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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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großes Ding?«
    »Riesig, bestimmt das größte Ding, von dem Sie jemals in Ihrem Leben gehört haben.«
    »Wie viele Leute sind beteiligt?« sagte ich.
    Er zuckte die Achseln und dachte nach. Zählte sie im stillen.
    »Zehn«, sagte er. »Mich ausgenommen.«
    Ich blickte ihn an und zuckte ebenfalls die Achseln. »Zehn hört sich aber nicht nach einem großen Ding an«, behauptete ich.
    »Ja, wir haben noch bezahlte Hilfe«, sagte er. »Männer, die kommen, wenn sie gebraucht werden. Ich meinte einen harten Kern von zehn Männern. Zehn Männer, die Bescheid wissen, mich ausgenommen. Es ist eine sehr angespannte Situation, aber glauben Sie mir, es ist ein sehr großes Ding.«
    »Was ist mit dem Mann, den Sie mit dem Ermittler zusammengebracht haben?« fragte ich. »Ist er einer von den zehn?«
    Hubble schüttelte den Kopf.
    »Den zähle ich auch nicht mit.«
    »Also sind Sie es und er und zehn weitere?« fragte ich. »Und ein großes Ding?«
    Er nickte mißgelaunt.
    »Das größte Ding, von dem Sie je gehört haben«, erklärte er wieder.
    »Und gerade jetzt ist es sehr exponiert? Warum? Weil dieser Ermittler herumgeschnüffelt hat?«
    Hubble schüttelte wieder den Kopf. Er wand sich, als würden meine Fragen ihn innerlich zerreißen.
    »Nein«, sagte er. »Aus einem völlig anderen Grund. Es ist, als stünde im Moment ein Fenster für mögliche Angreifer weit offen. Kein Schutz mehr. Es war sehr riskant und wurde immer schlimmer. Aber jetzt ist alles möglich. Wenn wir es schaffen, wird nie jemand etwas davon erfahren. Aber wenn wir es nicht schaffen, dann wird das die größte Sensation, die es je gegeben hat, glauben Sie mir. So oder so, es wird eng.«
    Ich blickte ihn an. Er sah nicht gerade aus wie jemand, der die größte Sensation verursachen konnte, die es je gegeben hatte.
    »Und wie lange ist die Sache so angreifbar?« fragte ich ihn.
    »Das ist schon fast vorbei«, sagte er. »Vielleicht noch eine Woche. Von morgen an noch eine Woche, schätze ich. Bis nächsten Sonntag. Vielleicht werde ich das ja noch erleben.«
    »Also sind Sie schon nächsten Sonntag nicht mehr angreifbar? Warum nicht? Was geschieht denn am nächsten Sonntag?«
    Er schüttelte den Kopf und wandte sein Gesicht ab. Es war, als meinte er, wenn er mich nicht sähe, wäre ich auch nicht mehr da und könnte ihm keine Fragen stellen.
    »Was bedeutet Pluribus?« fragte ich ihn.
    Er würde nicht mehr antworten. Nur noch den Kopf schütteln. Seine Augen hatte er vor Entsetzen zusammengekniffen.
    »Ist es ein Codewort für etwas?«
    Er hörte mir nicht zu. Das Gespräch war beendet. Ich gab auf, und wir verfielen wieder in Schweigen. Das paßte mir ziemlich gut. Ich wollte nichts mehr wissen. Ich wollte überhaupt nichts wissen. Ein Außenseiter zu sein und Hubbles Aktivitäten zu kennen schien keine glückliche Kombination zu sein. Dem großen Mann mit dem kahlgeschorenen Kopf hatte es nicht gerade Glück gebracht. Ich war nicht daran interessiert, sein Schicksal zu teilen, als Leiche an einem Lagerhaustor zu enden, zur Hälfte unter alter Pappe versteckt, mit zwei Löchern im Kopf und keinem einzigen Knochen mehr heil. Ich wollte nur die Zeit bis Montag herumbringen und dann schnell hier raus. Bis nächsten Sonntag plante ich weit weg von hier zu sein.
    »Okay, Hubble«, sagte ich. »Keine Fragen mehr.«
    Er zuckte die Schultern und nickte. Saß eine ganze Weile still da. Dann sprach er, ruhig, mit viel Resignation in seiner Stimme.
    »Danke«, sagte er. »Es ist besser so.«
    Ich hatte mich auf dem schmalen Bett zur Seite gerollt, um mich in eine Art Niemandsland gleiten zu lassen. Aber Hubble war unruhig. Er warf und drehte sich hin und her und stieß tiefe Seufzer aus. Er war nahe dran, mich wieder zu verärgern. Ich wandte mich ihm zu.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich bin sehr nervös. Es hat mir gutgetan, mal mit jemandem zu sprechen. Ich werde verrückt hier drinnen, wenn ich mir selbst überlassen bleibe. Können wir nicht über irgend etwas reden? Vielleicht über Sie? Erzählen Sie mir etwas über sich. Wer sind Sie, Reacher?«
    Ich sah ihn achselzuckend an.
    »Ich bin niemand, nur ein Mann auf der Durchreise. Am Montag bin ich wieder weg.«
    »Niemand ist niemand, wir alle haben eine Geschichte. Erzählen Sie.«
    Also redete ich eine Weile, lag auf meinem Bett und sprach über die letzten sechs Monate. Er lag auf seinem Bett, blickte zur Betondecke, hörte zu und hielt seinen Kopf von seinen Problemen fern. Ich erzählte ihm, wie

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