Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1
sagte Ivy: »Ich hab’s. Es ist ein ziemlich einfacher Zauber. Das Einzige, was wir dazu brauchen, sind Regenwürmer.«
Zum Glück gab es in Beans Garten genügend Regenwürmer. Tonnenweise. Aber dafür müssten sie sich in Beans Garten schleichen und sie ausgraben. Ohne von Nancy erwischt zu werden.
Zum Glück wusste Bean, wie sie durch die anderen Gärten der Pfannkuchengasse ihren eigenen Garten erreichen konnten. Sie mussten zwar durch einen echt ekligen Garten voller Hundekacke, unddann war da noch Frau Trantz, die es nicht mochte, wenn Kinder durch ihren Garten liefen, und das Ganze war mit viel Klettern verbunden. Aber abgesehen davon, fand Bean, war es ein Kinderspiel.
Ivy verstaute das große schwarze Buch in ihrem Rucksack. Bean stopfte sich den Zauberstab in die Tasche. Er tropfte zwar noch ein bisschen, aber das war jetzt nicht zu ändern. Vorsichtig schlichen sie sich auf Zehenspitzen die Treppe hinunter. Ivys Mutter war immer noch in ihrem Arbeitszimmer, und sie schlüpften so leise wie zwei Ameisen an ihrer Tür vorbei. Ein paar Sekunden später liefen sie eilig zum Zaun am anderen Ende des Gartens.
Bean bemerkte, dass Ivy nicht wusste, wie man über einen Zaun klettert. Sie sprang den Zaun an und hoffte, sich hochziehen zu können. Deshalb zeigte Bean ihr, wie man die kleinen Löcher undUnebenheiten findet, die so etwas wie eine Leiter bilden.
Als sie schließlich oben waren, flüsterte Bean: »Das da ist das Haus von Ruby und Trevor. Die haben einen super Sandkasten.«
Die gute Nachricht war, dass sich auf der anderen Seite des Gartens von Ruby und Trevor ein Tor befand. Die schlechte Nachricht war, dass es zu dem ekligen Garten voller Hundekacke führte. Bean und Ivy liefen auf Zehenspitzen, aber Ivy trat trotzdem in ein paar Haufen. Der Hund Fester, der die ganze Kacke produzierte, kam angerannt, um sie zu beschnüffeln. Er war ein freundlicher Hund, und es schien ihm leidzutun, dass sein Garten so eklig war.
Der nächste Zaun war niedrig und leicht zu überwinden – bis auf die Tatsache, dass Bean dabei der Zauberstab aus der Hosentasche fiel und sie noch mal zurückklettern musste, um ihn zu holen. Das nächste Haus war das Haus, in dem der Jugendliche Jake wohnte. Aus der Garage ertönte laute Musik mit Text, der mit schmutzigen Wörtern gespickt war. Es bestand nicht die geringste Gefahr, dass Jake sie hören würde, während sie durch seinen Garten stiefelten.
Frau Trantz wohnte im Haus nebenan. In ihren Garten zu kommen war kein Problem. Ivy und Bean kletterten über die Mauer und sprangen auf ihren Rasen. In Frau Trantz’ Garten war alles superordentlich. Ihre Tulpen wuchsen in Reih und Glied. Ihr Apfelbaum war zusammengebunden, sodass seine Äste gerade wuchsen. In ihrem Vogelbad badete kein einziger Vogel.
»Wenn Frau Trantz uns erwischt, flippt sie total aus«, sagte Bean. Dieser Garten war ihr vertraut. Er streckte sich hin, und man konnte ihn nicht umgehen.
»Wirft sie dann mit Steinen nach uns?«, fragte Ivy etwas beunruhigt.
»Nein. Sie schimpft bloß, aber das ist schlimmer, als wenn sie Steine nach uns werfen würde.« Bean seufzte. »Vielleicht ist sie ja gar nicht da.«
Doch Frau Trantz war da. Die Mädchen hatten die Hälfte der perfekten Rasenfläche hinter sich gebracht, als sie aus dem Haus kam. Sie blieb auf der Terrasse stehen und starrte die Kinder erbost an. »Bernice«, sagte sie mit hoher Stimme. »Komm her.«
Bean ging ein paar Schritte auf die Terrasse zu.
»Noch näher bitte, Bernice. Es scheint, als müssten wir beide uns wieder einmal unterhalten.«
Ivy kam hinterher und stellte sich neben Bean auf die Terrasse.
»Und wer bist du?«, fragte Frau Trantz und runzelte die Stirn, während sie Ivys weißes Hexengesicht musterte.
»Ich heiße Ivy«, sagte Ivy.
»Also, Ivy, Kindern ist der Zutritt zu meinem Garten verboten. Vielleicht kannst du das deiner Freundin Bernice beibringen.« Frau Trantz lachte kurz und trocken. »Denn Bernice scheint es
immer wieder zu vergessen. Nicht wahr, Bernice?«
»Ich habe es nicht vergessen, Frau Trantz – aber es war eine Art Notfall«, sagte Bean. »Es tut mir leid.«
Wenn jemand sagt, dass ihm etwas leidtut, antworten die anderen gewöhnlich mit etwas Freundlichem. Doch nicht Frau Trantz. Sie sagte: »Ich glaube nicht, dass es dir leidtut, Bernice. Denn wenn es dir leidtäte, dann würdest du nicht immer wieder in meinen Garten eindringen, nachdem ich dich gebeten habe, es nicht zu tun. Muss ich wieder
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