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Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1

Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1

Titel: Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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mein ganzes Geld weg. Für vierzig Dollar kann ich mir zwei T-Shirts kaufen.«
    »Sei nicht so ein Geizkragen«, sagte Bean. Dieses Wort hatte sie gerade gelernt. Es bezeichnete jemanden, der nicht gern Geld ausgab.
    »Nenn deine Schwester nicht Geizkragen«, sagte ihre Mutter.
    Bean merkte, dass Nancy sie durch den Spiegel beobachtete. »Geizkragen«,flüsterte sie lautlos. Nancy kniff die Augen zu und streckte ihr so schnell die Zunge heraus, dass die Mutter es nicht mitbekam. Dann drehte sich Nancy zu ihrer Mutter um und sagte: »Ma, ich finde den Rock zu teuer. Ich glaube, ich würde lieber ein paar Oberteile anprobieren.«
    Da wusste Bean, dass Nancy absichtlich langsam machte. Nur um sie zu ärgern.
    Bean überlegte, ob sie ihre Schwester gegen das Schienbein treten sollte. Aber dann hatte sie eine bessere Idee. Es war eine tolle Idee. Und es war auch eine hilfreiche Idee – eine Idee, die Nancy lehren würde, nicht so ein Geizkragen zu sein. Und das Beste an der Idee war, dass sie Nancy damit zum Ausflippen bringen würde.
    »Das wird dir noch leidtun«, flüsterte Bean Nancy lautlos zu.



DAS GESPENST VON DER PFANNKUCHENGASSE
    Bean versteckte sich in einem großen, runden Busch im Vorgarten. Der Busch stand direkt neben dem Bürgersteig, und im Busch war es sehr stachelig und klebrig, aber Beans Plan konnte nur funktionieren, wenn sie sich darin versteckte. Und das war ihr Plan: Sie stibitzte einen Zwanzigdollarschein aus Nancys Handtasche und klebte einen langen Bindfaden an den Geldschein. Dann legte sie ihnauf den Bürgersteig. Sie hielt das andere Ende des Bindfadens fest und zwängte sich in den Busch. Nancy würde gleich von der Schule nach Hause kommen. Sie würde das Geld auf dem Bürgersteig liegen sehen. Sie würde sich bücken, um es aufzuheben. Aber Bean würde den Geldschein ganz schnell wegziehen. Und dann würde sich Nancy zu Tode erschrecken und total ausflippen.
    Bean konnte es kaum erwarten.
    Es gab nur einen Haken an der Sache: Nancy kam nicht. Bean saß im Busch und wartete ganz lange. Ein Zweig bohrte sich in ihren Arm. Blätter regneten auf ihr T-Shirt. Es juckte sie überall. Sie wartete. Nichts passierte. Nichts rührte sich. Bean war selten so lange so still. Und weil es nichts anderes zu tun gab, starrte sie auf das Haus gegenüber. Eigentlich war es nicht wirklich gegenüber, sondern eher um die Kurve herum. Bean liebte ihre Straße. Erstens, weil sie Pfannkuchengasse hieß. Und zweitens, weil sie direkt vor Beans Haus einen großen Kreis machte. Ihr Vater nannte die Straße»eine Sackgasse«. Bean nannte sie »cool«. Wenn Bean mit dem Fahrrad am Ende des Häuserblocks losfuhr und ganz, ganz kräftig in die Pedale trat, konnte sie um den Kreis herumsausen und sich so schräg in die Kurve legen wie ein Rennfahrer auf dem Motorrad.

    Rums! Bean hob den Kopf. Sie sah, wie Ivy aus dem Haus kam und sich auf die oberste Treppenstufe der Veranda setzte. Bean blinzelte. Ivy sah irgendwie seltsam aus. Sie hatte heute kein Kleid an. Stattdessen trug sie einen schwarzen Bademantel, an dem lauter kleine Papierstückchen hingen. Komisch , dachte Bean und blinzelte noch stärker. Statt eines dicken Buches hatte Ivy einen golden lackierten Stock in der Hand. Bean verzog das Gesicht. Was für eine doofe Verkleidung , dachte sie. Was für eine blöde Kuh.

    Ivy blieb auf der Stufe der Veranda sitzen. Sie tat nichts. Sie saß nur da – ganz allein. Das war noch so was Komisches an Ivy. Es machte ihr nichts aus, allein zu sein. Sie spielte nie mit anderen Kindern.
    Bean spielte mit allen Kindern. Große Kinder, kleine Kinder – alle Kinder aus der Nachbarschaft spielten mit Bean. Sogar der fiese Matt – der so fies war, dass er die Spielsachen der anderen auf die Straße warf – wollte mit Bean spielen.
    Sie kümmerte sich um die kleinen Kinder. Wenn ein kleines Kind hinfiel und sich die Knie blutig schrammte, nahm Bean es mit zu sich nach Hause, damit es mit Pflastern versorgt wurde. Die großen Kinder ließen Bean mitspielen, weil sie immer gute Ideen hatte, zum Beispiel, über wie viele Gärten sie drüberklettern konnten, ohne den Boden zu berühren. Bean fand es toll, wenn eine große Gruppe von Kindern aufregende Spiele spielte, wie zum Beispiel Piraten oder Verstecken.
    Manchmal wünschte sich Bean sogar, ein Waisenkind zu sein. Dann könnte sie mit Hundert anderen Kindern in einem Waisenhaus leben. Von diesem Wunschtraum erzählte sie ihren Eltern natürlich nichts.
    Bean beobachtete

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