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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Ihr Sicherheitsmann vom Diplomatenschutz auch. Er hieß Charlie Winston. Ich kannte ihn. Er hatte eine Frau und vier erwachsene Kinder.»
    Ryan gab zu bedenken, daß der Rolls schußsichere Scheiben hätte haben sollen.
    Wilson grunzte. «Er hatte schußsichere Scheiben. In Wirklichkeit Plastikscheiben, ein ganz neues Material. Leider scheint kein Mensch gelesen zu haben, was auf der Verpackung stand. Die Garantie läuft nur ein Jahr. Sonne scheint das Zeug irgendwie zu zersetzen. Die Windschutzscheibe war nicht mehr wert als gewöhnliches Sicherheitsglas. Unser Freund McCrory hat dreißig Kugeln hineingepumpt, und die haben die Scheibe einfach weggepustet und den Fahrer getötet. Die innere Trennscheibe war zum Glück nicht der Sonne ausgesetzt gewesen und hat deshalb gehalten. Als letztes drückte Charlie noch den Knopf, der sie hochhebt. Das hat sie wahrscheinlich auch gerettet - und ihm geschadet. Er hatte zwar noch genug Zeit, seine automatische Pistole zu ziehen, aber wir glauben nicht, daß er noch einen Schuß abfeuern konnte.»
    Ryan versuchte sich zu erinnern. Hinten im Rolls-Royce war Blut gewesen, nicht nur Blut. Der Kopf des Fahrers war zerfetzt worden, und sein Gehirn war in den Fond gespritzt. Jack zuckte zusammen, als er es sich vorstellte. Der Begleiter hatte sich wahrscheinlich zur Seite gebeugt, ehe er sich verteidigte ... Na ja, dachte Ryan, genau das, wofür sie bezahlt werden. Scheißberuf.
    «Es war ein Glück, daß Sie in eben dem Moment dazukamen. Es hatten nämlich beide Handgranaten.»
    «Ja, ich habe eine gesehen.» Ryan trank den letzten Schluck von seinem Tee. Kittiwake sah, wie er blaß wurde.
    «Sie haben doch nichts?» fragte sie.
    «Nein», entgegnete Ryan. «In Anbetracht dessen, wie blöd ich war, geht es mir sehr gut. Ich müßte eigentlich tot sein.»
    «Nun, soweit werden wir es hier bestimmt nicht kommen lassen.» Sie tätschelte seine Hand. «Läuten Sie bitte, wenn Sie etwas brauchen.» Wieder ein strahlendes Lächeln, und sie ging.
    Ryan schüttelte immer noch den Kopf. «Der andere ist entwischt?»
    Wilson nickte. «Wir haben sein Auto ein paar Straßen weiter an einer U-Bahnstation gefunden. Es war natürlich gestohlen. Es war kein großes Problem für ihn, sich aus dem Staub zu machen. Zuerst die U-Bahn. Wahrscheinlich nach Heathrow, und dann mit einer Maschine weg zum Kontinent, sagen wir nach Brüssel, und von dort aus mit einer anderen Maschine nach Ulster oder in die Republik Irland und dann einfach mit dem Wagen nach Haus. Das wäre eine Route, es gibt noch andere, und es ist unmöglich, sie alle zu kontrollieren. Gestern abend hat er sicher schon in seinem Lieblingspub gestanden und ein Bier getrunken und in aller Ruhe die Nachrichten gehört. Haben Sie ihn gesehen?»
    «Nein, nur eine Gestalt. Genau danach kam der Soldat angerannt.» Ryan zuckte wieder zusammen. «Jesus, ich dachte, er würde mich abstechen wie ein Schwein. Eine Sekunde lang hatte ich alles vor Augen - ich tue eine gute Tat und werde von der Palastwache abgemurkst.»
    Wilson lachte. «Sie wissen nicht, was für ein Glück Sie hatten. Die Truppe, die den Palast im Augenblick bewacht, ist von der Wallisischen Garde.»
    «Und?»
    «Das Leibregiment Seiner Königlichen Hoheit. Er ist ihr kommandierender Colonel. Sie standen mit einer Pistole in der Hand da - wie hätte er denn reagieren sollen?» Wilson drückte seine Zigarette aus. «Es war ein Riesenglück für Sie, daß Ihre Tochter und Ihre Frau zu ihnen gelaufen kamen und daß der Soldat beschloß, so lange zu warten, bis er die Lage einigermaßen überblickte. Und dann kam unser Mann und löste ihn ab.» «Mit meiner Familie ist alles in Ordnung?»
    Wilson lächelte ein bißchen merkwürdig. «Sie sind in besten Händen, Doktor. Darauf kann ich Ihnen mein Wort geben.» «Sagen Sie Jack zu mir.»
    «Sehr gut. Meine Freunde nennen mich Tony.» Endlich war es soweit, daß sie sich die Hand gaben. «Und wie ich schon sagte, Sie sind jetzt der große Held. Wollen Sie wissen, was die Zeitungen schreiben?» Er reichte Ryan einen Daily Mirror und eine Times. «Großer Gott!»
    Ein Foto von ihm - wie er bewußtlos am Rolls saß - nahm fast die ganze erste Seite des Boulevardblatts Daily Mirror ein. Seine Brust war eine rote Masse.
     
    ANSCHLAG AUF CHARLES UND DI
    RETTER EIN US-MARINEINFANTERIST
    Ein mutiger amerikanischer Tourist vereitelte heute einen Mordanschlag auf Ihre Königlichen Hoheiten den Prinzen und die Prinzessin von Wales, der in Sichtweite

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