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Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niel Bushnell
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geschehen, Jack Morrow, Welten zerstörer.« Roulands Grinsen wurde breiter, sein perfektes Gebiss erinnerte an Wolfszähne. »Deine Mutter wäre stolz auf dich.«
    Tief in Jacks Innerem rief die Rose und zeigte ihm, was er machen musste. Die Zeit schien stillzustehen, als Jacks Geist durch Roulands Verteidigungsanlagen brach und jede Bar riere einriss, eine nach der anderen. Er bekam die Signale mit, die zwischen dem Gehirn und den Muskeln dieses Mannes ausgetauscht wurden. Er konnte jede Bewegung, die er machte, vorhersehen.
    Jack merkte gar nicht, dass er sich bewegt hatte. Auf einmal flog er durch die Luft, hinter dem glühenden Schwert her. Sein Gesicht war dicht vor Roulands, ihre Augen nur Zentimeter voneinander entfernt, und Jacks Schrei mischte sich mit Roulands Keuchen.
    Jack sah nach unten, und das Schwert steckte bis zum Heft in Roulands Brust. Die Klinge glühte. Das Schwert nährte sich.
    Etwas huschte über Roulands schönes Gesicht, ein Ausdruck der Ungläubigkeit.
    Jack ließ das Schwert los, und Rouland taumelte rückwärts. Die Klinge teilte sein dunkles Herz in zwei Hälften.
    Das Schwert ist mächtiger als das Herz, dachte Jack.
    Fassungslos und außer sich vor Wut starrte Rouland auf das Schwert und konnte es nicht an seinem Festmahl hindern. Er krachte schwer zu Boden. Ein Sturm aus Licht und Klängen erhob sich, als wären der Schmerz und das Leid von Roulands ganzem langem Leben plötzlich freigesetzt worden. Jack spürte das alles und spürte zugleich, wie die Rose sich tiefer in ihn senkte und sich in den dunkleren Tiefen seines Unbewussten verbarg.
    Der Raum fiel in tiefe Dunkelheit, als die Luft um sie herum sich beruhigte.
    »Wurde aber auch Zeit.« Sextons tiefe Stimme brach die grausige Stille. Vorsichtig trat er näher und versetzte dem reglosen Körper einen Tritt. »Wir müssen den verstecken«, sagte er barsch. »Kannst du graben?«

30 Die Hauptkammer
    30
    Die Hauptkammer
    J ack konnte den Blick nicht von der Leiche wenden.
    Sexton hatte ihn in dem großen Raum allein gelassen, um ein großes Stück Segeltuch zu organisieren, in das sie die gräss liche Gestalt wickeln konnten. Irgendwie war es schrecklich, mit Roulands Leiche allein zu sein, und Jack lehnte sich an die Wand und zog die Knie an die Brust, um so wenig unfreiwillige Geräusche zu machen wie möglich.
    Dann öffnete sich die Tür, und Sexton trat ein. Jack konnte endlich wieder atmen. Sexton breitete das Segeltuch über Rouland aus, und die klaffende Brustwunde mit dem Schwert darin war nicht mehr zu sehen. Er gab Jack zwei Spaten und hob dann mit einem Ächzen Roulands Leiche hoch.
    Er lief durch die Gänge der Krypta zu einer Geheimtür, die sicher alle übersahen, die nicht der Ersten Welt angehörten. Jack sah zu, wie er sie öffnete und dahinter eine weitere Treppe zum Vorschein kam, die noch tiefer in die Erde unter der Kathedrale führte. Sie folgten den schmalen Steinstufen, bis die Treppe breiter wurde, und betraten ein gewaltiges Gewölbe, das so groß war, dass die Kathedrale darüber glatt zweimal hineingepasst hätte. Diese unterirdische Kathedrale war nicht nur irgendeine vergessene Höhle. Die kunstvollen Muster, die gigantischen Pfeiler, die erstklassigen Steinmetz arbeiten sagten Jack, dass es sich hier um einen Ort von über ragender Bedeutung handelte. Das Gewölbe war alt, aber bestens in Schuss. Marmorplatten und Mosaikmuster bildeten einen beeindruckenden Fußboden, der sich bis in die Ferne erstreckte und dessen prunkvolle Größe durch den feinen orangen Nebel, der in der Luft trieb, nicht gemin dert wurde. An jedem Pfeiler hingen Gaslampen, die dem Nebel Gestalt verliehen. Weitere Lampen hingen hoch oben unter der Decke und betonten die Herrlichkeit der Architektur.
    Sexton bewegte sich in den Schatten zu einem der wuchtigen Pfeiler hinüber. Er bedeutete Jack, ihm zu folgen. Zu nächst meinte Jack, dass sie allein wären, aber als seine Augen sich an das Zwielicht gewöhnten, konnte er sehen, dass sich weiter hinten im Gewölbe Gestalten bewegten. Vor ihnen zwischen den gigantischen Pfeilern befanden sich Dutzende erhöhter kreisrunder Einfriedungen, kleine Becken, zwischen denen sich Leute bewegten.
    »Die Hauptkammer«, erklärte Sexton.
    Jack begriff, was er da sah: Dieser gewaltige Raum war der Knotenpunkt für Hunderte, vielleicht Tausende von Kreuz kammern; wie die unter dem Springbrunnen auf dem Picca dilly Circus. Er sah zwei Gestalten aus einem der Becken stei gen, in dessen

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