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Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1

Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1

Titel: Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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NEIN DANKE
    Bevor Bean und Ivy sich kennenlernten, konnte Bean Ivy nicht leiden. Beans Mutter sagte ständig, Bean sollte mit der Neuen spielen, die gegenüber eingezogen war. Aber Bean hatte keine Lust dazu.
    »Sie ist sieben – genauso alt wie du«, sagte ihre Mutter. »Und sie scheint ein wirklich nettes Mädchen zu sein. Ihr könntet euch anfreunden.«

    »Ich hab schon Freunde«, sagte Bean. Und das stimmte auch. Bean hatte viele Freunde.
    Aber eigentlich wollte sie nur deshalb nicht mit Ivy spielen, weil ihre Mutter recht hatte: Ivy schien ein echt nettes Mädchen zu sein. Sogar von der anderen Straßenseite aus wirkte sie echt nett. Aber Bean wusste, dass »nett« nur ein anderes Wort für »langweilig« ist.
    Ivy saß lieb und nett auf den Stufen vor ihrem Haus. Bean rannte laut schreiend in ihrem Garten herum. Ivy hatte langes, lockiges rotes Haar, das durch einen Glitzerhaarreif gebändigt wurde. Bean musste ihr schwarzes Haar kinnlang tragen, denn wenn es länger war, wurde es zu einer wilden Mähne. Wenn Bean sich einen Haarreif aufsetzte,rutschte er herunter. Ivy trug jeden Tag ein Kleid. Bean zog nur dann ein Kleid an, wenn ihre Mutter sie dazu zwang. Ivy las ständig in irgendeinem dicken Buch. Bean las nie dicke Bücher. Lesen machte sie zappelig.
    Bean war sicher, dass Ivy nie durch Schlammpfützen watete. Und sie war sicher, dass Ivy auch nie Steine zertrümmerte, um nach Gold zu suchen.

    Sie war überzeugt, dass Ivy in ihrem ganzen Leben noch nie auf einen Baum geklettert und heruntergefallen war. Allein ihr Anblick langweilte Bean.
    Deswegen schüttelte Bean bloß den Kopf, als ihre Mutter sagte, sie solle mit Ivy spielen. »Nein, danke«, sagte sie.
    »Du könntest es doch wenigstens mal probieren. Vielleicht findest du sie ja nett«, sagte Beans Mutter.
    »Bitte einsteigen, Türen schließen! Der nächste Zug nach Langeweile fährt jetzt ab!«, schrie Bean.
    Ihre Mutter runzelte die Stirn. »Das ist aber gar nicht nett von dir, Bean.«
    »Ich war doch nett – ich hab ›Nein, danke‹ gesagt«, gab Bean zurück. »Ich will einfach nicht, okay?«
    »Also gut.« Die Mutter seufzte. »Mach, was du willst.«
    Und so spielte Bean viele Wochen lang nicht mit Ivy. Aber eines Tages passierte etwas, und da änderte sie ihre Meinung.



BEAN HECKT WAS AUS
    Es begann damit, dass Bean ihrer älteren Schwester einen Streich spielte.
    Beans ältere Schwester hieß Nancy. Sie war elf. Nancy hielt Bean für eine regelrechte Nervensäge. Bean hielt Nancy für total uncool. Seit Nancy elf geworden war, tat sie so, als wäre sie Beans Mutter. Sie kommandierte Bean im Ton einer Erwachsenen herum: »Kämm dir die Haare!« – »Schluss mit den Salzbrezeln!« – »Putz dir die Zähne!« – »Sag bitte!«
    Beans Mutter sagte, Nancy würde gerade eine Phase durchmachen. Bean war klar, was das bedeutete. Es bedeutete, dass Nancy herrisch war. Bean wusste auch, dass niemand herrische Kinder mag. Deswegen bemühte sie sich, Nancy zu helfen, diese Phase zu beenden. Und so sah ihre Hilfe aus: Sie ging Nancy so lange auf die Nerven, bis diese ausflippte. Bean fand das sehr hilfreich.

    An dem Nachmittag, an dem Bean eine tolle Idee hatte, machte sie mit ihrer Mutter und Nancy eine Shoppingtour. Eigentlich wurde Bean von ihrer Mutter und Nancy nur mitgeschleift. Beankonnte Shopping nicht ausstehen, während ihre Schwester es über alles liebte.

    Nancy probierte gerade Röcke an. Jede Menge Röcke. Sie zog einen lila Rock an und begutachtete sich im Spiegel. Dann drehte sie sich zur Seite. Danach drehte sie sich um und versuchte, sich von hinten zu betrachten.
    »Sieht gut aus«, sagte Bean. »Gehen wir.«
    »Hab noch ein wenig Geduld, Bean«, sagte Beans Mutter. »Ich finde, du siehst süß darin aus, Schatz«, sagte sie zu Nancy.
    Nancy begutachtete sich noch eine Weile länger im Spiegel. »Sehen die Taschen nicht doof aus?«
    »Mir gefallen die Taschen«, sagte die Mutter.
    »Jetzt nimm ihn doch endlich!«, stöhnte Bean. In ihrem ganzen Leben hatte sie sich noch nie so gelangweilt. Sie langweilte sich so sehr, dass sie vorlauter Langeweile umfiel. Dann warf sie vom Boden aus einen klitzekleinen Blick auf die Frau in der Umkleidekabine nebenan. Aber hallo!

    »Steh auf, Bean!«, befahl ihre Mutter. »Und zwar sofort.«
    Bean stand auf und setzte sich wieder auf den dreieckigen Hocker. Sie wartete. Nancy begutachtete sich im Spiegel.
    »Er gefällt mir ganz gut«, sagte Nancy. »Aber er kostet vierzig Dollar. Dann ist

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