühte mich, ihn von mir wegzustoßen und obwohl ich mich mit meiner ganzen Kraft gegen ihn wehrte, war es vergeblich. Unterstützend zog ich ein Bein nach oben und stemmte mein Knie gegen seinen Körper. Die dünnen Aufzugwände polterten unter den Erschütterungen.
»FASS MICH NICHT AN!«, schrie ich ihm hysterisch ins Gesicht und er hatte echt Schwierigkeiten, mich in der Ecke zu halten. Er kämpfte mit meinen Händen und in einem kurzen Moment, als er mir beide Arme zusammenhalten konnte, traf mich überraschend eine Ohrfeige im Gesicht. Ich wandte mich blitzschnell von ihm ab und er riss mich grob an den Haaren zurück. Der plötzliche Schmerz ließ mich mit meinem Bein nach ihm treten und ich erwischte ihn mit dem kantigen Absatz am Knie.
Jetzt schrie er zum ersten Mal und schlug bei seinem Rückwärtsschritt lautstark gegen die andere Wand. Ich konnte das Entsetzen darüber in seinem Gesicht sehen und sank auf den Boden. Erste Zweifel überkamen mich. Welch Teufel hatte mich bloß geritten, mich mit Jude im Aufzug zu prügeln? Ich kauerte mich in die Ecke, umfasste mit der einen Hand meine angezogenen Knie und
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